“Altach war für mich das Sprungbrett”

Christoph Schößwendter (35), ehemaliger Altach-Spieler, kehrt am Samstag (17 Uhr) als Sportdirektor von BW Linz ins Schnabelholz zurück.
Linz Mit seinen 35 Jahren gehört Christoph Schößwendter zu den jüngsten seines Fachs in der Liga. Dabei kann der gebürtige Salzburger auf viel Fußballerfahrung zurückblicken. Als 16-Jähriger machte er in Saalfelden seine ersten Schritte im Männerfußball – und erst im vergangenen Sommer endete seine aktive Karriere als Spieler von BW Linz. Eine wichtige Zeit war dabei sein Engagement bei zwei Vorarlberger Klubs. So kam er im Sommer 2010 als Rapid-Leihspieler zum FC Lustenau. „Eine richtig coole Zeit“, erinnert er sich heute noch gerne zurück. „Wir waren eine junge Truppe und hatten viel Spaß, auch mit den Trainern Jeff Geiger und Hans Kogler. Mit Spielern wie Stefan Schwab oder Christoph Kobleder pflege ich heute noch eine freundschaftliche Beziehung.“

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Von Lustenau wechselte „Schössi“ 2011 nach Altach, wo er eineinhalb Saisonen unter Adi Hütter spielte. „Auch wenn wir nicht aufgestiegen sind, es war eine super Zeit. Und dank Altach habe ich als Spieler den Sprung in die Bundesliga (Anm. d. Red.: Admira) geschafft.“ Es war der Anfang einer „langen Beziehung“ zum samstägigen Gegner, auch wenn die Betrachtung eine unterschiedliche ist. Da ist zum einen die persönliche Bilanz als Spieler. „Ich weiß nicht warum, aber ich habe gegen Altach immer wieder mal getroffen“, blickt er zurück. Laut Statistik hat Schößwendter als Defensivspieler von Admira, Austria Wien oder FC Lustenau nur drei seiner 19 Duelle gegen Altach verloren, hingegen neun erfolgreich bestritten – und sechs Tore erzielt.

Geblieben ist dem zweifachen Familienvater die Wertschätzung für Personen im Klub. Stellvertretend für viele nennt er Geschäftsführer Christoph Längle, Ex-Präsident Karlheinz Kopf oder seinen ehemaligen Teamkollegen Philipp Netzer. Als Entscheidungsträger beim Liga-Neuling aus Linz spricht er zudem mit größtem Respekt vor den Leistungen im Rheindorf. „Altach ist ein Vorzeigeklub. Auch wir als BW Linz wollen uns in diese Richtung entwickeln“, sagt er und spricht dabei von den finanziellen Mitteln, die der Verein in die Hand nimmt, ebenso wie von sportlichen Erfolgen mit Europacupteilnahme. „Natürlich kann es auch mal in die andere Richtung laufen, aber ich denke, in Altach haben sie die richtigen Schlüsse daraus gezogen.“

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Klare Vorstellungen
Dass er selbst auch nach seiner aktiven Karriere nunmehr als Sportdirektor auf der Trainerbank Platz nimmt, hat vor allem mit seiner Art und Weise, den Job zu definieren, zu tun. „Nur wenn du während der Woche nahe an der Mannschaft bist, die Stimmung hautnah miterlebst und um die taktischen Vorgaben weißt, kannst du auch fair beurteilen.“ Und so beginnt sein Arbeitstag nicht selten um 7.30 Uhr und endet oft spät abends. Denn sein Aufgabengebiet ist ein großes. Neben den Planungen im sportlichen Bereich ist er maßgeblich am Aufbau der Fußballakademie beteiligt. Und so liegt ihm auch die Nachwuchsabteilung am Herzen.

„Es war natürlich eine große Umstellung“, blickt er auf seine ersten Tage im Amt zurück. Da profitierte er davon, dass er sich während seiner letzten Spielerjahre Gedanken um die „Zeit danach“ machte und nicht nur die Trainerausbildung (B-Lizenz) begann, sondern an der Fachhochschule in Eisenstadt auch ein Fernstudium in Management, mit Schwerpunkt Sport, erfolgreich abschloss. „So gesehen war das Angebot des Klubs für mich eine Riesenchance. Und zugleich eine Herausforderung. Die vielen Jahre im Fußball haben mir dabei sicherlich geholfen. Ich weiß, wie das Geschäft läuft, auch wenn ich jetzt einen anderen Blick darauf habe. Der Vorteil ist einfach, dass ich nicht so schnell die Ruhe verliere.“

Das zeigte sich zu Saisonbeginn, als der Aufsteiger nach fünf Spieltagen nur ein Remis auf dem Konto hatte. „Trotz allem war es eine gewaltige Umstellung“, sagt er. Nicht nur finanziell, sondern auch sportlich. So haben die Linzer ihr Budget von 3,5 auf 8,5 Millionen Euro erhöht, ein neues Stadion wurde bezogen – und nach 17 Spieltagen liegt man mit 17 Punkten vor Altach (16) und der Austria (3).
Nüchtern fällt seine Analyse des Altacher Cup-Aus aus. „Wir haben die Partie vor Ort beobachtet und können das Ergebnis einschätzen.“ Am Samstag, so Schößwendter, habe das keinen Einfluss mehr. Einen solchen könnte Ronivaldo (34) haben. Der Ex-Lustenauer ist wieder fit und im Kader für das Spiel.
