Bitter! Bregenz-Star geht nach Deutschland

Der Kreisläufer wechselt in die Handball-Bundesliga zum HC Erlangen.
Bregenz Dieser Abgang schmerzt. Bregenz Handball muss wenige Tage nach dem ersten Pflichtspiel in Graz Kreisläufer Tobias Wagner ziehen lassen. Der österreichische Nationalspieler wechselt sofort vom österreichischen Rekordmeister zum HC Erlangen.
Es war eine Hauruckaktion der Franken, die sich erst in dieser Woche bei Wagner und Bregenz Handball gemeldet haben und ihr großes Interesse am Wiener kundtaten. Erlangen musste vor dem Saisonstart der deutschen Liga auf die Verletzungen ihrer beiden Kreisläufer Maciej Gebala und Sebastian Firnhaber reagieren und entschied sich für den international erfahrenen Wagner. „Tobi ist auf uns zugekommen und hat gesagt, dass er das Angebot unbedingt annehmen will“, erzählt Bregenz-Geschäftsführer Björn Tyrner, „wir haben uns dann mit dem Trainerteam und dem Vorstand zusammengesetzt.“ Nach den Gesprächen entschieden sich die Bregenzer ihren Leistungsträger freizugeben, über die Höhe der Ablösesumme wurden sich die beiden Vereine schnell einig.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Instagram angezeigt.
Schwierige Suche nach Ersatz
„Am Ende ist es eine große Chance für Tobi, die wir ihm aus sportlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht verbauen wollten. Schon am Freitag soll er in Flensburg spielen, da kann ich ihm als ehemaliger Spieler nur gratulieren, viel Erfolg und Spaß wünschen“, sagt Tyrner.
Sportlich ist Wagner für Bregenz kaum zu ersetzen. „Vieles in unserem Spiel war auf Tobi zugeschnitten“, muss auch Tyrner zugeben. Dazu ist der Markt an Kreisläufern begrenzt. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir keinen neuen Spieler vorstellen, der Tobi eins zu eins ersetzen kann. Wir werden nichts überstürzen, um die richtige Entscheidung zu treffen“, führt der ehemalige Flügelspieler weiter aus.

Trainer Marko Tanaskovic wird vorerst auf die „jungen Wilden“ Max Bergmayer (19 Jahre), Elia Mager (17) und Matthias Brombeis (23) setzen, bis ein passender Ersatz gefunden ist. „Ich bin dennoch überzeugt, dass wir eine gute Rolle in der Liga spielen werden“, ist sich Tyrner sicher. Bregenz ist mit einem souveränen 35:31-Auswärtssieg gegen die HSG Graz in die Saison gestartet und trifft am Samstag im ersten Heimspiel auf die HSG Lippizanzerheimat.
„Es ging sehr schnell“
Für Wagner ist das Engagement beim HC Erlangen, der seine Heimspiele in Nürnberg austrägt, bereits die dritte Auslandsstation. Der 29-Jährige spielte bereits von 2016 bis 2018 beim HBW Balingen-Weilstetten in der Deutschen Bundesliga und stand ab 2021 für zwei Jahre bei Fenix Toulouse in Frankreich unter Vertrag. Im Sommer 2023 kam er nach Bregenz, im Jänner diesen Jahres überzeugte er bei der Europameisterschaft in Deutschland mit starken Leistungen. Ein Wechsel nach dem Turnier wäre nicht überraschend gekommen, doch Wagner bekannt sich in der Vorbereitung zu einem Verbleib bei Bregenz Handball. Doch das aktuelle Angebot von Erlangen konnte und wollte der Wiener nicht ausschlagen. „Leider kam dieses Ende sehr schnell, aber ich blicke dem ganzen sehr positiv entgegen und freue mich auf die Zeit in Erlangen und mein Können wieder in der Bundesliga zu zeigen. Danke für alles, Bregenz!“, sagte Wagner.

Erlangen gehört seit 2016 zur Beletage des deutschen Handballs. In der Vorsaison entgingen die Franken als 16. knapp dem Abstieg aus der Bundesliga. „Tobias ist ein körperlich sehr starker und dennoch beweglicher Spieler, der sein Können bereits mehrfach national und international nachgewiesen hat“, kommentierte Erlangen-Cheftrainer Johannes Sellin seinen Neuzugang.