„Wir stellen uns auf richtig viel Arbeit ein“

Sport / 23.02.2024 • 17:10 Uhr
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Constantin Reiner kann sich einen längeren Verbleib in Altach gut vorstellen. gepa

Vor dem Heimspiel am Samstag gegen Hartberg (17 Uhr) sprach Constantin Reiner nicht nur über seine Aufgabe als Abwehrchef, er verriet auch, dass er „absolut kein Sänger“ sei.

Altach „Er ist ein richtig guter Fußballspieler, mit viel Tempo, er hat einen Körper und ein gutes Kopfballspiel“, sagt SCRA-Cheftrainer Joachim Standfest über seinen Defensivhünen Constantin Reiner. Auch seine Körpergröße von 196 cm gehöre zum guten Gesamtpaket. Allerdings sieht Standfest im Output noch Luft nach oben. „Ich glaube schon, dass wir als Altach für ihn das Sprungbrett sein können, noch mehr in eine Führungsrolle hineinzuwachsen.“

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Einen Schritt zurück für zwei nach vorne

Dabei hatte der Salzburger nach seiner Jugendzeit durchaus einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen. Zumal er vorher die Red-Bull-Akademie besucht hat. „Für Salzburg war ich nicht gut genug“, sagt er heute ganz trocken. Als 17-Jähriger war es nicht ganz so einfach, doch mit seinem Wechsel in die Salzburger Landesliga zum USK Anif begann eine bislang titelreiche Laufbahn. „Wir sind Meister geworden und in die Regionalliga aufgestiegen. Nach meinem Wechsel zu Ried sind wir dann in die Bundesliga aufgestiegen“, erzählt Reiner und ergänzt mit einem leichten Augenzwinkern: „Jetzt fehlt mir nur noch der Titel in der Bundesliga.“

Auf dem Weg nach Altach fand er nicht nur in Polen sein privates Glück, er lernte im Innviertel auch zwei in Vorarlberg bestens bekannte Trainerpersönlichkeiten kennen. Unter Lassaad Chabbi (62) hat er sein erstes Match als Profi am 23. August 2018 in der 2. Liga gegen den FAC (1:1) bestritten. „Das werde ich ihm nicht vergessen“, sagt der 26-Jährige. Später dann hat er nie mehr Ligatore erzielt als unter Andreas Heraf. Gleich viermal netzte der damalige Ried-Verteidiger unter dem 56-Jährigen ein. Und nun beschert ihm der Wechsel nach Altach ein Wiedersehen mit Heraf, dem Trainer des Jahres 2023 in Vorarlberg. Denn der Wiener wird bei den anstehenden beiden Ländle-Derbys im Frühjahrs-Play-off auf der Trainerbank der Lustenauer Platz nehmen.

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Die Vorbereitung lief ganz nach dem Wunsch von Constantin Reiner. gepa

Gute Erinnerungen und ein Trainerwechsel

Es sind die speziellen Geschichten, die „Consti“, wie er in der Altacher Mannschaft gerufen wird, in einem anderen Licht erscheinen lassen. Viele Fans kennen den Abwehrhünen als ruhigen Spieler. „Dabei kann ich schon Kommandos geben“, sagt er, betont jedoch zugleich, kein „Schreihals“ zu sein. Vielleicht prägte ihn sein Geburtsort Oberndorf in Salzburg, wo die Stille-Nacht-Kapelle und das Stille-Nacht-Museum stehen und wo 1818 das weltbekannte Weihnachtslied erstmals gesungen wurde. „Ich bin absolut kein Sänger“, lacht er und erzählt, dass er als Jugendlicher nicht nur gut Fußball gespielt hat, sondern auch Tennis. „Irgendwann musste ich mich entscheiden, und als die Anfrage von Red Bull kam, musste ich nicht lange nachdenken.“ So wurde er im Oktober 2022 vom Stammspieler zum Reservisten degradiert.

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Außergewöhnlich ist auch die lange Liste an Trainern, die Reiner seit seiner Zeit im U-18-Team der Bullen begleitet. Altachs Joachim Standfest ist sein 15. (!) Lehrmeister. Zuletzt bei seinem polnischen Club Piast Gliwice traf ihn ein Wechsel auf der Betreuerbank sehr hart. So wurde er im Herbst 2020 vom Stammspieler zum Reservisten degradiert.

Admiral Bundesliga

20. Spieltag

Cashpoint SCR Altach vs TSV Hartberg Samstag

Altach, Cashpoint Arena, 17 Uhr, SR Harald Lechner

Teamnews

CASHPOINT SCR ALTACH

AUFSTELLUNG (4-3-3) Stojanovic – Ingolitsch, Reiner, Koller Lukacevic – Demaku, Jäger, Bähre – Fadinger – Bahloul, Gustavo Santos,
ERSATZ Schützenauer – Gebauer, Ouédraogo, Nuhiu, Lukas Gugganig, Estrada, Jan Jurcec
ES FEHLEN Reiter, Prietl (beide rekonvaleszent)

TSV HARTBERG

AUFSTELLUNG (4-1-4-1) Sallinger – Heil, Komposch, Bowat, Pfeifer – Kainz – Providence, Sangaré, Avdijaj, Prokop – Entrup
ERSATZ Knoflach – Brückner, Steinwender, Fillafer, Halwachs, Frieser, Schutti
ES FEHLEN Diakité (gesperrt)

Neues Fußballerglück in Altach

In Altach nun kann er sich einen Verbleib über die Saison hinaus gut vorstellen. „Eine Kaufoption war eine Forderung meinerseits für den Wechsel“, sagt Reiner. In Standfest hat er einen wichtigen Fürsprecher. „An mir soll es nicht scheitern, dass Consti noch das eine oder andere Jahr hier dranhängt.“ Laut dem Spieler selbst sollen die Gespräche diesbezüglich in den nächsten Wochen über die Bühne gehen.

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Davor wartet am Samstag das Heimspiel und die Forderung nach der Null, die hinten stehen muss. Denn für Altachs Offensivspieler gibt es in Co-Trainer Roman Wallner einen wichtigen Mentor. „Er klopft mir täglich auf die Schulter und sagt mir: ,Lass dir Zeit, bleib geduldig. Ich kenne die Situation. Ich habe auch lange nicht getroffen. Wenn du dann mal triffst, dann läuft es …‘ Ich vertraue ihm als ehemaligen Paradestürmer“, sagt Standfest, in der Hoffnung, dass schon gegen Hartberg der Knoten platzen könnte.

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„Ich werde ihm vor dem Spiel gratulieren, aber dann werden wir keine Rücksicht nehmen.“

Joachim Standfest in Richtung Hartberg-Trainer Markus Schopp, der am Donnerstag seinen 50. Geburtstag gefeiert hat.