Mein EM-Blog: Besuch in der Heimat

Düsseldorf, Matchtag – und doch findet Alexander Schneider noch Zeit für ein gemütliches Gespräch. Denn die jüngste berufliche Vergangenheit hat den aus Düsseldorf stammenden Ex-Sportchef der Lustenauer eingeholt. Viele Austrianer haben den Weg nach Nordrhein-Westfalen nicht gescheut. Und so klingelte das Telefon des 30-Jährigen nicht nur einmal am Tag.

Erst aus dem Urlaub mit seiner Freundin nach Hause zurückgekehrt, freut sich Schneider auf das Wiedersehen mit liebgewonnenen Menschen. Immerhin waren es viereinhalb Jahre, die er in Lustenau für die Austria arbeitete. „Bis auf Rasenpflege habe ich alles gemacht“, sagt er mit einem Schmunzeln. Rückblickend empfindet er Dankbarkeit für die Zeit bei den Grün-Weißen. „Es war ja auch für mich alles neu. Der Club hat mir die Chance gegeben. Für uns alle war es eine besondere Zeit, wenngleich ich mir den Abschied ein wenig anders vorgestellt habe.

Dieser Abschied wäre auch beim Verbleib in der Bundesliga passiert, verrät er beim Plausch in seiner Heimatstadt. Das Gefühl, wieder etwas Neues zu beginnen, treibt Schneider, der ein Banken-Studium absolviert hat, an. Deshalb hat er sich auch entschieden, mit Ende Juli sein Angestelltenverhältnis bei Core Sports Capital, dem strategischen Partner von Austria Lustenau, zu beenden. Noch, so sagt er, wisse er nicht, wohin die berufliche Reise geht. Der Verbleib im Fußball würde ihn reizen, doch sein Spectrum ist ein weites. Weshalb er sich auch nicht zu viel Druck macht.
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2020 war Schneider im Jänner nach Lustenau gekommen. Es war die Zeit des Umbruchs. Trainer war damals Roman Mählich und sportlich lief es nicht rund. Daran vermochte auch Alexander Kiene nichts ändern, erst unter Markus Mader lief das „Austria-Radl“. Und noch heute schwärmt Schneider von der Aufstiegsmannschaft. Zugleich bedauert er, dass es Muhammed Cham (23) nicht in den EM-Kader geschafft hat. Und die neue Austria? „Ein Umbruch braucht Zeit“, sagt er und spricht aus Erfahrung.