Neues Jahr, neues Glück

Sport / 12.01.2025 • 20:46 Uhr
Neues Jahr, neues Glück

Das war sicherlich das Motto der gesamten ÖSV-Riege für das neue Jahr 2025. Ich bin der Erste, der es ihnen wünschen würde. Im Sport läuft es leider nicht so wie im Casino, wo ein Spiel auf Null gestellt ist, wenn die Kugel ins Roulette geworfen wird. Im Sport ist man gezwungen, die „Altlasten“ von falscher Strategie, fehlerhaftem Training und vielleicht ein wenig Überheblichkeit, als ehemals größte Skination der Welt, abzuarbeiten. Nachdem das alte Jahr so harzig beendet wurde wie noch nie in der österreichischen Skigeschichte, kann man nur noch auf Besserung hoffen. Zumindest tönen die österreichischen Trainer und Athleten einstimmig in Äußerungen wie: „Wir sind besser, als es aussieht“, höre ich da sagen. Oder: „Einige Schwünge waren sehr gut, bis auf ein paar kleinere Hacker zwischendrin“. Und: „Ich hatte ein gutes Gefühl.“
Ja, ein Skilehrer hat auch ein gutes Gefühl, ist aber alles andere als schnell.

Das mag wohl stimmen, aber zum Siegen reicht das bei dieser Konkurrenz lange nicht. Einzig Manuel Feller hat die Schnelligkeit, ganz vorne mitzumischen. Leider ist er heuer wieder so fehleranfällig wie in früheren Jahren. Und im Speed bleibt Vincent Kriechmayr, als Dinosaurier des Teams, wohl der einzige Hoffnungsträger.
Nun stehen mit Wengen und Kitz die wichtigsten Rennen vor der WM in Saalbach bevor.
Am vergangenen Wochenende in Adelboden hat es ja verheißungsvoll angefangen, mit Bestzeit im Slalom durch Feller. Leider vergeigte er den Sieg nun zum zweiten Mal hintereinander im zweiten Durchgang. Was in Adelboden als positives Ereignis mitgenommen werden kann, war, dass drei Vorarlberger im Riesenslalom in der Wertung aufscheinen. Und auch Marco Schwarz konnte sich mit Platz neun an seine frühere Form annähern.

Für die schwierigen Rennen, die jetzt anstehen, sehe ich trotzdem einen Lichtschimmer. Wenn man so tief im Sumpf steckt, fällt es einem leichter, alles Neue über Bord zu werfen. Es fällt einem leichter, die Nervosität abzulegen, weil es ja nur besser werden kann. Es fällt einem leichter, auf seine natürlichen Reflexe zu vertrauen und die Rennen emotional anzugehen, wie in den vergangenen Jahren.

Denn wir Österreicher konnten es ja schon mal, vor gar nicht so langer Zeit. Um es mit den Worten von Alpinchef Herbert Mandl auszudrücken: „Es wird schon wieder.“

Davon bin ich auch überzeugt. Allerdings meinte Mandl damit seine operierte Schulter.