Brisantes Duell der Kapitäne

Sport / 01.11.2024 • 18:11 Uhr
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Am Platz hart, doch abseits davon schätzen sich Valentino Müller und Lukas Jäger sehr. gepa

Zwei, die sich schätzen: Altachs Lukas Jäger und Valentino Müller von der WSG Tirol.

Altach Es ist das achte Duell der beiden Vorarlberger im Dress ihrer aktuellen Clubs. Gleich viermal führten sie bislang ihr Team als Kapitäne auf das Feld – und die Bilanz gegeneinander spricht für Altachs Lukas Jäger. Der 30-Jährige durfte in den Partien gegen die WSG Tirol zwei Siege bejubeln, während Valentino Müller die Partie einmal als Sieger verließ – bei vier Unentschieden. Am Sonntag nun treffen die beiden Mittelfeldspieler, deren Profikarriere beim SCR Altach begann, erneut aufeinander. In einer Partie, die tabellarisch durchaus wegweisend ist, halten doch beide Mannschaften bei aktuell neun Punkten.

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Als Müller 2019 den SCRA nach vier Jahren verließ musste Jäger gerade den Bundesliga-Abstieg mit dem 1. FC Nürnberg verdauen. Doch es gibt viel Verbindendes zwischen den beiden Spielern. So feierten beide in Altach ihr Bundesliga-Debüt – jeweils unter Trainer Damir Canadi. Müller war gerade einmal 17 Jahre und acht Monate alt, als er 2016 beim 0:0 gegen Salzburg eingewechselt wurde. Seinen ersten Liga-Treffer erzielte er erst drei Jahre später. Im Dress des LASK sorgte er 2019 für das Siegtor bei der Admira. Auch Jäger traf in der Bundesliga erstmals gegen die Admira. Es war noch vor Müllers Profidebüt, im April 2016, bei Altachs 1:2-Niederlage. Erstmals Bundesliga-Luft schnuppern durfte der Alberschwendner 2014 bei der 0:5-Pleite der Rheindörfler in Salzburg, das zu diesem Zeitpunkt von Adi Hütter gecoacht wurde.

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Immer wieder in einen Zweikampf verstrickt: Jäger vs Müller. gepa

Am Sonntag nun bestreitet Jäger nach seiner Rückkehr sein insgesamt 201 Spiel für die Altach. Damit rückt er Benedikt Zech (210 Spiele), der in der clubinternen Rekordspielerliste an Nummer zehn geführt wird, immer näher. „Es ist natürlich schön, so viele Spiele für meinen Verein bestritten zu haben. Letztendlich ist es aber nur eine Zahl“, sagt Jäger, der mit Blick auf Sonntag auf einen Sieg hofft – und über Müller sagt: „Er war damals erst 16 Jahre alt, als er zu uns gewechselt ist. Doch trotz seiner Jugend hat er eine außergewöhnliche Stabilität bewiesen und hat sich, wie sagt man so schön, ,nix gschissa. Ich schätze ihn persönlich sehr, nicht nur als Fußballer. Er hat sich zu einem gestandenen Bundesligaspieler entwickelt.“

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Duell auf dem Platz: Müller vs Jäger 2022 beim 0:0 in Innsbruck. gepa

Immer ein offenes Ohr

Für Müller ist Jäger ein „überragender Typ“ und als Fußballer beschreibt der Kapitän der WSG Tirol sein Gegenüber folgendermaßen: „Auf dem Platz ist er eine extreme Laufmaschine, zudem defensiv extrem zweikampfstark und als Fußballer sehr professionell.“ Er habe als junger Spieler damals in Altach sehr von Jäger als Kollegen profitiert. „Er ist einer der Spieler, die immer ein offenes Ohr für uns Jungen hatte.“

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Lukas Jäger (rechts) im Gespräch mit Trainer Fabio Ingolitsch. gepa

Für Müller selbst hat sich in seiner vierten Saison bei der WSG doch einiges verändert. Nach drei Jahren unter Langzeitcoach Thomas Silberberger fordert Neocoach Philipp Semlic vom Ludescher noch mehr Aktivität. „Das mehr an Ballbesitz kommt meiner Spielweise entgegen. Mir taugt es extrem“, sagt Müller. Allein in den Ergebnissen sei es noch nicht ablesbar. „Deshalb ändern wir unsere Plan jedoch nicht, vielmehr ziehen wir ihn durch.“ Das will auch Altach, gilt es doch, nach acht Spielen ohne Sieg, erstmals seit dem 18. August (2:0/WAC) wieder einen Dreier einzufahren.

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Mut und Kontinuität in Balance bringen

Aller guten Dinge sind drei . . . Im dritten Anlauf soll es mit dem ersten Sieg unter Trainer Fabio Ingolitsch klappen. Gegen einen Gegner, dessen Spielweise Chance und Risiko in einem birgt. „Schaffen wir es, Bälle hoch zu erobern und hinter die Linie zu kommen“, sieht der 32-Jährige als perfekte Möglichkeit, Druck auf die WSG Tirol auszuüben. Zumal das Team aus dem Tirol in puncto Innenverteidigung wohl ein weiteres Mal improvisieren wird müssen. Andererseits bleibt abzuwarten, ob Altachs Lukas Gugganig (30), der diese Woche ob seines Nasenbeinbruchs mit einer Gesichtsmaske trainierte, das Okay für das Spiel erhält. Ansonsten deutet am Sonntag viel auf ein Startelfdebüt von Österreichs Unter 19-Teamspieler Filip Milojevic hin.