Drei Dinge, die auffielen

26 Spiele in Folge wartet Altach auf einen Sieg gegen Serienmeister RB Salzburg. Die Trainer damals im März 2014? Adi Hütter auf Seiten der Bullen, Damir Canadi an der Linie der Rheindörfler. Als Siegtorschütze durfte sich Ismael Tajouri-Shradi feiern lassen. Das sind die nackten Zahlen nach dem Debüt-Spiel von Altachs Neotrainer Fabio Ingolitsch.
Doch es lohnt sich, den Blick zu schärfen und den Auftritt beim 1:2 genauer zu analysieren. Die Tatsache, dass Salzburg in diesen zehn Jahren die Geschichte im österreichischen Fußball neu geschrieben hat. Zehn Meistertitel und acht Cupsiege wurden in der Zeit eingefahren, dazu kommen Erfolge in der Champions League und ein aktueller Kader-Marktwert von knapp über 200 Millionen Euro. Altach? Der Kader wird auf knapp zwölf Millionen Euro geschätzt, zudem kämpft der Club nach zwei Jahren im Europacup seit einigen Saisonen meist gegen den Abstieg. Als Konsequenz daraus gaben sich etliche Trainer die Türklinke in die Hand.
Ein normales Ergebnis also. Und doch, es gibt starke Anzeichen auf ein nahendes Ende der Lethargie. Drei Dinge sind es, die aufgefallen sind. Zum Ersten: Der Wert von 56 Prozent an gewonnenen Zweikämpfe liegt weit über jenem (44 Prozent) der Salzburger. Ein klarer Beleg dafür, dass die Schlagworte – mutig, frech, aktiv – bei den Spielern angekommen sind. In nur zehn Tagen scheint Ingolitsch die „Zeitwende“ geschafft zu haben. Dank seiner Klarheit in den Handlungen, der Balance in seiner Wortwahl. All das lässt darauf hoffen, nicht nur eine „Eintagesfliege“ erlebt zu haben.
Aufstellung und Taktik haben zudem schon einen Vorgeschmack dessen geliefert, was in den nächsten Wochen zu erwarten ist. Ingolitsch nutzte die Zeit, hat sein Team in einem internen Match in dieser Formation gegen die eigenen Juniors erstmals Abläufe proben lassen. Mit Paul Koller fand nur einer aus dem Trio der Nationalspieler nach der Rückkehr Berücksichtigung für die Startelf. Hingegen feierte das Trio Leonardo Lukacevic/Lukas Fridrikas/Dijon Kameri sein Debüt in der Altacher Anfangsformation. Der Blick zeigt, Ingolitsch setzte gegen Salzburg auf Tempo und Aggressivität.
Nicht zu vergessen sind die Fans. Kaum zu glauben, doch im Fanblock der Altacher waren fast exakt so viele Anhänger zu finden, wie in jenem der Bullen. Das ist der eigentliche „Sieg“ über den Favoriten, wenn sich dieser auch noch nicht in Punkten niederschlägt.
Noch also erinnert das Wochenende an ein zartes Pflänzchen. Dieses zu pflegen und zu hegen, ist nun die Pflicht aller.