Dieser L-17-Aspirant macht als Porsche-Carrera-Pilot von sich reden

Sport / 07.02.2024 • 18:17 Uhr
Kiano Blum und sein Porsche, mit dem er den Carrera-Cup bestreiten wird. <span class="copyright">ID-Racing</span>
Kiano Blum und sein Porsche, mit dem er den Carrera-Cup bestreiten wird. ID-Racing

Für Motorsportler Kiano Blum (16) beginnt mit der Teilnahme am Porsche Carrera Cup Deutschland ein neues Kapitel. Der ehemalige Kartfahrer hat ein Cockpit im ID-Racing-Team mit Sitz in Kempten.

Höchst Mit einem Knopfdruck am Lenkrad lässt sich die Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h in der Boxenstrasse leicht regeln. Ähnlich verhält es sich, wenn Kiano Blum bei seinen Fahrten im Rahmen der L-17-Führerschein-Ausbildung im Audi A3, dem Auto von Mama Nicole, den Tempomat betätigt. „Aber da gebe ich nicht Vollgas wie im Rennauto“, lacht der 16-Jährige, während er sich weiter auf den Bildschirm seines Rennsimulators konzentriert. „Vor allem das Bremsen“, erzählt er, „kannst du am Simulator perfekt lernen.“

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Es sind viele Trainingsstunden, die der Höchster auf dem Weg zum Rennfahrer in seinem Zimmer hinter dem Steuer seines Rennsimulators verbringt. Blum weiß, was auf ihn mit dem Umstieg vom Kart in den Autorennsport zukommt. Nicht nur, dass im ID-Racing-Team mit dem Engländer James Kellet (25) ein erfahrenen Pilot – Zweiter im Porsche-Cup England – als Teamkollege auf ihn wartet, die Autos erfordern ein ganz anderes Handling. Das konnte er vergangenen Herbst, nach dem Ausstieg aus dem Alonso-Kartteam, bei Testfahrten selbst erfahren.

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Statt mit 130 km/h wird Blum in diesem Jahr ein Auto bei Geschwindigkeiten bis zu 280 km/h bändigen müssen. Doch während seine Mutter beim Zuschauen ihre Nervosität unter Kontrolle bringen muss, bringt den jungen Rennsportler nichts aus der Ruhe. „Er ist wie in einem Tunnel“, sagt Nicole Blum und schaut ihren Sohn an. Kiano nickt und erzählt: „Das letzte Jahr war sehr lehrreich für mich. Es ist mir schon bewusst, dass noch harte Arbeit auf mich wartet.“ In körperlicher Hinsicht vertraut er dabei voll auf das Team der „dieFitmacher“ in Linz, das den aufstrebenden Motorsportler mit einer Rundum-Betreuung unterstützt. Auch mental arbeitet Blum mit einem Coach. Verständlich, warten wohl spektakuläre Rad-an-Rad-Duelle („Das wird wohl die schwierigste Umstellung“) auf ihn. Zudem stellt das Überholen ohne ABS-System an die Carrera-Piloten höchste Anforderungen. „Motorsport in Reinkultur“, nennt es Blum.

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Porsche Carrera Cup Deutschland

19. bis 21. April, Imola, San Marino

Autodromo Enzo e Dino Ferrari

26. bis 28. April, Oschersleben, Deutschland

Motorsport Arena Oschersleben

7. bis 9. Juni, Zandvoort, Niederlande

Circuit Zandvoort

21. bis 23. Juni, Budapest, Ungarn

Hungaroring

16. bis 20. August, Nürburg, Deutschland

Nürburgring

6. bis 8. September, Hohenstein-Ernstthal, Deutschland

Sachsenring

27. bis 29. September, Spielberg, Österreich

Red Bull Ring

18. bis 20. Oktober, Hockenheim, Deutschland

Hockenheimring

Die Reise durch Europa beginnt für ihn mit dem Rennwochenende in Imola. Davor stehen Testfahrten in Valencia auf dem Programm. Kein billiges Unterfangen, kostet ein Testtag doch zwischen 10 und 15.000 Euro. Der Jungprofi ist deshalb froh um die Unterstützung von Sebastian Daum (25), einst selbst aktiver Carrera-Cup-Pilot. „Es sind immer zwei Rennen pro Wochenende und wir starten, bis auf Imola und Budapest, immer im Rahmenprogramm der DTM.“

Immer wieder unterzieht sich Kiano Blum in Linz den Leistungstests. <span class="copyright">VN</span>
Immer wieder unterzieht sich Kiano Blum in Linz den Leistungstests. VN

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Ein besonderes Talent

Dass er sich im Herbst, erstmals in einem Porsche sitzend, gleich wohl fühlte, zeigt seine besondere Fähigkeit, Gelerntes schnell umsetzen zu können. Das gilt auch beim Kennenlernen von neuen Strecken.

„Ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin“, sagt Blum, wenn er in diesem Zusammenhang von der Arbeit mit Christoph Strolz spricht. So erzählt er von vielen Atemübungen als Bestandteil seines Mentaltrainings. „Das hilft mir am Renntag beim Fokussieren.“

Kiano Blum mit Iris Dorr, der Teamchefin von ID Racing. <span class="copyright">ID Racing</span>
Kiano Blum mit Iris Dorr, der Teamchefin von ID Racing. ID Racing

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Neben den täglichen Trainingsarbeiten jobbt Kiano Blum vormittags in der Firma seines Vaters Mario, Geschäftsführer bei Blum Industrieanlagen.

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Das Ziel des Höchsters ist es nun, sich im Carrera-Cup, den er 2024 im Team von ID Racing bestreitet, einen Namen zu machen und so eventuell die Chance zu erhalten, in das zwei Jahre dauernde Porsche-Förderprogramm aufgenommen zu werden. „Das schaffen halt nur die Besten“, weiß er. Denn neben finanzieller Unterstützung werden da den Fahrern auch Piloten mit viel Erfahrung zur Seite gestellt.

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