Das neue Gesicht von Rauch

Sport / 12.02.2025 • 16:49 Uhr

Neo-Werbeträgerin Julia Scheib als Medaillenhoffnung für den Riesentorlauf.

Saalbach-Hinterglemm Wenn heute der WM-Riesentorlauf der Frauen gefahren wird, dann blickt nicht nur Alexander Hessler, Sponsoring Manager Rauch, voller Spannung Richtung Starthaus, dann gilt vielmehr Julia Scheib als große Medaillenhoffnung für Österreich. Mit ihrem Podiumsplatz in Sölden hat die 26-Jährige in dieser Saison schon einmal aufgezeigt. „Der dritte Platz war für mich extrem wichtig. So habe ich gewusst, dass ich schnell bin und voll mit den Besten mithalten kann.“ Für Hessler ist die Steirerin eine Läuferin mit „Ecken und Kanten, im positiven Sinn“. Und so freut er sich, die WM-Starterin als neues Gesicht im Rauch Racer-Team begrüßen zu können. „Eine unheimlich interessante Persönlichkeit“, so Hessler über die Steirerin.

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Julia Scheib, die neue Markenbotschafterin für die Getränkefirma Rauch. Rauch

In Deutschlandsberg geboren, ist auch bei Scheib die Krankenakte eine lange. Schon im Alter von 16 Jahren erlitt sie den ersten Kreuzbandriss, der zweite folgte mit 22 Jahren – und dazwischen lagen das Pfeifferische Drüsenfieber und weitere Rückschläge. Doch es scheint, als käme die Karriere der Technikspezialistin ausgerechnet vor der Heim-WM so richtig in Fahrt. Selbst der verpatzte Team-Parallelbewerb mit Platz sechs tut ihrem gewonnenen Selbstvertrauen keinen Abbruch. Genau das ist wichtig, ist ihr Fahrstil doch ein sportlich riskanter und angriffslustiger – und erfordert somit viel Mut. „Ich bin nicht mehr die, die ich mit 18 war“, sagt sie in den Tagen von Saalbach. Nach all den Mühen („Mein erstes Ziel war es, endlich wieder schmerzfrei Skifahren zu können“) will sie „die Tage genie

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Das Foto-Shooting hat Julia Scheib sehr professionell absolviert. Rauch

Erinnerungen an 2018

Immer wieder gekreuzt haben sich die Wege von Julia Scheib und Katharina Liensberger. Nicht nur, dass Erstere die Göfnerin als Gesicht der Marke Rauch abgelöst hat, die beiden duellierten sich auch in jungen Jahren. So lieferte sich das Duo bei der FIS-Junioren-WM 2018 in Davos ein Hundertstel-Rennen um Gold im Riesentorlauf. War Liensberger (27) nach dem ersten Durchgang noch vor Scheib gelegen, so musste die Vorarlbergerin in der Gesamtwertung ihrer Konkurrentin um 0,13 Hundertstel den Vortritt lassen. Zum Lohn gab es für das Duo Gold und Silber.

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Medaillengewinnerinnen bei der FIS-Junioren-WM 2018 in Davos, von links: Franziska Gritsch, Julia Scheib und Katharina Liensberger. gepa

„Wir kennen uns schon ein paar Jahre. Kathi ist heute viel weiter als ich“, sagt sie voller Hochachtung über ihre Teamkollegin, die sieben Jahre nach dem Medaillendoppel sich schon über Olympiagold und zwei WM-Goldene freuen durfte. „Echt cool, wie sie sich entwickelt hat“, sagt Scheib. Für sie wichtig, dass sie zu einer gewissen Konstanz gefunden hat, auch „wenn ich von denen, die im Riesentorlauf am schnellsten sind, in dieser Saison am unkonstantesten war“. Für sie bedeutet Konstanz auch, sich selbst „zu bändigen und Coolness zu bewahren“.

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Hohe Erwartungshaltung

Für die Heim-WM hat sich Scheib einiges vorgenommen, wobei auch da Beständigkeit ein wichtiges Thema ist. Denn mit zwei Lauf-Bestzeiten sowie einer zweitbesten Zeit in den bisherigen Saison-Riesentorläufen hat sie gezeigt, dass sie schnell zwischen den Toren ist. „Wichtig ist das Selbstvertrauen“, sagt sie und bekräftigt: „Gerade beim Riesentorlaufschwung.“ Zumal für sie ein „funktionierender Schwung“ die Voraussetzung dafür sein könnte, sich wieder auf die Super-G-Strecke zu wagen. Zumal sie in der schnellen Disziplin im Juniorinnenalter schon WM-Silber (2019) geholt hat.

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Viel Schweiß floss bei Julia Scheib auf dem Weg zurück. Rauch