
Kulinarisches (Fußball)-Duell abgesagt
Haubenkoch Michael Wolf aus Schwarzenberg musste sein EM-Duell der anderen Art in seinem Haubenlokal in Amsterdam absagen.
Berlin-Amsterdam Das ÖFB-Team hat mit dem Vorarlberger Martin Rinderer einen exzellenten Ernährungsberater im Betreuerstab, in den Niederlanden, vor allem in Amsterdam, schwören kulinarische Feinschmecker auf die Künste von Zweihaubenkoch Michael Wolf. Der gebürtige Bregenzerwälder, der in Schwarzenberg aufgewachsen ist, hat die Leidenschaft für das Kochen seiner Mutter zu verdanken. „Ich habe mir schon als kleiner Bub eher einen Kochlöffel als ein Auto gewünscht“, erzählt der sympathische Familienvater zweier Kinder. „Der Sohn ist acht Jahre, die Tochter fünf – und beide sitzen natürlich im Oranje-Dress vor dem Fernseher“, verrät der mit einer Niederländerin verheiratete Wolf.
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„Das wird für mich am Dienstag ein schwieriger Abend“, lacht er. Zumal das große kulinarische Duell in seinem Restaurant „Wolf Atelier“ ausfallen muss. „Wir hatten zwei Drei-Gänge-Menüs geplant, einmal typisch österreichisch, natürlich mit Wiener Schnitzel und Kaiserschmarren, und einmal typisch holländisch. Die Gäste hätten sich entscheiden müssen. Doch leider ist der Umbau nicht rechtzeitig fertig geworden, sodass wir am Dienstag noch geschlossen haben.“ Das nimmt der Vorarlberger ganz locker, zumal er so Zeit für die Familie hat. Und die hat bei Michael Wolf absolut Vorrang. So hat er in der Vergangenheit schon einmal einen Gault-Millau-Abend ausfallen lassen und auf eine Ehrung verzichtet, weil seine Tochter einen freien Tag hatte. Auf telefonische Nachfrage, wo er denn sei, habe er nur geantwortet: „Im Zoo!“
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Mit Fußball verbindet ihn eine besondere Beziehung. Nicht als Zuschauer auf der Tribüne, sondern als Koch im Spielertunnel. „Im Ajax-Stadion gibt es den Spielertunnelclub für 35 Leute. Die sitzen da hinter einer speziellen Verglasung entlang des Spielertunnels, sehen dabei die Spieler vorbeigehen, ohne gesehen zu werden. Zweimal war ich schon für das Viergangmenü verantwortlich. Nach dem Spiel kommen dann meist noch der Trainer und ein paar Spieler vorbei.“
Und was erwartet er vom Spiel in Berlin? „Ich bin echt nervös. Ich werde mir den Österreich-Dress überziehen und dann schauen wir, wer in der Familie jubelt.