
Wilde Sturzorgie statt Rekordjagd
Verletzungen blieben letztendlich glimpflich. Rankweil erlebte einen turbulenten Radsporttag
Rankweil Die stimmungsvolle Atmosphäre rund um den Liebfrauenberg wurde beim samstägigen Radkriterium aufgrund von Stürzen jäh unterbrochen. Verfolgten die vielen Besucher den ersten Zwischenfall noch auf der Videowall, so wurden sie bei der Durchfahrt zur letzten Runde Zeuge einer wilden Sturzorgie. Auslöser war ein Sprintduell zwischen Emilio Cabrera und Jannis Peter, in dem der Fahrer von Team Vorarlberg bei einer Geschwindigkeit von mehr als 50 km/h hart zu Boden ging und damit mehrere Stürze auslöste.

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Die Rennjury begutachtete das Video nach dem Rennen und stellte eine unfaire Aktion des Schweizers fest, sodass dieser in der Endwertung von Platz drei auf Rang fünf zurückversetzt wurde.

Es war der Moment, als die Rekordjagd in Rankweil keine Rolle mehr spielte, sondern vielmehr die gut funktionierende Rettungskette in den Mittelpunkt rückte. “Ich möchte mich bei allen Institutionen bedanken, es hat super funktioniert”, sagte am Tag danach OK-Chef Thomas Kofler. Noch am Samstagabend waren dem Teammanager des heimischen Radteams die dramatischen Szenen ins Gesicht geschrieben. Doch Notärzte, Rettungshelfer, Feuerwehr und freiwillige Helfer sorgten für einen raschen Ablauf und dafür, dass die vier betroffenen Fahrer schnell versorgt wurden.


Internationales Radkriterium Rankweil
Veranstalter: Radsportverein vor dem Arlberg
Ort: Rankweil, Ringstraße, Rund um den Liebfrauenberg
Ergebnisse (58 Runden statt 80 Runden gefahren), 41 Fahrer klassiert, 18 nicht im Ziel
1. Dario Rapps (GER) 23 Punkte/2:05:06
2. Alexander Konychev (T. Vorarlberg) 17/2:05:06
3. Michael Gaßner (GER) 7/2:05:06
4. Jonas Schmeiser (GER) 4/2:05:06
5. Emilio Cabrera (SUI) 1/2:05:06
6. Linus Rosner (GER) 1/2:05:06
7. Emanuel Zangerle (Team Vorarlberg) 1/2:05:06
8. Tobias Nolde (GER) 1/2:05:07
9. Jannis Peter (Team Vorarlberg) 2:05:06
10. Dominik Amann (Team Vorarlberg 2:05:06
11. Martin Meiler (GER) 2:05:06
12. Andreas Mayr (GER) 2:05:07
13. Eiko Berlitz (GER) 2:05:07
14. Roland Thalmann (SUI) 2:05:07
26. Laurin Nenning (Team Vorarlberg) 2:05:08
Nicht im Ziel u. a.: Samuel Künz, Noah Künz (beide V/Hard), Pirmin Benz (Team Vorarlberg)

Am Tag danach erschien das Rennen in einem besseren Licht, weil grobe Verletzungen ausgeblieben waren. Team-Vorarlberg-Star Jannis Peter kam mit einer Gehirnerschütterung, Prellungen und Abschürfungen relativ glimpflich davon. “Das ist Radrennsport”, meinte der 24-Jährige ohne Groll und Vorwurf. “Das Risiko fährt immer mit”, musste Kofler feststellen. Auch die anderen Fahrer konnten das Spital wieder verlassen.

In Rankweil wurde aufgrund der Vorfälle auf eine Siegerehrung verzichtet, auch die Daten rund um das Rennen wurden nicht öffentlich gemacht. Dabei zeigten die Elitefahrer über viele Runden hinweg Radsport der Extraklasse. Auch die angekündigte Rekordjagd war längst schon im “Kasten”, denn der Schnitt betrug rund 50,8 km/h. Alles schien auf Schiene, die Fans feierten beim Rankler Radsporttag, ehe die Stürze bei allen Sorgenfalten ins Gesicht schrieb. Seitens des OK-Teams wurden danach viele Gespräche mit den Fahrern bzw. den Verantwortlichen der Teams geführt.

Denn auch für Thomas Kofler und sein Team war die Situation neu. “In dieser Form hatten wir das noch nie.” So bleibt das Radkriterium 2025 in Erinnerung als Sportfest mit einem starken Teilnehmerfeld, großartiger Stimmung, atemberaubendem Tempo und schweren Stürzen, die allesamt jedoch glimpflich endeten.
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