
Einer, der den Finger in die Wunde legt
Nach 30 Tagen im Amt weiß Altach-Trainer Fabio Ingolitsch genau, wo die Hebel anzusetzen sind.
Altach „Wir wollen sie stressen“, lautet die Ansage von SCRA-Cheftrainer Fabio Ingolitsch im Hinblick auf den nächsten Heimgegner am Sonntag (14.30 Uhr, LASK). Damit verbunden ist auch die eigene Aufarbeitung der WSG-Pleite in der Vorwoche.
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Der 32-Jährige suchte das Gespräch mit vielen Spielern, um sich auch erneut Einblick in ihre Gedankenwelt zu verschaffen. Dabei ortete der 32-Jährige eine „mentale Blockade“, deren Ursprung teilweise in den vergangenen Saisonen zu finden ist. Damit geht der Salzburger ebenso offen und klar in der Ansprache um, wie in seiner Arbeitsweise mit der Mannschaft. „Es ist die Normalität“, sagt er mit einem Blick auf die Tabelle und den vorletzten Platz. „Es ist keine Ergebniskrise und schon gar keine Durststrecke“, so seine Einschätzung und unterstreicht dies mit den Resultaten und Tabellenplätzen aus den vergangenen beiden Saisonen. Ingolitsch spricht in Bezug auf die Schwankungsunterschiede in der Leistung vom „ganz normalen Wahnsinn“, aber auch davon, den Weg „herausfordernd und spannend“ zu finden. Und genau deshalb werde er sich nicht scheuen, alles auf den Kopf zu stellen, Strukturen in der Mannschaft und im Verein aufzubrechen, auch im Umgang mit den Spielern. Diese Mentalität teilt er mit dem neu im Aufsichtsrat sitzenden Martin Kessler, der als Sportlicher Berater gerade in dieser Hinsicht federführend vorangehen soll.
Admiral Bundesliga
13. Spieltag
Cashpoint SCR Altach vs LASK Linz Sonntag
Altach, Cashpoint Arena, 14.30 Uhr, SR Sebastian Gishamer (S)
Saisonergebnis 2024/25: 2:1 (a)
Mögliche Aufstellungen
Cashpoint SCR Altach (4-3-1-2) Helac – Sandro Ingolitsch, Lukas Gugganig, Koller, Lukacevic – Demaku, Jäger, Bähre – Kameri – Gebauer, Fridrikas
Es fehlen: Tietietta (Kreuzbandriss), Madritsch (nach Schulter-OP)
Fraglich: Stojanovic (krank)
LASK Linz (4-3-2-1) Siebenhandl – Stojkovic, Ziereis, Smolcic, Bello – Jovicic, Bogarde – Horvath, Zulj, Taoui – Entrup
Es fehlen: Lawal (Muskelriss im Oberschenkel), Andrade, Usor (beide Kreuzbandriss), Renner (Sprunggelenk), Pintor (Leisten-OP)
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Im Sinne des Leistungsprinzips
Der mentale Bereich sorgte zuletzt wohl auch dafür, dass in einigen Spielen, wichtige Duelle und Zweikämpfe verloren gingen. Genau da setzte Ingolitsch in der Trainingswoche an. Neben der Intensität in den Einheiten, gab es verschiedene Spielformen, in denen die Spieler als „Sieger“ bzw. als „Verlierer“ vom Platz gingen. Die Stresssituation im Training zu üben, um dann dem Gegner Stress zu bereiten – all das wäre die Idealvorstellung für die Partie gegen die Linzer. Ingolitsch findet dafür eine andere Bezeichnung, wenn er sagt: „Wir wollen die Inhalte mit Leben füllen.“ Gemeint sind damit einmal mehr die Spieler. Da hat sich für ihn in den ersten Wochen ein Stamm von gut 14 Spielern herauskristallisiert, doch „die Tür ist für jeden offen“ (Ingolitsch). Es liege an jedem einzelnen, zu zeigen, dass er der Bessere ist. Und da hätten sich während der Woche schon neue Varianten eröffnet. Denn eines will er festgehalten haben: „Die Besten spielen, ganz im Sinne des Leistungsprinzips.“ Um dann, wie gegen Klagenfurt, die „das Stadion mitzunehmen“.