Brändles Abschied und Amanns Triumph

Sport / 30.06.2024 • 17:46 Uhr
Radkriterium Rankweil, letzes rennen von matthias brändle
Dominik Amann und Matthias Brändle im Gespräch vor dem Start. Steurer

Das Radkriterium in Rankweil bot Unterhaltung und stand im Zeichen der Hohenemser.

Rankweil Zwei Hohenemser standen bei der Rückkehr des Rankweiler Radkriteriums im Fokus. Vor dem Rennen rund um den Liebfrauenberg wurde Matthias Brändle für seine Meriten um den österreichischen Radsport geehrt und offiziell in den „Sport-Ruhestand“ entlassen. Nach dem Rennen jubelte sein engerer Landsmann Dominik Amann über den österreichischen Kriteriumsmeistertitel. Dabei hatte es im Rennen lange so ausgesehen, als müsste sich der 25-Jährige mit Rang zwei hinter Fabian Steininger zufriedengeben. Die Entscheidung fiel erst in der 96. Runde, als es einer elfköpfigen Spitzengruppe inklusive Amann gelang, das Hauptfeld zu überrunden. Das brachte den Fluchtgruppenteilnehmern 20 Extrapunkte. Teil der Ausreißer waren neben zahlreichen Team-Vorarlberg-Fahrer auch die beiden Deutschen Dario Rapps und Michael Schwarzmann. Letzterer fixierte mit dem Sieg beim Schlusssprint den Gesamtsieg mit 41 Punkten. Der in Lochau wohnhafte Allgäuer, langjähriger World-Tour-Profi bei Bora, fährt seit dieser Saison für das Israel-Premiertech, dem ehemaligen Team von Matthias Brändle.

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Anstoßen auf Sieg und Abschied

„Es war schwer, das Team Vorarlberg war extrem stark und hat immer wieder attackiert. Nach der Überrundung ging es um die letzte Wertung, die habe ich mir geholt“, sagte Schwarzmann, der mit seinem Lochauer Nachbar Rüdiger Selig zusammengespannt hatte. Besonders freute er sich über den „Heimsieg“ beim Abschied von Brändle. „Er ist ein Freund von mir, schön, dass wir so noch miteinander anstoßen können“, sagte Schwarzmann.

Radkriterium Rankweil
Konychev, Schwarzmann und Rapps auf dem Podest. Simon Peter

Das Team Vorarlberg belegte die Ränge drei bis sechs. Der Italiener Konychev kletterte als Dritter hinter dem Kriteriumsspezialisten Rapps vom RV Kempten aufs Podest. Lukas Meiler wurde nach einer langen Solofahrt, die am Ende nicht belohnt wurde, Vierter unmittelbar vor Amann.

Radkriterium Rankweil, letzes rennen von matthias brändle
Rüdiger Selig und Matthias Brändle. Steurer

Favoritensieg bei den Damen

Der Hohenemser war in den vergangenen Jahren als Lokalmatador des Teams Vorarlberg meist für Helferdienste eingeteilt. Doch der inzwischen 25-Jährige bestätigte mit seinen Leistungen der vergangenen Monate seine Ansprüche auf eigene Spitzenresultate bei Rennen mit Klassikerprofil. Für Amann war es der erste nationale Meistertitel seit seinem Coup bei den Junioren-Staatsmeisterschaften auf der Straße 2017, als er überraschend in Gössendorf den Meistertitel holen konnte. „Es war ein brutal hartes Rennen. Die Überrundung war unbedingt nötig, wir haben gewusst, dass eine Gruppe gehen wird. Da hieß es, dabei sein“, freute sich Amann über seinen Heimerfolg.

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Bei den Frauen bestätigte Kathrin Schweinberger eindrucksvoll ihre Favoritenrolle, die Tirolerin siegte vor Melanie Brunhofer aus Niederösterreich und ihrer Landsfrau Jana Gigele.