Pflicht erfüllt, Kür verpasst

Pflicht erfüllt, Kür verpasst
Bregenz Zehn Monate nach dem glorreichen Auftritt und Rang acht bei der EURO in Deutschland, ist Österreichs Handball-Männerteam standesgemäß in die Qualifikation für die EM-Endrunde 2026 gestartet. In der mit 2000 Zuschauern ausverkauften Handballarena in Bregenz feiert die Equipe von Teamchef Ales Pajovic gegen die Türkei mit 31:28 (17:13) den erwarteten Pflichtsieg. Am Sonntag (16 Uhr, live ORF Sport+) wartet in Schaffhausen gegen die Schweiz das richtungsweisende Duell im Kampf um einen Top-2-Platz in der Endabrechnung. Zum Auftakt unterlagen die Eidgenossen in Deutschland mit 26:35 (13:21).

Aufgabe nicht optimal gelöst
„Zwei Punkte waren gefordert und die haben wir auch eingefahren“, betonte Teamchef Pajovic unmittelbar nach Spielende erleichtert. „Mit dem Spiel selbst kann ich nicht zufrieden sein. Wir haben ein paar Aufgaben nicht optimal gelöst. Zu Beginn hat in der Abwehr die Abstimmung nicht gepasst und im Angriff haben wir zu statisch agiert und zudem einige vielversprechende Chancen leichtfertig liegen gelassen und so den Gegner im Spiel gehalten.“

Nach einem Auftakt nach Maß der Österreicher und der schnellen 7:2-Führung (11.) kontrollierte bis zur 24. Minute (15:9) das Geschehen. Die fehlende letzte Konsequenz sorgte aber dafür, dass die Türkei bis zum Kabinengang den Rückstand auf vier Tore (17:14) verringern konnte.

Die Gäste vom Bosporus blieben auch in der Startphase der zweiten 30 Minuten der unangenehme Gegner. Zum Glück zeigte EM-Held Constantin Möstl in dieser Phase zeigte wichtige Paraden. Im Angriff war es Kapitän Mykola Bilyk, der mit seiner individuellen Klasse dafür sorgte, dass der Gegner nie auf Schlagdistanz herankam. Ohne an die Leistungsgrenzen gehen zu müssen, spielte Österreich die Partie zu Ende und machte mit dem 31:28-Erfolg den ersten, wenngleich etwas holprigen Schritt, im Kampf um die fünfte Teilnahme in Folge und insgesamt siebte seit 2010 bei einem Endrundenturnier der European Handball Federation (EHF).
Letzte Konsequenz fehlte
„Wir haben über Phasen gezeigt, dass wir deutlich stärker sein können als die Türkei. Aber wenn wir nicht konsequent sind, geht es auch rasch in die andere Richtung. Wenn wir Bälle verwerfen und Räume nicht schließen, kommen sie wieder heran“, erklärte Spielmacher Lukas Hutecek mahnend. „Wir haben gewonnen, das ist heute das Wichtigste. Um in der Schweiz zwei Punkte zu holen, müssen wir aber offen gestanden, besser spielen und konsequenter agieren, als es gegen die Türkei der Fall war.“


Ähnlich das Resümee von Goalie Möstl, der sich kurz vor Spielende von einem Ball am Auge getroffen wurde: „Ich habe eigentlich nie das Gefühl, das die Partie kippen könnte. Gegen die Schweiz, von der Papierform her sich höher einzustufen als die Türkei, müssen wir aber einen Gang, besser noch zwei Gänge, höher schalten. Positiv ist der Umstand, dass wir in der Deckung eigentlich nicht viel zugelassen haben und die Kleinigkeiten in der Abstimmung lösen werden. Wir waren lange nicht zusammen, da gilt es, unser Spiel, unseren Flow wiederzufinden.“
