EHC Lustenau tritt Rückzug aus Alps Hockey League an

Sport / 08.02.2024 • 14:38 Uhr
EHC-Präsident Herbert Oberscheider in der Umkleidekabine seiner Mannschaft. In welcher Liga sich die EHC-Cracks nächste Saison umziehen, bleibt offen. In der AHL mal nicht. <span class="copyright">Steurer</span>
EHC-Präsident Herbert Oberscheider in der Umkleidekabine seiner Mannschaft. In welcher Liga sich die EHC-Cracks nächste Saison umziehen, bleibt offen. In der AHL mal nicht. Steurer

Traditionsverein verzichtet in der kommenden Saison auf die Nennung in der Alps Hockey League. Keine Gefahr für Hallenprojekt.

Lustenau „Die Vereinsphilosophie des EHC Lustenau ist es, Eigenbauspieler und Nachwuchstalente zu fördern und diese in ihrer Entwicklung zu stärken. Dadurch, dass sich die Liga in eine komplett andere Richtung entwickelt hat, sehe ich keine Möglichkeit, unsere Ziele in dieser Liga umzusetzen. Jungen Spieler, die noch zur Schule gehen, oder eine Lehre absolvieren, ist es nicht möglich, drei Spiele in einer Woche zu absolvieren. Teilweise mussten sie nach einer langen Rückreise von Auswärtsspielen direkt in die Schule gehen oder ihren Arbeitsplatz aufsuchen. Diese Doppelbelastung ist unmöglich und hindert die jungen Spieler in ihrer Entwicklung“. So lautet die Aussage von EHC-Boss Herbert Oberscheider zum Rückzug seines Klubs aus der AHL zur Saison 2024/25.

“Dadurch, dass sich die Liga in eine komplett andere Richtung entwickelt hat, sehe ich keine Möglichkeit, unsere Ziele in dieser Liga umzusetzen”.

Herbert Oberscheider, Präsident EHC Lustenau

Finanziell nicht stemmbar

Als weiteren Grund für die Nicht-Nennung sei der finanzielle Bereich, der laut Klub nicht zu stemmen sei. „Im Jahr 2016 wurde beim EHC Lustenau ein Budget von rund 600.000 Euro festgelegt. Durch die extremen Erhöhungen der Material-, Fahrt- und Personalkosten sind wir mittlerweile bei einem Budget von knapp 1,3 Millionen Euro. Dieses Budget beinhaltet natürlich auch den Nachwuchs, auf den wir sehr viel Wert legen. Allein in diesem Bereich haben wir ein Budget von 300.000 Euro zu stemmen. In finanziell schwierigen Zeiten ist es für uns als Verein mit beinahe ausschließlich ehrenamtlich beschäftigten Personen kaum möglich, dieses Budget Jahr für Jahr auf die Beine zu stellen. Dies ist jedoch nicht nur ein EHC-Problem, sondern auch andere Vereine haben mit diesen gestiegenen Kosten zu kämpfen,“ ergänzt Oberscheider.

Auch die Spieler des EHC werden jetzt rätseln , in welcher Liga der Verein nächste Saison spielt. <span class="copyright">Hartinger</span>
Auch die Spieler des EHC werden jetzt rätseln , in welcher Liga der Verein nächste Saison spielt. Hartinger

Angestrebt wird in Lustenau eine Neuorientierung des Vereins, “und werden in einer Liga nennen, in denen wir die Prinzipien und die Philosophie des Vereines mit einem stabilen Budget leben können. Unser Hauptaugenmerk ist weiterhin auf die Entwicklung unserer Nachwuchsspieler gerichtet. Der EHC Lustenau steht im Nachwuchsbereich mit dem Projekt „Rheintal Future“ in einer Kooperation mit Dornbirn, Hohenems und Widnau. Dieses Projekt bietet rund 400 Nachwuchsspielern die Möglichkeit, den Eishockey-Sport auszuüben und ihnen eine Top-Ausbildung zu ermöglichen. Unser Ziel werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln weiterverfolgen. Da uns die AHL diese Möglichkeit nicht bietet, haben wir uns im Vorstand des Vereines einstimmig auf diese Lösung geeinigt,“ so der EHC-Präsident.

Hallenprojekt weiter großes Anliegen

Das Vorantreiben des Projektes „Landmark“ ist weiterhin ein zentrales Anliegen des EHC Lustenau. „Neben der sportlichen Neuausrichtung ist die geplante Halle ein wichtiger Meilenstein und wir werden auch in Zukunft beharrlich an diesem Ziel arbeiten”.

Herbert Oberscheider will seiner Vision der neuen Halle in Lustenau treu bleiben. <span class="copyright">Steurer</span>
Herbert Oberscheider will seiner Vision der neuen Halle in Lustenau treu bleiben. Steurer

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Dieses Projekt wird im kommenden Jahr Kosten verursachen, die der EHC Lustenau zu tragen hat und gerne bereit ist, dies für eine gute Lösung bis zur Umsetzung des Projektes zu tun. Wir sind in dieser Angelegenheit sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit allen beteiligten Personen und Instanzen zu einem guten Ergebnis für die Zukunft und das ganze Land Vorarlberg kommen werden. Mit diesem Ziel sind wir jetzt bereit, einen Schritt zurückzugehen, um zwei Schritte vorwärtszukommen,“ so Oberscheider abschließend.