Arlbergliga als mögliches Zukunftsmodell: ÖFB arbeitet an neuer Ligastruktur

Sport / 19.09.2024 • 18:48 Uhr
Fußball, Regionalliga West
In einer Liga, bestehend Vorarlberger und Tiroler Teams, würde es wieder mehr Derbys geben. Hartinger

Die Regionalliga könnte bald Geschichte sein und durch eine Arlbergliga ersetzt werden.

Schwarzach Zur Saison 2026/27 könnte der derzeitige Modus in der Fußball-Regionalliga Geschichte sein. Eine Arbeitsgruppe des ÖFB arbeitet aktuell an einer Neugestaltung der dritten Spielklasse. Der Vorschlag sieht vor, die bisherigen drei Regionalligen auf vier zu erweitern. Lediglich die Regionalliga Ost soll bestehen bleiben und weiterhin Vereine aus Wien, dem Burgenland und Niederösterreich umfassen. Darüber hinaus sollen Salzburg und Oberösterreich bzw. Kärnten und die Steiermark jeweils eine gemeinsame Regionalliga bilden. Aus der bisherigen Westliga soll eine Neuauflage der Arlbergliga werden, bestehend aus Vereinen aus Vorarlberg und Tirol. Diese Liga existierte bereits von 1955 bis 1960. Damals ging es für die Vereine um den Aufstieg in die Staatsliga.

Dieser Vorschlag ist jedoch noch nicht beschlossen und wird zunächst den Landesverbänden zur Prüfung vorgelegt. Im Oktober sollen die Vereine darüber informiert werden. Ein Direktaufstieg von der Regionalliga in die 2. Liga wäre in diesem Modell nicht mehr möglich. Stattdessen müssten die Meister der verschiedenen Regionalligen in einer Relegation um den Aufstieg spielen.

Arlbergliga als mögliches Zukunftsmodell: ÖFB arbeitet an neuer Ligastruktur

Dornbirn überrascht

FC Dornbirn-Trainer Eric Orie zeigt sich überrascht von dem Vorschlag: „Ich dachte, es sollte die 2. Liga reformiert werden. Wir haben uns damit noch nicht intensiv auseinandergesetzt.“ Der Liganeuling konzentriert sich derzeit darauf, sich in der aktuellen Regionalliga zurechtzufinden. Orie sieht jedoch Vorteile in kürzeren Auswärtsfahrten. Ob die Reform mehr Vor- oder Nachteile bringt, müsse aber noch abgewogen werden.

Arlbergliga als mögliches Zukunftsmodell: ÖFB arbeitet an neuer Ligastruktur
Der FC Dornbirn steht Momentan auf Platz sechs in der Regionalliga. Stiplovsek

Eine deutlichere Meinung hat Alexander Bernhard, Präsident des FC Wolfurt. Der Verein, der in der vergangenen Saison aus der Regionalliga abgestiegen ist, könne sich eine Rückkehr unter den aktuellen Bedingungen schwer vorstellen. Die geplante Reform könnte jedoch zu einem Umdenken führen. „Wenn wir nur nach Tirol müssten, wäre das akzeptabel. Kitzbühel ist weit entfernt, aber immer noch besser als die Fahrten nach Salzburg. Wir werden die Entwicklung der Pläne genau verfolgen und zuerst intern darüber diskutieren.“

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Wolfurt stieg vergangene Saison aus der Regionalliga ab. Stiplovsek

Hohenems begrüßt Reform

Auch Harald Achenrainer, Obmann des VfB Hohenems, sieht die geplante Liga aus Tiroler und Vorarlberger Vereinen positiv. „Das hätte nur Vorteile. Wir hätten weniger Fahrten ins Tirol und die langen Reisen nach Salzburg würden ganz entfallen. Diese sind wegen des Verkehrs eine große Belastung.“ Mit der Reform 2026 wäre die Regionalliga West, die erst zur Saison 2023/24 wieder eingeführt wurde, schnell wieder Geschichte. Viele Vereine beklagen die hohen Kosten durch die langen Auswärtsfahrten, die durch geringere Einnahmen aufgrund der wenigen regionalen Derbys nicht ausgeglichen werden können. Für die Vorarlberger Vereine verliefen die letzten Jahre in der Regionalliga ohnehin enttäuschend. Alle drei sportlichen Absteiger der vergangenen Saison kamen aus dem Ländle.