
Emotionale Achterbahnfahrt des Olympiasiegers
Vorjahressieger Alessandro „Izzi“ Hämmerle nur Fünfter bei Weltcup Montafon. Kein Start im Teambewerb.
St. Gallenkirch Im Vorjahr war er als Doppelsieger der umjubelte Star, in diesem Jahr vermochte Alessandro Hämmerle im Ziel seine Enttäuschung über den fünften Endrang nicht zu verbergen. Dabei hatte der Tag beim Weltcup Montafon für den 31-Jährigen gut begonnen. Wenngleich er, wie in den Jahren zuvor, im ersten Lauf des Tages noch Nervosität verspürte.

Doch der Gaschurner ließ es sogleich krachen und legte von Beginn weg die Latte hoch. Denn der regierende SBX-Olympiasieger dominierte seinen Achtelfinallauf von der Spitze weg. Nach einem perfekten Start fuhr der Montafoner vorneweg und war nicht mehr zu biegen. Selbst der starke Gegenwind vermochte „Izzi“ nicht aufzuhalten. Im Viertelfinale dann ein souveräner zweiter Rang für den Lokalmatador.

Doch dann im Halbfinale passierte ihm der Fehler beim Start. Ausgerechnet seine Stärke wurde ihm zum Verhängnis und so war es nur allzu normal, dass sich der Vorarlberger über sich selbst ärgerte. Zu allem Überfluss nutzt Merlin Surget auf den letzten Metern des selektiven Kurses noch den Windschatten und zog so am dreifachen Weltcup-Gesamtsieger noch vorbei.

„Ich kann mir nichts vorwerfen. Man strebt halt immer nach Perfektion und es ist ein Fehler von mir gewesen“, analysierte Hämmerle im TV-Interview seinen Halbfinallauf. „Bitter, dass man so bestraft wird“, sagte er weiter. Letztlich nahm er die Geschehnisse rund um das Heimrennen als „Super-Lehre“ mit für die anstehende Weltmeisterschaft kommende Woche in St. Moritz. Denn eines verriet er nach dem Einzelbewerb ebenfalls: Der samstägige Teambewerb wird ohne den Routinier stattfinden. Der Grund? Hämmerle will nach seiner erst überstandenen Krankheit mit den Kräften haushalten. „Der Kurs im Montafon ist über eine Minute lang, das geht klar an die Substanz.“ Und so will er keine Verletzung riskieren und verzichtet auf einen Start am Samstag.
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Französische Siege im Montafon
Hämmerle bereitet sich nun fokussiert auf die größte SBX-Bühne nach den Olympischen Winterspielen vor. Eine WM-Medaille ist klar sein Ziel. Das Selbstvertrauen in die eigene Leistungsstärke ist jedenfalls trotz des fehlenden Momentums im Halbfinale vorhanden. Und dass der Montafoner einen kräfteraubenden Fahrstil hat, ist auch bei seinen Gegnern inzwischen bestens bekannt.

Einen schmerzhaften Ausstieg aus dem Bewerb verzeichnete Jungstar Elias Leitner. Und so sprach der 21-Jährige nach dem Aus im Achtelfinale von einer „bitteren Erfahrung“, wobei eine mögliche WM-Nominierung für ihn, nach eigenen Angaben, keine Rolle gespielt habe.

War das Wetter an den ersten Tagen noch strahlend klar gewesen, so trübte der Sahara-Sand auch den Weltcuport und sorgte für diffuse Lichtbedingungen. Am besten kamen damit die Athleten:innen aus Frankreich klar, die gleich fünf der insgesamt acht Starter:innen in den großen Finals stellten. Und so überraschte es auch nicht, dass am Ende dank Lea Casta sowie Loan Bozzolo die französische Fahne über dem Zielgelände gehisst wurde. Der 25-jährige Bozzolo schob sich damit in der SBX-Gesamtwertung mit 363 Punkten an Jakob Dusek (327) vorbei auf Platz zwei hinter dem Kanadier Eliot Grondin (504). Hämmerle hält als Elfter bei 194 Zählern. Bei den Frauen ist Lea Casta nun aktuell ebenfalls Zweite (605) hinter der Britin Charlotte Bankes (622).