“Ein sehr hochgestecktes Ziel”

Jennifer Bologna bereitet sich für den Sparkasse Drei-Länder-Marathon vor.
Bregenz Eine Distanz von 42,195 Kilometern innerhalb von drei Stunden und dreißig Minuten rennen. Das hat sich die Vorarlbergerin Jennifer Bologna beim Sparkasse 3-Länder-Marathon vorgenommen. “Dabei sollte ich am besten eine Marathonpace von unter 5 Minuten pro Kilometer haben”, erklärt sie. “Ich weiß, dass es ein sehr hochgestecktes Ziel ist.”

Das wird zudem ihr erster Marathon. Zuvor ist die Bregenzerin einen Halbmarathon gelaufen, mit einer Zeit von einer Stunde und achtunddreißig Minuten. “Ich muss auf jeden Fall sehr viel trainieren und das hart”, sagt sie. Nach diesem Satz legt sie einen Sprint hin.

Bologna ist eine der 40 Läuferinnen und Läufer, die sich jede Woche am Bregenzer Stadion treffen, um sich auf den Marathon vorzubereiten. Dabei hilft ihnen Günter Ernst, der das Laufseminar im Rahmen des Sparkasse 3-Länder-Marathons leitet. “Wir haben im Mai die Leistungsdiagnostik von Jenny gemacht. Da haben wir die Maximal- und Durchschnittswerte ermittelt. Jetzt geht es darum, dass wir einstufen, in welche Richtung es von der Zielzeit gehen soll, ob es passt oder wir doch nachjustieren müssen”, erklärt Ernst.

Der selbst passionierte Läufer hat den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Trainingsplan mit drei bis fünf Einheiten in der Woche erstellt. Die schnellen Intervallläufe sind ebenfalls ein Teil davon, ein Mal in der Woche. “Es ist besser, dies in der Gruppe zu machen, weil es sehr viel Überwindung benötigt, wenn man es alleine machen würde”, erklärt er. “Es ist wichtig, dass sie sich an den Plan halten. Auch die langen Läufe, damit man das Zieltempo eingrenzen kann.”

Denn Jennifer Bologna hat sich eine starke Zeit vorgenommen, in der sie die 42 kilometerlange Strecke zurücklegen will. “Jetzt eine Steigerung nach dem Leistungstest einzuschätzen, ist zu früh. Sie ist bereits auf einem relativ hohen Niveau. Da geht es nicht wie bei Anfängern, dass sie plötzlich eine halbe Stunde schneller wird, sondern es geht um ein paar Minuten und die muss man herauskitzeln.”

Die Hydration ist auch wichtig in diesen Momenten, deswegen hat Günter Ernst beim letzten Training den Läufern gezeigt, wie trinken während des Laufens geht: “Becher leicht zusammendrücken, sodass ein Schnabel entsteht, aus dem man gut trinken kann.”

Besonders wichtig ist, dass die Grundlage trainiert wird, bei der der Puls niedrig gehalten wird. “Irgendwann kannst du dann schneller rennen und der Puls steigt nicht signifiant an”, erklärt Jennifer Bologna. Bis jetzt ist die Vorarlbergerin noch nie so große Distanzen gelaufen.

Doch nachdem ihr Lauf über zwei Stunden letzte Woche glatt über die Bühne gegangen ist, hat sie Zuversicht. “Es war schön. Die Zeit ist sehr schnell vergangen. Am Ende hatte ich zwei Intervalle, wo ich die schnellere Marathonpace gerannt bin. Das habe ich dann doch gespürt.” Die größte Herausforderung beim Marathon wird jedoch das Mentale, wie sie selbst sagt. “Der Kopf sagt manchmal ‘ich kann nicht mehr, es tut alles weh’ und nicht der Körper. Deswegen muss man probieren, fokussiert zu bleiben”, so Bologna.
