Wasserpfützen bedecken Harzflecken

Sport / 13.02.2024 • 20:45 Uhr
Wasserpfützen bedecken Harzflecken
Die altehrwürdige Messehalle 2 in Dornbirn entspricht längst nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben eines Gebäudes mit öffentlicher Verwendung. VN/PAULITSCH, Canva

Bereits budgetierte Dachsanierung der Messehalle 2 in Dornbirn wartet auf Freigabe des Landes.

Dornbirn „Jede sportliche Betätigung benötigt die passende Infrastruktur – Dornbirn hat sie“ – dieser vielversprechende Slogan ziert als Anreißer die Rubrik Sportstätten, Schul- und Sportanlagen auf der Homepage der Stadt Dornbirn. Die Realität zeigt aber, dass genau das Gegenteil der Fall ist.

Speziell, wenn man die aktuelle Situation in der Messehalle 2 betrachtet. Die dienstälteste Sporthalle auf dem Messegelände, in der zu Beginn des Handballbooms im Ländle Mitte der 90er-Jahre vor über 1000 Zuschauern die ersten Derbys zwischen der TS Dornbirn und Bregenz und anschließend Hard über die Bühne gingen, entspricht schon seit vielen Jahren nicht mehr den Anforderungen. „Mit rund 300 aktiven Handballern, der Großteil davon Kinder und Jugendliche, sind der Schulsportverein (SSV) Dornbirn-Schoren und die TS Dornbirn, die stärkste Handballfraktion im Ländle.

Seit vielen Jahren wird auf unzureichende Trainings- und Spielmöglichkeiten hingewiesen, doch scheinbar fehlt dem Handballsport in Dornbirn die notwendige Lobby, damit die Rahmenbedingungen angepasst werden“, erklärt Christoph Waibel, früher selbst aktiver Handballer und seit 2019 Stadtrat für Hochbau und Wohnungswesen in seiner Heimatstadt.

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In seiner politischen Funktion hat sich der 58-Jährige nach Bekanntwerden der Missstände in der Messehalle 2 um eine Lösung bemüht. „Als zuständiger Stadtrat für Hochbau habe ich nur die Möglichkeit, mich für die dringend notwendige Sanierung des Daches starkzumachen. Die anfallenden Kosten von geschätzten 800.000 Euro wurden von der Stadtvertretung auch bereits genehmigt. Da die Messehalle aber nicht im Besitz der Stadt ist, können wir ohne Zustimmung der zuständigen Gremien bei der Messegesellschaft und des Landes Vorarlberg aber keinen Auftrag erteilen. Aus meiner Sicht besteht aber akuter Handlungsbedarf, damit einerseits die budgetierten Kosten nicht verfallen. Andererseits geht es mir aber auch darum, die Situation für den Handballsport zu verbessern. Hier sind mir aber etwas die Hände gebunden, weil das Ressort Sportstätten in den Aufgabenbereich von Vizebürgermeister Julian Fässler fällt.“

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Für Waibel ist die Dachsanierung aber nur eine der Schwachstellen, bei der im Kontext mit der Messehalle 2 dringender Handlungsbedarf besteht. „Um zu erkennen, dass die Halle längst nicht mehr den zeitgemäßen Anforderungen entspricht, muss man kein Handballexperte sein. Der Boden hat Rillen und Wellen und birgt eine große Verletzungsgefahr, die Sanitärtechnik und die Lichtverhältnisse sollten auf den neuesten Stand gebracht werden. Doch bevor diese Dinge angegangen werden können, muss zuerst das Dach dicht gemacht werden.“

Bereits mehrmals ist Wasser von der Decke auf den Boden getropft.
Bereits mehrmals ist Wasser von der Decke auf den Boden getropft.
Die Wasserpfützen bergen eine große Verletzungsgefahr.
Die Wasserpfützen bergen eine große Verletzungsgefahr.
Die Wasserflecken sind nicht nur kleinere Pfützen.
Die Wasserflecken sind nicht nur kleinere Pfützen.

Adäquate Rahmenbedingungen

Dass die Voraussetzungen in der Messehalle 2 für Spitzen- und Breitensport modernisiert gehören, bestätigt auch Sabine Kainrath, Leiterin Spitzensport beim SSV Dornbirn-Schoren. „Es geht hier nicht um eine multifunktionale Mehrzweckhalle auf neuestem Stand, sondern um eine Halle für Ballsportarten, die den gängigen Anforderungen entspricht. Die Messehalle 2 sollte dringend saniert werden. Doch wann dies der Fall sein wird, entzieht sich unserer Kenntnisse. Wir waren als erster Handballverein in Vorarlberg 27 Jahre in der höchsten Spielklasse Österreichs dabei, sind zwar letzte Saison abgestiegen, wollen aber sofort wieder aufsteigen. Wir bieten knapp 200 Mädchen ein sportliches Betätigungsfeld und wünschen uns dafür adäquate Rahmenbedingungen.“

Keine Regenfälle mehr

Zumindest für den nächsten Höhepunkt der Saison muss man beim SSV Schoren darauf hoffen, dass keine Regenfälle mehr kommen. Am Samstag (19 Uhr) empfangen die Messestädterinnen im ÖHB-Cup-Viertelfinale Stockerau – hoffentlich ohne Wasserpfützen auf dem Hallenboden.