“Jetzt nicht alles schwarz malen”

Sport / 06.11.2024 • 14:22 Uhr
Austria Lustenaus Sportdirektor Mirco Papaleo. SCA/Schwärzler

Austria Lustenaus Sportdirektor Mirco Papaleo über die Zukunft von Mannschaft, Trainer – und SW Bregenz-Stürmer Renan.

Lustenau Skandierten bereits einige Zuschauer nach der 0:1-Heimpleite am vergangenen Wochenende gegen SKU Amstetten “Wir wollen die Austria sehen”, geben sich die sportlich Verantwortlichen bei der Lustenauer Austria gelassen. So will Sportdirektor Mirco Papaleo nach der zwar ersten Niederlage in der 2. Liga, aber dem dennoch enttäuschenden zehnten Platz in der Tabelle die Kirche noch im Dorf lassen, “weil man einfach nicht immer alles gleich schwarz malen muss. Wir alle stecken in einer Entwicklung, vor allem die jungen Spieler. Da braucht es eben Zeit”.

“Ich sehe tagtäglich, wie Coach Martin Brenner und sein Team arbeitet. Auch er braucht Zeit, die er natürlich bekommt.”

Mirco Papaleo
Sportdirektor Austria Lustenau
Mirco Papaleo, Sportdirektor Austria Lustenau
Mirco Papaleo im Gespräch mit Stürmer Seifedin Chabbi. SCA /Schwärzler

Dass die Fans der Austria ihren Verein viel weiter oben in der Tabellen sehen möchten,”ist doch absolut verständlich. Aber wir, die für das sportliche Abschneiden verantwortlich sind, müssen die Sache etwas nüchterner betrachten. Vor allem mit einem Blick auf die Leistungen und die Entwicklungen”.

Jeder bekommt Zeit, auch der Coach

Die sieht der 35-Jährige gegeben, “weil wir, auch wenn wir zuletzt gegen Amstetten verloren haben, mit Seydou Diarra oder Nathan Falconnier zwei Spieler haben, die in unseren Augen schon einen Schritt gemacht haben. Und wir werden auch allen anderen die Zeit geben, sich weiter zu steigern”.

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Seydou Diarra ist bislang einer der Spieler, die eine gute Entwicklung durchgemacht haben. Gepa

Zeit, die auch Trainer Martin Brenner zugestanden wird: “Ich sehe tagtäglich, wie Martin und sein Team arbeitet. Dass wir uns in einer harten Phase befinden, aus der wir herauskommen möchten, ist klar. Aber auch da braucht der Coach Zeit, die er natürlich bekommt.”

SWB-Stürmer Renan ging durch die Lappen

Dem 35-Jährigen blieb natürlich nicht verborgen, dass die Durchschlagskraft ganz vorne schon länger fehlt, eine Abkehr seiner Aussagen vom 11. Oktober in den Vorarlberger Nachrichten wird es dennoch nicht geben. “Ich hoffe weiterhin, dass der Knoten platzt und werde unseren Stürmern und Offensivspielern weiter Vertrauen aussprechen”, so Papaleo.

Renan war schon ein Thema, aber wir haben nicht zueinander gefunden, auch weil wir damals auch Rücksicht auf unsere Kaderplanung im Gesamten genommen haben”

Mirco Papaleo
Austrias Sportdirektor über die Nicht-Verpflichtung des SW Bregenz-Stürmers

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Dass sich die Austria SW Bregenz-Angreifer Renan, der im Sommer einige Trainings bei den Amateuren der Lustenauer absolvierte, im Sommer durch die Lappen gehen ließ, hatte laut Sportdirektors, “seine Gründe. Er war schon ein Thema, aber wir haben nicht zueinander gefunden, auch weil wir damals Rücksicht auf unsere Kaderplanung im Gesamten genommen haben”.

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SW Bregenz Angreifer Renan trainierte im Sommer in Lustenau, bei den Amateuren von der Austria. gepa

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Fakt ist aber, dass sich die Austria in den letzten Spielen bei weitem nicht mehr die Hülle und Fülle an Großchancen herausspielte wie zu Beginn der Saison. In den letzten fünf Spielen erzielte die Stürmerfraktion gerade einmal drei Treffer. Dem entgegnet der Sportdirektor mit einer Analyse der vergangenen Gegner: “Gegen Liefering haben wir mit tollem Spiel gewonnen, gegen ganz starke Rieder ein Remis geholt, so wie im Derby, wo wir lange in Unterzahl waren. Im Cup war uns Hartberg im zweiten Durchgang überlegen. Aber gegen Amstetten haben wir bis zum Gegentor ein gutes Spiel gemacht. Danach ist zugegeben von uns nicht mehr viel genommen. Also, alles war sicher nicht schlecht. Aber auch klar: Würden wir mehr Tore machen, würden wir nicht auf Rang zehn stehen”.

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Nach dem 0:1 gegen Amstetten zeigten die Austria-Kicker lange Gesichter. gepa

Am Freitag im Abendspiel auswärts bei der Vienna (20.30 Uhr) erwartet sich der Sportdirektor der Grün-Weißen auf jeden Fall eine Reaktion, “wobei ich mir eher wünsche, dass wir an die gezeigte Leistung in der ersten Halbzeit vom letzten Match anknüpfen. Aber auf keinen Fall so weitermachen, wie wir gegen Amstetten aufgehört haben”, appelliert Papaleo an seine Mannschaft und erinnert nochmal: “Wir befinden uns in einem Prozess, da bleibt keine Zeit den Kopf in den Sand zu stecken, wir müssen weiter dran glauben”.