Altachs neue Torfrau liebt den Nervenkitzel

Sport / 15.01.2025 • 17:33 Uhr

Altach „Der Fußballplatz liegt direkt neben unserem Haus“, erzählt Altachs neue Torfrau. Und so wundert es kaum, dass sich Juliane Schmid schon im zarten Alter von drei Jahren im Stadion des MTV Berg wiederfand, um ihrem Vater – erst Torhüter, dann Trainer – und ihrem älteren Bruder beim „Kicken“ zuzusehen.

Altachs neue Torfrau liebt den Nervenkitzel
Juliane Schmid im Gespräch mit den VN. Steurer

Keine Frage auch, dass die „kleine Juliane“ rasch Freude am Treten gegen den Ball fand. 17 Jahre später will die lebensfrohe Deutsche in Altach ihren nächsten Karriereschritt machen. Als Torfrau will sie sich in der österreichischen Bundesliga etablieren und den Blick auf ihre Leistungen lenken.

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Dabei verdankt Schmid, die als torgefährliche Stürmerin begann, ihre jetzige Position einem Zufall – denn: Nicht nur, dass sie sich als einziges Mädchen stets in einer reinen Buben-Nachwuchsmannschaft durchsetzte, sie war auch zur Stelle, als der Torwart plötzlich die Handschuhe wegwarf. So mutierte die Stürmerin zur Torfrau („Ich muss zugeben, ich habe noch bis zur B-Jugend beides gespielt. Bei den Jungs habe ich im Tor gespielt und bei den Mädchen draußen“) und weckte als Teenager das Interesse des großen FC Bayern München.

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Die 20-Jährige will sich als Stammkraft im Tor etablieren. Meier

Denn als Torfrau meisterte Schmid rasch Stufe für Stufe. Über regionale Auswahlteams wurde sie vom DFB in verschiedene Nachwuchsteams eingeladen, ehe es mit 15 Jahren nach München ging. Dabei sei ihr, so sagt sie voller Überzeugung, die Ruhe auf dem Land lieber als der Großstadt-Wirbel. Und so „pilgerte“ sie täglich den Weg von Berg in den Bayern-Campus zum Training – und startete nebenbei noch die Ausbildung zur Büromanagementkauffrau. Sportlich agierte sie zuletzt als Stammkraft in der zweiten Mannschaft des FC Bayern.

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Juliane Schmid beim ersten Besuch in der Cashpoint Arena. Meier

Nun jedoch fühlt sich die Deutsche bereit für den nächsten Schritt. Zumal in ihr die Nichtberücksichtigung für die U20-WM im vergangenen Sommer noch ein wenig nagt, auch wenn sie sich dazu nicht äußern möchte. Doch Schmid ist ehrgeizig, verfolgt Karriereziele – und dazu gehört auch das Nationalteam. Und dafür ist sie auch bereit, weiterzulernen. „Man kann sich immer verbessern, in jeglicher Hinsicht“, freut sie sich auf das erste Spiel in neuer Umgebung. Das erste Pflichtspiel ist gleich das Derby, das am 9. Februar (12.30 Uhr) in Altach nachgetragen wird.

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Ein erster Blick von der Tribüne in der Cashpoint Arena. Meier

Es ist die größere Verantwortung, die sie als Torfrau liebt. „Wenn du vorne mal vorbeischießt, ist es nicht so schlimm. Aber ein Fehler als Torfrau kostet dich meist ein Gegentor. Ich mag den Nervenkitzel, zu wissen, ein Spiel entscheiden zu können.“ Im krassen Gegensatz dazu steht ihr Hobby, denn da ist eine ruhige Hand gefragt. „Ich bin noch im Schützenverein“, erzählt die 20-Jährige und macht dafür ebenfalls ihren Vater „verantwortlich“.

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