Grober Selbstfaller mit einigen Misstönen

Sport / 25.02.2024 • 17:45 Uhr
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Mit einer grandiosen Rettungstat knapp vor der Linie verhinderte Sandro Ingolitsch (54.) einen früheren Ausgleichstreffer. gepa

Altachs Sieglosigkeit lässt wieder eine Drucksituation entstehen.

Altach „Sie hätten uns heute wirklich wehtun können“, sagte Donis Avdijaj beim Abgang in die Kabine. Und der 27-jährige Siegtorschütze (2:1) der Hartberger schickte noch Lobesworte für die Altacher hinterher. Allein diese Worte waren für einmal kein Labsal auf der so nach Sieg lechzenden Seele, sie waren vielmehr ein nächster Stich ins arg geschundene Fußballerherz. Die Stimmung war gereizt nach der elften Saisonniederlage, der schon fünften in der heimischen Cashpoint Arena. Das Lob vom Gegner interessierte niemanden mehr ob der Tatsache, dass man nur eines der letzten zwölf Ligaspiele gewonnen hat und im Frühjahr noch ohne Sieg dasteht. Die Ursachen hierfür sind vielfältig:

Fehlender Killerinstinkt Vor dem gegnerischen Tor fehlt es am Selbstverständnis. Da nützte selbst der schön heraus gespielte Treffer zum 1:0 nichts. Auch das durchaus ideenreiche Offensivspiel sowie die variablen Laufwege verpufften mit der Halbzeitpause.

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Schiedsrichter-Entscheidungen In Altach verstehen nicht nur die Fans die Welt nicht mehr. Der Ausschluss gegen Gustavo Santos war völlig überzogen und auch die nunmehr fünfte Gelbe Karte gegen Trainer Joachim Standfest, der den Unparteiischen emotionslos („Bitte, schau es dir selbst an“) um die Überprüfung der Szene bat, wirft ob all den bisherigen Entscheidungen im Verlauf der Saison Fragen auf. Standfest selbst muss nun gegen den LASK die Gelbsperre absitzen.

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Zwei, die das Spielgeschehen prägten: Mike Bähre (r.) und Donis Avdijaj. gepa

Auswechslung Mit Ousmane Diawara kam zur Pause ein Stürmer für Vesel Demaku ins Spiel. Der Tausch erwies sich als Fehlgriff, weil der 24-Jährige – im Winter aus Schweden gekommen – in keiner Phase des Spiels eine Bindung zu seinen Mitspielern fand.

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Individuelle Fehler „Das zweite Tor muss ich ganz einfach auf meine Kappe nehmen. War einfach ein Aussetzer, richtig dumm von mir.“ Mike Bähre nahm sich nach dem Spiel kein Blatt vor den Mund. Der 30-Jährige suchte keine Ausreden. „Ich habe uns um einen Punkt gebracht.“ Sein Fehler in der 84. Minute war der sichtbare Beleg dafür, wie unterschiedlich die Halbzeiten leistungstechnisch verlaufen sind. Vor der Pause glänzte der Torschütze in all seinen Aktionen, nach dem Wechsel tauchte er, wie seine Mitspieler, ab. Da fehlte, bis auf die letzten Minuten, das Aufbäumen – das missfiel auch Standfest.