Vom Winterquartier zur Weltmeisterschaft

49er-Duo Bildstein/Hussl hat bei WM Top-6-Platz im Visier.
Lanzarote Mit dem zwölften Rang bei der WM 2023 im August vor Den Haag und dem Erreichen des Nationentickets für die Olympischen Spiele 2024 vor Marseille sowie der EM-Bronzemedaille Anfang November in Portugal haben der Wolfurter Benjamin Bildstein und Vorschoter David Hussl gezeigt, dass sie mit den besten Teams Schritt halten können. „Heuer beabsichtigen wir zurück in die absolute Weltspitze vorzustoßen“, betont Steuermann Bildstein kämpferisch und gibt die Marschrichtung für die erste Regatta im Olympiajahr, die von heute bis Sonntag auf Lanzarote stattfindenden WM in der olympischen 49er-Klasse, vor. „Wir wollen eine Top-6-Platzierung erreichen. Wenn uns das gelingt, dann wissen wir, dass wir auf einem guten Weg sind.“
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Trainingsblöcke im WM-Revier
Seit Jahresbeginn hat das Vorarlberg-tirolerische Duo zwei intensive, mehrwöchige Trainingsblöcke im WM-Revier an der Küste vor Playa Blanca absolviert und Mitte Februar die Detailvorbereitung auf den ersten Saisonhöhepunkt gestartet. „Wir haben hier optimale Bedingungen vorgefunden, trainierten permanent bei Mittel- bis Starkwind und haben keinen einzigen Trainingstag verloren. Dadurch konnten wir uns gut vorbereiten und ein gutes Set an Know-how erarbeiten“, erklärt Bildstein. „Diesen Unterfangen war aber ein Mammutprozess, weil wir extrem unterschiedliche Verhältnisse vorgefunden haben. Es war enorm schwierig, um die meteorologischen Besonderheiten entsprechend einordnen zu können“, betont der 32-jährige Wolfurter. Doch auch die Konkurrenz entdeckte Lanzarote als idealen Spot für ein Wintertrainingslager, ist ebenfalls seit Wochen vor Ort und nützt die Topbedingungen auf den Kanarischen Inseln vor der Küste Westafrikas.
Getestet und getüftelt

Für das Duo des YC Bregenz standen zu Beginn des Jahres intensive Materialtests an: „Mast und Segel haben uns im letzten Jahr oft großes Kopfzerbrechen bereitet. Diese Belastung möchten wir vermeiden und haben deshalb praktisch Tag und Nacht getestet und getüftelt“, gewährt Hussl Einblicke in die Vorbereitungszeit.
Die Suche nach dem perfekten Material und Set-up wurde wegen der Verhältnisse zur Nervenprobe: „Zeitweise war es frustrierend, wenn man ständig wechselt und das Trimming nicht passt. Es waren Tage dabei, die haben sich nicht gut angefühlt, da kamen wir nicht vom Fleck“, gibt Hussl zu. Am Ende der kräfte- und nervenzehrenden Periode überwogen aber die positiven Aspekte: „Die anfänglichen kleinen Fortschritte wurden größer, Vergleiche mit der Konkurrenz wurden zufriedenstellender.“

Die Geduld hat sich aber ausgezahlt. Die Olympia-Zehnten von Tokio 2021 haben ihren Mast und ihr perfektes Segeltuch nun gefunden und gehen optimistisch in die Olympiasaison.