Nächster Rittschlag für Olympiahelden

470er-Duo Lukas Mähr und Lara Vadlau als Vorarlbergs Mannschaft des Jahres ausgezeichnet.
Bregenz Knapp acht Monate nach seinem größten sportlichen Triumph wurde Lukas Mähr im Rahmen der Vorarlberger Sportwelt ein weiteres Mal ausgezeichnet – gemeinsam mit der abwesenden Segelpartnerin Lara Vadlau – wurde der Bregenzer zur Mannschaft des Jahres gekürt. Ein emotionaler Moment für den 34-Jährigen, der vor wenigen Tagen seinen Rücktritt vom Leistungssport bekannt gegeben hatte. Für Mähr war es die zweite Auszeichnung, nachdem er 2017 mit seinem damaligen 470er-Teamkollegen David Bargehr die Bugspitze vorn hatte.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Krönender Abschluss
Am 8. August letzten Jahres hatte das 470er-Mixed-Duo sensationell Olympiagold vor Marseille geholt und für einen sporthistorischen Moment aus Vorarlberger Sicht gesorgt. Es war zugleich der Schlusspunkt einer langen, intensiven Karriere, die Mähr mit allen Höhen und Tiefen des Leistungssports durchlaufen hat. „Ich bin sehr dankbar, dass ich den Sport ausüben durfte, der mir am meisten taugt. Ich hatte das große Glück, mit hervorragenden Partnerinnen und Partnern zusammenzuarbeiten“, sagte Mähr rückblickend auf seine Karriere, die mit dem wohlverdienten Goldmedaillen-Moment krönte.
Der Weg zur Weltspitze war für den Bregenzer ein steiniger. 2010 wurde er mit David Bargehr Junioren-Vizeweltmeister, sieben Jahre später folgte WM-Bronze. Nach drei verpassten Olympia-Kampagne (2012, 2016 und 2021) wollte Mähr eigentlich seine Karriere beenden.



Mähr präsentiert mit Lara Vadlau die Olympiagoldmedaille in der 470er-Mixed-Klasse im Segeln. APA


Erst als der 470er-Bewerb für 2024 zur Mixed-Klasse umgestellt wurde, bot sich mit Lara Vadlau eine neue Chance – und diese nutzten sie mit beispielloser Konsequenz.


„Ich hätte nie gedacht, dass meine Karriere so langwierig und komplex wird – mit so vielen Umwegen und Irrwegen“, erklärte Mähr. Seine Erkenntnis: Nicht das eine große Geheimnis führt zum Erfolg, sondern die Summe aller kleinen Schritte. „Wenn du den Weg nicht lieben lernst, wirst du das Ziel nicht erreichen.“
Bei der Gala im Feldkircher Montforthaus wurde nicht nur der historische Olympiasieg, sondern auch Mährs Durchhaltevermögen und Vorbildwirkung gewürdigt. Da Steuerfrau Vadlau bei der Ehrung nicht vor Ort sein konnte – stand Vorschoter Mähr im Fokus und Rampenlicht. Er nahm den Preis stellvertretend entgegen und erinnerte an die unzähligen Trainingsstunden, Rückschläge und Herausforderungen, die sie gemeinsam gemeistert hatten.
![ABD0046_20240806 – MARSEILLE – FRANKREICH: ++ HANDOUT ++ ZU APA0352 VOM 6.8.2024 – Die Segler Lara Vadlau/Lukas Mhr fhren bei den Olympischen Spielen vor dem entscheidenden Medal-Race die Wertung der 47oer Klasse weiter an. Im Bild:Das sterreichische Duo bei ihrer Wettfahrt am Dienstag, 06. August 2024 vor Marseille. – FOTO: APA/WORLD SAILING/LLOYD IMAGES – ++ […]](/2024/08/ABD0046-20240806-1-768x512.jpg)
Besonders betonte Mähr die Bedeutung von Wertschätzung im österreichischen Sport. „Wir haben in Österreich oft ein verzerrtes Verhältnis: Wintersport erhält mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung, obwohl wir auch in Weltsportarten wie dem Segeln ganz vorn mitmischen“, sagte er in seiner Dankesrede.


Familienvater mit Verantwortung
Nach Beendigung seiner olympischen Segelkarriere möchte Mähr sein BWL-Studium abschließen und sich beruflich neu orientieren. Zugleich widmet er sich verstärkt seiner Familie. „Ich bin Olympiasieger – was gibt es Schöneres? Aber ich bin auch Familienvater und trage Verantwortung.“
In den vergangenen Monaten nutzte Mähr die Zeit, um bei Sportevents in Österreich Kontakte zu pflegen. Die Anerkennung, die ihm dabei entgegengebracht wurde, sei „brutal schön“ gewesen.

Die Auszeichnung als Mannschaft des Jahres in seinem Heimat-Bundesland ist somit nicht nur ein sportlicher Schlusspunkt, sondern auch ein Zeichen des Respekts für einen Athleten, der nie aufgegeben hat – und am Ende ganz oben stand.

Bereits im Oktober wurden die 470er-Olympiasieger zu Österreichs Mannschaft des Jahres gewählt und bei den ANOC Awards in Portugal als „Best Mixed Team in Individual Sports of Paris 2024“ ausgezeichnet.