Denkwürdige Entgleisung

Drei-Spiele-Sperre für Union-Berlin-Coach Nenad Bjelica nach Roter Karte.
München Nach der denkwürdigen Roten Karte wegen einer Tätlichkeit gegen Leroy Sané ist Trainer Nenad Bjelica vom deutschen Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin für drei Spiele gesperrt worden. Das entschied das DFB-Sportgericht am Donnerstag, Union stimmte dem Urteil zu. Der 52-Jährige, der auch eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro zahlen muss, fehlt den Berlinern um ÖFB-Legionär Christopher Trimmel damit in den kommenden Wochen im Abstiegskampf an der Seitenlinie.
Doppelte „Watschn“
Bjelica hatte im Spiel gegen den FC Bayern München (0:1) eine gute Viertelstunde vor Schluss den deutschen Nationalspieler Leroy Sané zweimal mit der Hand im Gesicht erwischt. Die Entgleisung sorgte für großes Aufsehen – einen solchen Platzverweis hatte es in der Bundesliga noch nicht gegeben. „Ich will ihm den Ball geben. Er hat mich geschubst in meinem Raum, dann habe ich natürlich reagiert“, verteidigte sich Bjelica. Er müsse sich für sein Verhalten bei seiner eigenen Mannschaft entschuldigen. „Bei Sané nicht. Er kommt in den Raum, um mich zu provozieren.“ Aber das entschuldige nicht, dass er nicht angemessen reagiert habe, sagte der Ex-FC-Lustenau-Trainer. Vor der Roten Karte hatte ein nicht gegebener Elfmeter die Berliner Bank erzürnt. Lautstark reklamierten die Gäste ein ihrer Ansicht nach elfmeterreifes Foul des im Finish angeschlagen ausgeschiedenen ÖFB-Teamspielers Konrad Laimer an Stürmer Kevin Behrens (72.). Bjelica beruhigte sich danach nicht mehr.
„Ich war etwas aufgebracht“, sagte er beim TV-Sender Sky. Sein Verhalten sei aber „nicht in Ordnung. Das ist nicht zu tolerieren, was ich gemacht habe. Ich verstehe die Rote Karte.“ Sané kam mit einer Gelben Karte davon.
„Ich muss mich bei meiner Mannschaft entschuldigen. Bei Sané nicht.“