Ein Gespräch unter Freunden

Sport / 13.06.2024 • 21:56 Uhr
ABD0067_20240613 – BERLIN – DEUTSCHLAND: David Alaba und Ralph Krueger am Mittwoch, 13. Juni 2024, im Rahmen eines Trainings des šsterreichischen Nationalteams in Berlin. – FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH
Ralph Krueger mit David Alaba. apa

Eishockey-Trainerlegende Ralph Krueger (64) sprach vor Alaba und Co. von seinen Erfahrungen bei großen Turnieren.

Berlin Er war schon da, ehe der österreichische Teambus am Stadion auf dem Wurfplatz, dem Amateurstadion von Hertha BSC, vorfuhr. Doch was führte den Eishockeytrainer Ralph Krueger nach Berlin? Er, der Kanadier, der mit der VEU Feldkirch für den größten nationalen und internationalen Erfolg, nämlich den Gewinn der European Hockey League (1998), sorgte und der später als Nationaltrainer die Schweiz bei 15 Großveranstaltungen (zwölf WM- und drei Olympia-Teilnahmen) betreute. Es ist zum einen seine Erfahrung, zum anderen seine neue “Liebe zum Fußball” und vor allem seine Freundschaft mit Ralf Rangnick.

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“Es hat sich alles sehr natürlich ergeben”, erzählt Krueger in Bezug auf das Nationalteam. “Ich habe Ralf (Anm. d. Red.: Rangnick) vor ein paar Jahren kennengelernt. Irgendwann hat er mich gefragt, ob ich diese Reise mit meinen Erfahrungen bei Großturnieren ergänzen kann.” Da gab es für ihn nicht viel nachzudenken. Der 64-Jährige sagte sofort “Ja zu A”. Letzte Woche durfte ich mit dem Betreuerstab sprechen, gestern nun mit der Mannschaft.

Fußball, EM
Fanden sich sogleich: Marko Arnautovic, Marcel Sabitzer und Florian Grillitsch. VN

Der gebürtige Kanadier sieht seine Rolle sehr relaxt. “Das Team funktioniert ja schon”, sagte er am Rande der Trainingssession gegenüber den VN. “Ich spüre diese wahnsinnige Energie, die sich unter Ralf entwickelt hat.”

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Es ist der mentale Bereich, den Krueger gegenüber der Mannschaft ansprechen wollte. “Physisch und technisch bringen die Spieler ja alles mit.” Für ihn ist klar, dass Taktik und Psyche beim Turnier den Unterschied ausmachen werden.

Fußball EM
Ralph Krueger freute sich über das Wiedersehen mit VN-Sportchef Christian Adam. VN

“Einige Sachen werde ich den Jungs schon erzählen können”, schmunzelt der im Sport so erfahrene Kanadier. Seine Zeit in Berlin möchte er dennoch nicht ausdehnen. “Ich fliege am Donnerstag zurück. Ich freue mich darauf, die Spiele zu Hause anschauen zu können”, erzählt er.

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Und was fasziniert ihn aus Trainersicht am 65-jährigen Deutschen? “Er will immer besser werden. Ich liebe solche Menschen, die genau wissen, dass es nicht um das Ego, sondern immer um die Gruppe geht. Er ruht sich nie auf Erfolgen in der Vergangenheit aus. Er ist auf Prinzipien fixiert. Mir gefällt sein ehrlicher, direkter Führungsstil. Er macht keine Spiele, sondern ist immer geradlinig.”

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Aufwärmrunde unter der Leitung von Martin Hämmerle.

Aus Sicht von Krueger ist Rangnick ein Glücksfall für Österreich, denn: “Die Österreicher sind Menschen, die Freude haben bei ihren Aufgaben, die sie zu bewältigen haben. Ralf bringt ihnen diese Freude.”

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Und wie schätzt Ralph Krueger die Chancen von Österreich ein? “Ein Spiel nach dem anderen. Ich glaube, das kleinstmögliche Bild wird der beste Weg sein. Wichtig ist, dass die Welt sieht, wie toll Österreich im Fußball geworden ist.”