Altach-Pleite nach blamablem Auftritt

Sport / 03.11.2024 • 16:21 Uhr

Der Cashpoint SCR Altach kassierte in Innsbruck die zweite Saisonniederlage gegen die WSG Tirol. Beim 0:1 blieben die Ingolitsch-Schützlinge alles schuldig.

Innsbruck Eine auf zwei Positionen, Strunz für Gebauer und Bähre für Fadinger, veränderte Mannschaft, doch weit schlimmer: Im dritten Spiel unter Neocoach Fabio Ingolitsch waren alle bislang gezeigten Attribute wie Aggressivität, Laufbereitschaft und offensives Anlaufen weggespült. Einmal mehr verfiel man in eine schon über viele Jahre gezeigte Lethargie. Die 0:1-Niederlage war nur die logische Folge des Auftritts.

GEPA-20241103-101-139-0069
Dijon Kameri nur Zuschauer gegen Tirols Valentino Müller. gepa

Es sollte eine Halbzeit zum Vergessen werden. Nicht allein, weil Oliver Strunz beim einzig schönen Angriff der Altacher (33.) im Abschluss völlig versagte, sondern vielmehr, weil das gesamte Team schon im Winterschlaf zu befand. Und nur Torhüter Dejan Stojanovic bewahrte seine Kollegen vor einem höheren Rückstand. Der 31-Jährige zeigte sich bei einer Skrbo-Volage (18.) ebenso hellwach, als er mit dem Fuß abwehrte, wie auch gegen Butler (35.), dem er das Leder mit der rechten Hand vom Fuß “fischte”. Das Duo Stefan Skrbo/Quincy Butler wirbelte die SCRA-Defensive eine Halbzeit durcheinander und war nie in den Griff zu bekommen, zumal von Valentino Müller und Bror Blume immer wieder mit guten Bällen aus dem Mittelfeld versorgt.

Admiral Bundesliga

12. Spieltag

WSG Tirol vs Cashpoint SCR Altach 1:0 (1:0)

Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 2700 Zuschauer, SR Alexander Harkam (ST)

Tor: 40. 1:0 Butler

Gelbe Karten: 43. Fridrikas (Altach/Unsportlichkeit), 73. Semlic (Trainer WSG/Kritik), 77. Lukas Gugganig (Altach/Foulspiel)

WSG Tirol (3-4-1-2) Stejskal – Jaunegg, Lawrence, Üstündag – Sulzbacher, Taferner, Müller, Czyborra – Blume (72. Anselm) – Butler (90./+ 1 Naschberger), Skrbo

Cashpoint SCR Altach (4-4-2) Stojanovic – Ingolitsch, Lukas Gugganig (81. Gebauer), Koller, Lukacevic – Demaku, Kameri (60. Fadinger), Jäger (46. Estrada), Bähre (74. Bahloul) – Strunz (60. Gustavo Santos), Fridrikas

GEPA-20241103-101-139-0037
Die Trainer: Philipp Semlic (links) und Sandro Ingolitsch. gepa

Altach hingegen war nicht wiederzuerkennen. Im Spiel fehlte jegliche Bindung, die Offensive war nicht vorhanden und von Pressing war nichts zu sehen.

Systemumstellung

Zur Pause reagierte Coach Fabio Ingolitsch. Mit Lukas Jäger nahm er den Kapitän aus dem Spiel und mit Pascal Estrada einen weiteren Innenverteidiger. Mit dieser Umstellung auf eine Dreierkette in der Verteidigung “spiegelte” er das System der Hausherren.

GEPA-20241103-101-139-0061
Leonardo Lukacevic gegen Quincy Butler. gepa

All das zeichnet einmal mehr ein düsteres Bild, von Selbstbewusstsein keine Spur. Altach agierte viel zu harmlos, völlig ideenlos und hatte immer wieder Probleme gegen die schnell vorgetragenen Angriffe der Wattener. Und so holte Ingolitsch nach Jäger auch den zweiten Kapitän, Mike Bähre, vorzeitig vom Feld. Für den Deutschen sollte Sofian Bahloul für mehr Offensivpower sorgen.

GEPA-20241103-101-139-0090
Lukas Fridrikas gegen den jungen David Jaunegg. gepa

Doch all die Umstellungen fruchteten nichts. Auch nicht, dass mit Lukas Gugganig der dritte Kapitän vorzeitig vom Platz ging. Auch, weil Gustavo Santos den Ball aus kürzester Distanz nicht an Lawrence und Czyborra vorbei im Tor unterbrachte (81.). Vielmehr machte sich mehr und mehr Frust breit, zudem wirkten die Tiroler auch mit fortgeschrittener Spieldauer, körperlich und geistig, frischer.

GEPA-20241103-101-139-0035
Die Polizei hatte die SCRA-Fans vor dem Anpfiff noch vor dem Abfackeln von Pyro gewarnt. gepa