Mit Selbstvertrauen zur Medaillenchance

Katharina Rhomberg schreibt als erste österreichische Reiterin bei Olympia Geschichte.
Dornbirn Noch ist bei Katharina Rhomberg von Nervosität wenig zu spüren. Die Dornbirnerin wird in einer Woche als erste österreichische Springreiterin überhaupt in einem olympischen Bewerb starten. Am 1. August steht die Qualifikation für das Finale des Teambewerbs am Folgetag auf dem Programm, der Einzel-Wettbewerb geht am 5./6. August vor Schloss Versailles über die Bühne. Und Rhomberg fährt mit großen Zielen in die französische Hauptstadt. Auf die Frage nach einem Topfavoriten sagt die 31-Jährige „ich hoffe, dass ich ganz gut sein werde“ und lacht.

Für Rhomberg werden die Bewerbe vor der spektakulären Kulisse von Schloss Versailles die größten ihrer Karriere und sie fühlt sich gut vorbereitet dafür – und ebenso wichtig, ihr Olympia-Pferd Cuma wird voll fit und ausgeruht in Paris antreten.

„Meine Nervosität steigt wahrscheinlich, wenn wir in Paris ankommen. Bis jetzt freue ich mich riesig auf die Spiele“, sagt Rhomberg, „es wird langsam auch Zeit, dass es losgeht.“ Am Montag wird die 31-Jährige per Flugzeug nach Paris reisen, ihr Pferd Cuma kommt einen Tag per Transporter nach.
Die Dornbirnerin hat sich bereits vor knapp einem Jahr für Olympia qualifiziert und hatte ihre Vorbereitung auf die Spiele akribisch geplant. Doch wie so häufig, wenn man exakte Pläne verfolgt, kommt meist vieles anders. In den Wochen vor Paris musste die Springreiterin mehrfach umplanen. „Cuma hatte mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, deshalb mussten wir alles umplanen“, erzählt Rhomberg. Darin sieht sie allerdings kein Problem für die Spiele, vor allem weil die Generalprobe in Budapest bereits fast nach Wunsch verlaufen ist. Beim CSIO*** World Cup in der ungarischen Hauptstadt belegten Rhomberg und Cuma den achten Rang. Nach einem fehlerfreien Grunddurchgang unterlief dem Duo im Stechen ein kleiner Fehler, ein Podestplatz schien jedenfalls in Reichweite. „Jetzt hat Cuma zwei Wochen Pause, in der wir zu Hause noch richtig trainieren können“, erzählt die Weltranglisten-121.

Auf den Pfaden von 1992
Diese Platzierung sagt über die Chancen von Rhomberg allerdings nur wenig aus. Die Dornbirnerin will sowohl im Team als auch im Einzel im Kampf um die Spitzenplätze ein Wörtchen mitreden. „Ich glaube, im Team haben wir gute Chancen. Seit der Truppe um Hugo Simon und Thomas Frühmann haben wir in Österreich zum ersten Mal wieder vier starke Reiter mit ihren Pferden“, ist sich Rhomberg sicher. 1992 hatten Simon und Frühmann an der Seite von Boris Boor und Jörg Münzner im Teambewerb der Springreiter die Silbermedaille gewonnen und damit den größten Erfolg im heimischen Pferdesport nach der Goldmedaille durch Elisabeth Max-Theurer 1980 im Dressurreiten erzielt. „Schon bei der Europameisterschaft, bei der wir Bronze gewonnen haben, waren zahlreiche Topnationen am Start.
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Ähnlich sind Rhombergs Erwartungen im Einzel: „Ich will ins Finale kommen und wenn man dort antritt, denkt man natürlich an eine Medaille.“ Doch damit spekuliert nicht nur Rhomberg, im Springreiten kommen 30 Gespanne ins Finale und alle werden bereits die Medaillen wittern.
