Mit ganz viel Reife zu einem denkwürdigen Sieg

Sport / 13.09.2025 • 19:00 Uhr
Die Schlüsselszene: Altachs Ousmane Diawara behielt beim Elfmeter die Nerven und erzielte den Siegtreffer. Gepa

SCR Altach gewinnt erstmals seit 14 Jahren wieder ein Heimspiel gegen den LASK. Diawara per Elfmeter als Matchwinner.

Altach Mit einem verdienten 1:0-Heimsieg über den LASK durchbrach der SCR Altach nicht nur eine historische Negativserie, sondern belohnte sich auch für eine defensiv disziplinierte und mental reife Vorstellung. Der letzte Heimsieg gegen die Linzer? Vierzehn Jahre her. Nun hat er endlich wieder stattgefunden – und wie.

Wiedergutmachung war angesagt, nachdem die Rheindörfler zuletzt bei Austria Wien leer ausgingen. Altach-Coach Fabio Ingolitsch stellte um, bekam Benedikt Zech zurück in die Abwehr und mit den wiedergenesenen Angreifern Marlon Mustapha und Ousmane Diawara wieder mehr Wucht in der Spitze. Die neuen Gesichter Srdjan Hrstic und Moritz Oswald nahmen zunächst auf der Bank Platz – ebenso wie beim LASK die Wolverhamptn-Leihgabe Sasa Kalajdzic.

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Ousmane Diawara belohnte seine Arbeit mit dem Siegtreffer. gepa

Die Gäste begannen bemüht, hatten durch Entrup und Horvat erste zaghafte Versuche. Doch Gefahr strahlte keine der Offensivaktionen wirklich aus. Mit zunehmender Spielzeit übernahm der LASK zwar das Kommando, ohne daraus Kapital zu schlagen. Die Altacher Defensive – eine der stabilsten der Liga – ließ kaum etwas zu.

Sandro Ingolitsch als Wegbereiter

Offensiv tat sich Altach zunächst schwer, Patrick Greil war mehr zugestellt als kreativ. Linz stellte ihm mit Art Smakaj einen Schatten zur Seite, der den Taktgeber komplett neutralisierte. Erst Innenverteidiger Paul Koller brachte mit einem Weitschuss (26.) den ersten kleinen Weckruf. Und dann fiel das Tor – wie aus dem Nichts.

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Paul Koller lieferte im Defensivverbund eine ganz starke Partie ab. gepa

Sandro Ingolitsch als Wegbereiter: Der Außenverteidiger gab einen Ball an der Outlinie nicht verloren, setzte energisch nach und wurde im Strafraum gelegt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Diawara (31.) souverän. Es war der Startschuss für die vielleicht beste Altacher Phase des Spiels. Greil prüfte aus der Distanz (39.), doch es blieb beim 1:0. Kurz vor dem Pausenpfiff zeichnete sich Keeper Dejan Stojanovic aus – und Diawara vergab aus aussichtsreicher Konterlage die große Chance auf das 2:0.

Fussball, Admiral Bundesliga, 6. Spieltag

SCR Altach – LASK Linz 1:0 (1:0)
Altach, Stadion Schnabelholz, 4657 Zuschauer, SR Spurny

Torfolge: 31. 1:0 Diawara (Elfmeter)

Gelbe Karten: Ouedraogo bzw. Coulibaly, Jürgensen

SCR Altach: Stojanovic; S. Ingolitsch, Zech, Koller, Ouedraogo; Jäger, Bähre, Massombo; Greil (71. Yalcin); Diawara (71. Oswald) , Mustapha (90. Gugganig)

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Lukas Jäger rackerte im Zentrum wie ein Berserker. gepa

Halbzeit zwei startete mit Wetter und Wucht. Der Regen wurde stärker, das Spiel lebhafter – vor allem aufseiten der Heimischen. Eine Eckballserie brachte Schwung, Greil traf nach tollem Zusammenspiel mit Mustapha nur die Latte (55.). Altach war bissig, wollte die Entscheidung. Doch der LASK bäumte sich auf, reagierte und brachte Kalajdzic (61.).

Die Partie kippte – fast. Linz wurde wieder mutiger, Altach stand defensiv aber weiter stabil. Ein Debüt feierte in Minute 71 Neuzugang Moritz Oswald – und machte seine Sache gut. Stojanovic wuchs in der 81. Minute nochmals über sich hinaus, parierte stark gegen Coulibaly. Es sollte die letzte nennenswerte Gelegenheit der Gäste bleiben.

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An Goalie Dejan Stojanovic gab es kein Vorbeikommen. gepa

Mit dem Schlusspfiff fiel die Last sichtbar von der Mannschaft ab. 14 Jahre ohne Heimsieg gegen den LASK sind Geschichte.

Netter Nebeneffekt: Mit elf Punkten liegt Altach zumindest vorübergehend auf Rang drei der Bundesliga-Tabelle.