Störfeuer vor und nach Derbysieg

Fußach „Irgendwann, irgendwann zünden wir scheiss Fußach an“, lautete die bedrohliche Spruch der Fangruppierung “suptras_fch”, der nur wenige Stunden nach dem Spiel zwischen dem SC Fußach und dem FC Höchst auf sozialen Medien veröffentlicht wurde. Rund 20 bis 30 Anhänger, darunter auch Fans aus der Schweiz, reisten zum Rheindelta-Derby nach Fußach, um den FC Höchst zu unterstützen. Doch die Situation eskalierte: Die Grenzen des Anstands wurden von den Beteiligten weit überschritten.

Nach dem Spiel kam es zu Sachbeschädigungen und verbalen Ausfällen. Besonders erschreckend: Die Fangruppierung soll Drohungen gegen Kinder und Jugendliche ausgesprochen haben. Auch von Sachbeschädigungen an Fahrzeugen wurden berichtet. Trotz der Eskalation gab es glücklicherweise keine Verletzten. Pyrotechnik wurde von den vermummt auftretenden “Fans” jedoch sowohl vor als auch nach dem Spiel gezündet. Diese Gruppe stehe jedoch in keiner Verbindung zum FC Höchst, wie Obmann Manuel Plankensteiner ausdrücklich klarstellte: „Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von diesen Vorfällen. Respekt und Fairness sind Grundpfeiler unseres Vereins.“

Plankensteiner entschuldigte sich auch beim SC Fußach sowie bei allen Betroffenen und versicherte, dass der FC Höchst alles in seiner Macht stehende unternehmen werde, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. „Das ist es nicht, wofür der FC Höchst steht“, betonte Plankensteiner weiter. Aufseiten des SC Fußach gab es zwar keine offizielle Stellungnahme zu den Vorfällen, doch auch dort werden die Vorkommnisse intern aufgearbeitet.

Auf dem Platz eine klare Angelegenheit

Sportlich verlief das Derby eindeutig zugunsten des SC Fußach. Die Gastgeber gewannen souverän mit 3:0 gegen den FC Höchst. Zwei Treffer erzielte Martin Bartolini, ein weiteres Christoph Kobleder per Kopf. Mit diesem verdienten Heimsieg vor fast 1.000 Zuschauern rückte der SC Fußach auf Platz zwei der Vorarlbergliga vor. Der Rückstand auf den Tabellenführer, die SPG Großwalsertal, beträgt zwar noch sieben Punkte, dennoch darf der SC Fußach nach diesem Erfolg und einer beeindruckenden Serie von sieben Siegen und zwei Unentschieden in den letzten Spielen realistisch vom Aufstieg in die VN.at-Eliteliga träumen.

Für den FC Höchst sieht die Situation hingegen düster aus. Die Mannschaft von Trainer Daniel Schelling steckt tief im Abstiegskampf und wartet seit acht Spieltagen auf einen Sieg. Sieben Niederlagen in Folge haben den Verein auf den vorletzten Tabellenplatz rutschen lassen. Doch Obmann Manuel Plankensteiner bleibt optimistisch: „Wir bleiben unserem eingeschlagenen Weg treu und setzen weiterhin auf Eigenbauspieler. Es wird im Winter keine gravierenden Veränderungen im Kader geben. Der Umbruch im Sommer braucht Zeit und Geduld, aber wir sind zuversichtlich, dass wir wieder erfolgreich sein werden.“

Trotz der unschönen Begleiterscheinungen wird das Rheindelta-Derby für den Vorarlberger Straf- und Meldeausschuss keine weiteren Konsequenzen haben, da sich die Vorfälle erst nach Spielende und außerhalb des Spielfelds ereigneten. Schiedsrichter Nusret Mutlu leitete die Partie souverän und hatte das Spiel jederzeit im Griff. Beide Vereine, SC Fußach und FC Höchst, sehen die Vorfälle als abgeschlossen an.