Vom Knipser zum Vorbereiter

Sport / 24.03.2025 • 14:35 Uhr

Egg Dominik Fessler glänzt nicht nur mit Toren, sondern auch als Vorlagengeber.

Egg Er gehört seit vielen Jahren zu den treffsichersten Stürmern im Vorarlberger Amateurfußball. Die Rede ist von Dominik Fessler, dem 26-jährigen Nenzinger, der seit eineinhalb Jahren für den FC Egg in der VN.at-Elite-Liga spielt und auf Torjagd geht. Im Vorjahr erzielte er 19 Ligatore und wurde zusammen mit Rotenberg-Kicker Julian Rupp Torschützenkönig der Eliteliga. In dieser Saison stehen für ihn bislang nur vier Treffer in 14 Spielen zu Buche – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zur Vorsaison. Doch das hat einen klaren Grund.

Vom Knipser zum Vorbereiter
Eine Pause tut gut. Hartinger

Tore als Lebenselixier

„Ich spiele seit dem Herbst nicht mehr als klassischer Stürmer, sondern auf der rechten Außenbahn“, hat der Scharfschütze schnell eine Erklärung. Für ihn hat das Vorbereiten von Toren an Wichtigkeit gewonnen. Und seine Assists sprechen heuer für sich: Mindestens 50 Prozent der bisher 29 Treffer des FC Egg gingen auf seine mustergültige Vorarbeit zurück.

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Seine bisherige Karriere ist sehr beeindruckend. In 386 Pflichtspielen hat er insgesamt 244 Tore erzielt – eine außergewöhnliche Quote. Besonders bekannt ist er für seine Schnelligkeit, seinen Torinstinkt und sein starkes Kopfballspiel.

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Dominik Fessler noch im Dress des VfB Hohenems aus dem Jahre 2022. VN-Stiplovsek

Ein Schritt in die richtige Richtung

Der Wechsel von Hohenems nach Egg war für Fessler eine bewusste und richtige Entscheidung. Von 2018 bis 2023 spielte er für den VfB und erzielte 61 Tore, wurde aber oft durch Verletzungen zurückgeworfen. Muskuläre Probleme und eine Patellasehnenverletzung zwangen ihn zu Pausen. „Für mich war es dann der richtige Zeitpunkt, eine neue Herausforderung anzunehmen. Der FC Egg bietet mir genau das Umfeld, das ich mir vorgestellt habe“, sagt der Offensivspieler.
Zumal Egg aktuelle verstärkt auf eine Mischung aus eigenen Talenten und auswärtigen Verstärkungen setzt. Neben Fessler stehen mit Stefan Maccani, Alexander Petkovic, Maurice Wunderli und Bojan Avramovic vier weitere auswärtige Spieler im Kader. Allerdings waren bislang aufgrund von Verletzungen nie alle einsatzfähig. Fessler betont zudem, dass der Zusammenhalt im Bregenzerwald etwas ganz Besonderes sei. „Hier hält jeder für den anderen den Kopf hin. Das ist eine Mannschaft mit viel Herzblut.“

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Mit voller Leidenschaft bei der Sache. Steurer

Hoffen auf ruhigen Frühling

Tabellarisch steht dem FC Egg ein entspannter Frühling bevor, allein Fessler sieht das anders: „Wir haben noch viel vor. Unser Ziel ist es, in jedem Spiel alles zu geben, als Sieger vom Platz zu gehen und uns weiterzuentwickeln.“ Sein eigener Fokus bleibt trotz der Positionsumstellung klar: „Ich werde weiterhin versuchen, meine Stärken auszuspielen und der Mannschaft helfen – sei es mit Toren oder Assists.“

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Er ist ein wichtiger Bestandteil der Offensivabteilung des FC Egg: Dominik Fessler in Aktion. Steurer

Platztausch und Spendenaktion

Nach dem verheerenden Brand des Clubheims des SC Admira im Dezember 2024 steht der Verein aus Dornbirn weiter vor großen Herausforderungen. Da die Aufbauarbeiten am Sportplatz Rohrbach nicht abgeschlossen sind, kann das erste Heimspiel des Jahres gegen FC Brauerei Egg dort nicht gespielt werden. Aus Egg kam daher der Vorschlag eines Platztausches, sodass das Spiel am Samstag, dem 29. März, um 15 Uhr in der Junkerau angepfiffen wird. Zusätzlich zeigt der Verein ein besonderes Zeichen der Solidarität, denn: Sämtliche Einnahmen (Tickets, Gastronomie) werden dem SC Admira Dornbirn gespendet. „Wir sind dem FC Egg für diese Möglichkeit sehr dankbar. Ohne das Angebot hätten wir die Partie auf der Birkenwiese austragen müssen, was für uns mit erheblichem Aufwand verbunden gewesen wäre. Dass Egg nun auch noch die Erlöse an uns abgibt, zeigt den großartigen Zusammenhalt im Vorarlberger Fußball“, erklärte Gerhard Pichler, Sportlicher Leiter bei der Admira Dornbirn. Das Spiel in der Junkerau wird somit nicht nur sportlich von Bedeutung sein, sondern ist gleichzeitig ein starkes Zeichen für gelebte Solidarität. Thomas Knobel

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Gelebte Solidarität, von links: Gerhard Pichler (Sportlicher Leiter Admira), Marco Pichler (Kapitän Admira), Marius Metzler (Kapitän Egg), Alex Hammerer (Obmann FC Egg). FCEgg