
Die Austria ist schon wieder unter Zugzwang
Bau des Austria-Campus unabdingbar, sonst stehen rund 400 Kinder und die Kampfmannschaft ohne Trainingsplätze da. Rhesi wirft seinen Schatten auf das Rheinvorland.
Lustenau Man stelle sich vor: Ein Bundesligaklub hat keine Trainingsstätte mehr. Ein Szenario, das in Sachen Austria Lustenau gar nicht so weit hergeholt ist. Denn schafft es die Austria in Kooperation mit der Gemeinde Lustenau nicht, das neue Trainingszentrum, den Austria-Campus, in den nächsten Jahren auf die Beine zu stellen, ist Schicht im Schacht. Davon wäre nicht nur die Kampfmannschaft betroffen, sondern auch die rund 400 Kinder, die im Nachwuchs der Grün-Weißen dem Ball nachjagen.
“Das Großprojekt Rhesi hängt wie ein Damoklesschwert über den Trainingsplätzen der Austria im Rheinvorland”
Matthias Schwabegger
Sportreferent Lustenau (NEOS)
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Als Datum des Schreckensszenarios kann getrost der Baustart des Hochwasserschutzprojekts Rhesi im Jahr 2030 angenommen werden. Wobei es da noch eine Schonfrist gibt, da die ersten Bauarbeiten in Fußach starten. Erst 2035 rechnet man mit den ersten Baggern auf Höhe des Reichshofstadions. Spätestens dann muss aber alles geregelt sein.

Umweltverträglichkeitsprüfung
Daher machen die Vereinsverantwortlichen der Austria, allen voran Patrick Grabher, aktuell viele Meter bei Gemeinde und Land Vorarlberg, um das Projekt Austria-Campus, an der Hohenemser Straße gelegen, voranzutreiben. Und man kann sich über ein erstes Erfolgserlebnis freuen. Das Land Vorarlberg gab grünes Licht nach der Umweltverträglichkeitsprüfung, die Austria bzw. die Gemeinde kann die nächsten Schritte Richtung Bau setzen. “Das ist ein erstes, aber ganz wichtiges Signal in die richtige Richtung. Damit können wir nun den Schritt auf die Schweizer Gemeinde Widnau machen, denen der Großteil der benötigten Flächen gehört, um über Pachtverträge und Umwidmungen zu sprechen”, erklärt Grabher. Lustenaus Sportreferent Matthias Schwabegger (NEOS) schlägt in dieselbe Kerbe, sieht das Gutachten des Landes Vorarlberg als klaren Auftrag. “Konkret werden wir im Herbst mit Widnau in die ersten Gespräche eintreten. Verlaufen diese erfolgreich, können wir schon detaillierter in die Baupläne eintauchen und uns dann einen Überblick über die Kosten verschaffen”, so Schwabegger.

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20 Millionen Euro
Mit rund 20 Millionen Euro rechnet man auf Seiten der Austria für das Projekt, das neben drei Rasenplätzen, einem kleinen Spielfeld für Kinder und einem Funktionsgebäude auch noch über Kunstrasenplätze verfügen soll. “Vor allem der Kunstrasenplatz wäre ein Segen für Lustenau, nicht nur für die Austria, sondern auch für den FC Lustenau, der den ersten Kunstrasenplatz in der Gemeinde dann auch nutzen kann”, weist Grabher auch auf die Zusammenarbeit mit dem Lokalrivalen hin. Schwabegger will noch nicht so weit gehen, ist sich aber bewusst, “dass die Kalkulation mit 20 Millionen Euro nicht so schlecht ist. Aber klar ist, wenn uns das Land dabei nicht finanziell unterstützt, werden wir das Projekt nur schwer realisieren können.”

Für den Sportreferenten ist dennoch vor allem im Sinne des Nachwuchses klar, dass etwas passieren muss, “denn das Großprojekt Rhesi hängt wie ein Damoklesschwert über dem Rheinvorland, die Zeit arbeitet nicht für uns.” Zum Thema Zeit kann Austrias Grabher bereits detailliert berichten: “Aufgrund der Bodenbeschaffenheit der zu nützenden Fläche muss man mit einer Bauzeit von drei Jahren rechnen. Zählt man eins und eins zusammen wird klar, dass es höchste Zeit ist zu handeln, klare und schnelle Schritte zu setzen, um den Austria-Campus wahrzumachen.”
Taverne 1914
Eines der anstehenden Projekte der Austria hat man indes schon umgesetzt. Während das Reichshofstadion noch am Wachsen ist, erstrahlt das ehemalige Nachwuchsheim als Taverne 1914 in ganz neuem Glanz und wird nun als das neue Clubheim der Austria zur Verfügung stehen. Heute und morgen wird das neue “Herz der Austria” feierlich eingeweiht.
