So macht Schule Spaß: Tricks und Tipps von Gustavo Santos

Röthis Bewegung ist in der Volksschule der Vorderlandgemeinde großgeschrieben. Vier Wochenstunden sind dafür vorgesehen, wovon laut der Direktorin Andrea Trummer, deren drei vom Klassenlehrer abgehalten werden. Jeweils eine Stunde übernimmt ein externer Bewegungscoach. Da passt es in die Wochenplanung, wenn der Besuch von Spielern des SCR Altach für einen “Feiertag” und zusätzliche Bewegung sorgen.

Wir schreiben den 13. November 2024, als vor der Volksschule der SCRA-Transportbus vorfährt und Manuel Willam, der Assistent der Geschäftsleitung, mit Unterstützung helfender Hände die Utensilien und Mitbringsel auslädt. In der Zwischenzeit neigt sich im Schulgebäude die erste Stunde dem Ende zu. “Gott sei Dank”, schmunzelt danach Andrea Trummer, neben Laura Juen, für eine der beiden dritten Schulklassen als Klassenlehrerin verantwortlich. “Die Kinder sind schon ganz nervös”, erzählt sie. Denn die nächsten beiden Stunden sind für den Altach-Besuch reserviert.

Seit nunmehr drei Jahren leitetet Trummer, deren heimliche Fußballheimat aufgrund ihres aus Graz stammenden Vaters der SK Sturm ist, die Schule. “Ich teile die Freude der Kinder”, sagt sie und betont die Wichtigkeit einer vielseitigen Bewegung. Nicht zuletzt deshalb gibt es in den Klassen neben den nett bemalten Fenstern auch an der Wand auch genügend Bilder mit möglichen Übungen. Und auch in den Gängen stehen für die Kinder viele Bewegungshilfen bereit. Für dieses Jahr hat sich die Schule zudem entschlossen, für das Gütesiegel “Bewegte Schule” anzustreben. Die Freude über den erneuten Besuch aus Altach teilt sie mit ihren Schülern, zumal ihr der erste Besuch von Philipp Netzer (“Den Namen habe ich mir gemerkt”) und Co. noch in bester Erinnerung ist.

“Wir sind heute gleichzeitig an vier Schulen”, spricht Altachs Willam gerne über den großen Erfolg der “SCRA Schooltour”. Insgesamt seien 16 Spieler im Einsatz, deren fünf – Sandro Ingolitsch, Paul Koller, Gustavo Santos, Vesel Demaku und Isabella Jaros vom Frauenteam – waren nach Röthis gekommen. “Leider können wir gar nicht allen Anfragen nachkommen”, erzählt Willam vom Interesse an den Vorarlberger Schulen. Kein Wunder, wartet auf die wissbegierigen Kinder doch neben einer “Trainingsstunde” auch eine Frage- und Quizeinheit. Zudem erhalten alle Teilnehmer das begehrte “Schooltour”-T-Shirt sowie je zwei Eintrittskarten für ein Heimspiel. Das nächste steigt am 30. November (17 Uhr) gegen den SK Sturm. “Da muss ich fast dabei sein”, schmunzelt Trummer, zumal sie sich als “halbe Steirerin” bezeichnet.

So groß die Vorfreude bei den Kindern auch war, so dauerte es doch ein wenig, ehe das “Eis” gegenüber der Fußball-Prominenz gebrochen war. Erst langsam kamen dann auch die Fragen, die sie auf dem Herzen hatten. “Wie viel Geld verdient ihr als Fußballer!,” wollte plötzlich einer wissen. “Eine gute Frage, doch du wirst später verstehen, wenn ich dir jetzt nicht antworte. Über Geld”, so klärt Ingolitsch ein wenig diplomatisch auf, “redet man nicht gerne.”

“Und wie oft und wie lang habt ihr Training”, ging es nach einiger Zeit Schlag auf Schlag mit den Fragen. “3,5 Stunden pro Tag”, klärt Paul Koller den Jungen auf, “und wenn man dann noch eigene Einheiten einschiebt, entsprechend mehr.” So richtig rund geht es allerdings erst mit Ende der Stunde, als die SCRA-Akteure zur Autogrammstunde bitten. Neben den begehrten Unterschriften auf den Spielerfotos, sind die Spielernamen auch auf den neuen T-Shirts begehrt.

Nach der Zehn-Uhr-Pause tauschten die beiden Klassen – 3a und 3 b – die Location. Denn im Turnsaal warteten Gustavo Santos und Vesel Demaku auf die bewegungshungrigen Schüler. Dribbeln war dabei ebenso angesagt, wie ein abschließendes Spiel. Sieger oder Verlierer – die kindliche Freude im Umgang damit, wirkte irgendwie ansteckend aufdie SCRA-Spieler. Und so ging ein ereignisvoller Schulvormittag für einmal viel zu schnell zu Ende. Bepackt mit vielen neuen Eindrücken und auch einigen Geschenken wurde später wohl an manch einem Familientisch noch reichlich von der Begegnung mit den Profis erzählt. Der eine oder andere wohl auch mit dem heimlichen Wunsch, selbst einmal Fußballer zu werden.