Punktlandung von Paszek in der Karibik

Dornbirnerin holt auf Guadeloupe ihren neunten WTA-Titel.
Le Grosier „Es war sprichwörtlich eine Punktlandung der Extraklasse und der Lohn für die intensive Arbeit in den letzten Wochen in der Off-Season“, betonte Tamira Paszek stolz. Beim W35-Hardcourtturnier in Le Grosier auf Guadeloupe, einem französischen Überseedepartement im südlichen Karibischen Meer, holte sich die 33-jährige Dornbirnerin ohne Satzverlust den neunten WTA-Titel ihrer Karriere. „Ob es der größte Turniersieg meiner Karriere war, möchte ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall war es ein Erfolg, der mir viel Selbstvertrauen gibt und mich meinem ersten Etappenziel in diesem Jahr, einem Top-300-Platz in der Weltrangliste, wieder ein Stück näher bringt.“

Fünf Partien ohne Satzverlust
Die auf Position vier gesetzte Paszek lieferte zum Saisonauftakt eine makellose Performance ab. Dem 6:4, 6:2 in der Auftaktrunde gegen die Schwedin Jacqueline Cabaj Awad (WTA 466) folgte ein 7:5, 6:2 gegen Haley Giavara (USA, WTA 444), ein 6:3, 6:2 gegen Ya-Hsuan Lee (WTA 415) aus Taipei und ein 6:1, 7:5 im Halbfinale gegen die topgesetzte US-Amerikanerin Maria Mateas (WTA 281). Im Endspiel musste dann die 22-jährige Belgierin Clara Vlasselaer (WTA 536) nach knapp zweistündiger Spielzeit mit 6:4, 7:5 die Überlegenheit der ehemaligen Nummer 26 der Weltrangliste (Anm.: 11. Februar 2013) und zweifachen Wimbledon-Viertelfinalistin (2011 und 2012) anerkennen.


Der Erfolg hat für Paszek auch deshalb eine besondere Bedeutung, weil während der gesamten Woche extrem herausfordernde Bedingungen herrschten. „Durch die Wetterkapriolen gab es immer wieder längere Regenpausen. Dazu kam, dass zwei Partien von mir in den Abendstunden bei Flutlicht ausgetragen wurden. Man musste sich immer wieder auf neue Bedingungen einstellen. In Summe habe ich es aber geschafft, mich immer wieder gut auf die Veränderungen einzustellen, habe nie die Konzentration und den Fokus verloren. Der Turniersieg war der verdiente Lohn für eine harte Arbeitswoche.“

Das erste Finale seit dem Titelgewinn letzten Juni im spanischen Don Bentio verlief vom ersten bis zum letzten Ballwechsel als Duell auf Augenhöhe. „Im Gegensatz zu den Vortagen herrschte zwar weniger Wind, doch die sengende Hitze und die subtropischen Temperaturen waren extrem, und ich war froh, als ich meinen dritten Matchball verwerten konnte.“
Froh auch deshalb, weil dadurch die Rückreise ohne Verschiebungen möglich wurde. „Wäre das Endspiel in den dritten Satz gegangen, hätten wir den Rückflug verpasst. Durch die Verzögerungen bei der Siegerehrung sind wir dann doch noch in Zeitnot gekommen. Wir sind erst unmittelbar bevor das Gate unseres Fluges geschlossen wurde, am Flughafen angekommen. Doch für den Turniersieg habe ich diese Umstände gerne in Kauf genommen.“


Ruhige Tage zu Hause in Dornbirn
In den kommenden Tagen will sich die Dornbirnerin, die auf Guadeloupe von ihrem Lebensgefährten und Coach Gleb Shakharov begleitet und betreut wurde, zu Hause von den Strapazen erholen. „Doch ruhig auf der Couch liegend, das wird sich nicht spielen. Die täglichen Trainingseinheiten bleiben mir nicht erspart. Doch dies ist auch gut so. Ich habe noch viel Spaß am Tennis. Mein großer Traum ist und bleibt, noch einmal auf dem heiligen Rasen von Wimbledon anzutreten.“