Vom Schwebebalken zu den Königlichen

Sport / 05.04.2024 • 20:14 Uhr
Vom Schwebebalken zu den Königlichen
Elisa Hämmerle bei Olympia 2021 und auf dem Trainingsplatz von Real Madrid. Gepa, Privat

Olympia-Turnerin Elisa Hämmerle beendet ihre Karriere und hat neue Ziele.

Lustenau Am Samstag endet eine Ära im österreichischen Turnsport. Im Rahmen der österreichischen Meisterschaften im Kunstturnen im Dornbirner Messestadion wird Elisa Hämmerle offiziell von der Wettkampfbühne verabschiedet. Die 28-Jährige hatte in den vergangenen Jahren den Vorarlberger Turnsport durch „eineinhalb“ Olympiaqualifikationen geprägt. 2016 riss sich Hämmerle beim Testevent drei Monate vor den Spielen in Rio de Janeiro die Achillessehne und verpasste die schon fast sicher geglaubte Qualifikation. Fünf Jahre später lief es im Vorfeld des Großereignisses besser, Hämmerle qualifizierte sich für die „Corona-Spielen“ in Tokio. Durch eine Zerrung behindert, verpasste die Lustenauerin dort jedoch das Mehrkampf-Finale. Trotzdem zeigte sie sich von der olympischen Atmosphäre begeistert. Diese wollte sie drei Jahre später in Paris ein weiteres Mal erleben, Olympia 2024 in Paris sollte die Krönung ihrer erfolgreichen Karriere werden.

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Elisa Hämmerles Karriere ist zu Ende. Privat

Doch dieser Traum ging nicht in Erfüllung. „Das hat nicht funktioniert, weil ich bei der Weltmeisterschaft in Antwerpen im vergangenen Oktober nicht dabei war. Für mich war klar, wenn die Olympiaquali nicht klappt, endet meine Reise“, erzählt die Lustenauerin. Mit dem Ablauf der Qualifikation zeigte sich die 28-Jährige nicht zufrieden: „Aus meiner Sicht hätte meine Leistung für die WM-Teilnahme reichen müssen“, erinnert sich Hämmerle. Auch dass sie bei den folgenden Weltcups nicht starten durfte, war für die Tokio-Starterin schwer nachvollziehbar.

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Die weite Welt des Sports

Und dennoch wird Hämmerle im Sommer bei den Olympischen Spielen in Paris dabeisein – zwar nicht als Athletin, sondern als „Venue Reporter“ für das IOC. Hämmerle wird sich vor allem in der Mixed-Zone aufhalten und ganz nah dran sein an den Athleten.

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Dass die nunmehrige Ex-Turnerin für das IOC arbeitet, hat eine längere Vorgeschichte. Nach ihrem Studium ging sie nach Lausanne und arbeitete dort unter anderem für das Internationale Olympische Komitee. Für die 28-Jährige war früh klar, dass sie auch in Zukunft dem Sport erhalten bleiben wolle. Deshalb arbeitete sie schon während ihrer aktiven Turnkarriere an der Laufbahn danach. Die Lustenauerin wollte es sich nicht ihrer Komfortzone allzu gemütlichen machen und den einfachen Weg wählen. Die Welt des heimischen Turnsports war ihr schnell zu klein. Nach der Zeit in Lausanne suchte sie eine neue Herausforderung in Form eines Masterstudiums im Bereich Kommunikation und Sport. Bei einer Google-Suche stach ihr ein Angebot einer Universität in Madrid ins Auge. Es war nicht irgendeine Uni, sondern die Hochschule des großen Sportvereins Real Madrid. Seit Oktober lebt Hämmerle nun in der spanischen Hauptstadt, halbtags arbeitet sie im Rahmen ihrer Ausbildung für Real Madrid TV, der clubeigene Fernsehsender der „Königlichen“. „Es ist lässig. Turnen ist eine traditionelle Sportart und bei Olympia groß. Fußball steht aber über allem. Ich wollte die Sportwelt von einer weiteren Seite erleben“, erzählt Hämmerle.

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