Ein Mann, zwei Leidenschaften

Der Schlussmann und Kapitän des FC Lustenau, Noah Küng (24), brennt für den Fußball genauso wie für die Musik.
Lustenau Noah Bono Küng der Mann mit den zwei Leidenschaften. Der 24-jährige Torwart und Kapitän des FC Lustenau ist nicht nur ein guter Fußballer, sondern auch, spätestens nach seinem Auftritt in der Castingshow “Starmania 21“, ein aufstrebender Musiker, der mittlerweile mit seiner eigenen Band auf der Bühne steht.

Die Anfänge
„Es war eigentlich der logische Schritt, dass ich Tormann werde. Mein Vater war selbst Torwart, und er hat mich schon als Kind immer wieder motiviert“, erklärt Küng. „Ich erinnere mich noch, wie er mir einen mit Kunstrasen ausgestatteten Kellerraum errichtete, so konnte ich immer trainieren. Die volle Unterstützung seiner Familie prägte ihn maßgeblich und brachte ihn dorthin, wo er heute steht. Doch es gab auch Hindernisse, wie er erzählt: „Als ich jünger war, hatte ich Asthma, was es mir erschwerte, auf dem Feld zu spielen. Deshalb habe ich mich irgendwann für das Tor entschieden – da muss man nicht so viel laufen“, lacht Küng.

Seine Leidenschaft für den Torwartposten entwickelte sich schnell: „Ich fand es immer spannend, Bälle abzuwehren. Und als Torwart kann man das Spiel noch retten, was mir besonders gefallen hat“, so Küng. „Aber man weiß auch, dass jeder Fehler direkt ein Tor sein kann, was die Position natürlich auch gefährlich macht. Dass ich dann auch noch Kapitän meines Herzensvereins sein darf, macht mich sehr stolz.“
Meistertitel als Ziel
Der Herbstmeister aus der Holzstraße möchte die Spitzenposition verteidigen und setzt auf eine starke Rückrunde. „Wir wollen den ersten Tabellenplatz verteidigen“, bestätigt der Torwart. „Der Verein steht zu 100 % hinter uns. Wenn wir es sportlich schaffen, wollen wir auch das Abenteuer Regionalliga in Angriff nehmen.“ Küng zeigt sich dabei optimistisch, dass die Saison erfolgreich weitergeht: „Es wird ein spannender Kampf mit der Admira und Lochau um den Titel. Diese Liga macht mir als Spieler vom Niveau her am meisten Spaß – es interessiert die Leute, es kommen viele Zuschauer.“

„Wenn wir es sportlich schaffen, wollen wir auch das Abenteuer Regionalliga in Angriff nehmen.“
Noah Küng
FC Lustenau
Der FC Lustenau ist für Küng mehr als nur ein Verein – es ist wie eine Familie. „Wir haben einen unglaublichen Zusammenhalt. Ich bin nach meiner Zeit in der Akademie gleich wieder zurückgekommen, weil ich viele meiner Mitspieler gut kenne, einige seit dem Kindergarten“, erklärt er. Besonders interessant wird das bei einem Blick auf die Mannschaft: „Wir haben sogar drei Geschwisterpaare, das Wort ‚Familie‘ kann man hier also wirklich wörtlich nehmen“, lacht der Torwart.
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Auch als Musiker erfolgreich
Das musikalische Talent von Küng kam nicht von ungefähr. Schon während seiner Zeit in der Schule hatte er Musik als Ausgleich zum Fußball entdeckt. „Es war immer eine tolle Möglichkeit, den Kopf freizubekommen“, erklärt er. Seinen Zweitnamen “Bono” hat er übrigens von seinem Vater bekommen, der leidenschaftlicher U2-Fan ist. Das Gitarrenspielen lernte er von seinem Bruder und er begann, eigene Songs zu schreiben. Dann rang er sich nach einiger Überzeugungsarbeit seiner Freunde dazu durch, ein Bewerbungsvideo gen Wien für die Talenteshow “Starmania“ zu schicken, mit Erfolg, Er schaffte es tatsächlich unter die Top 64 Bewerber. Was folgte, wirkt auch heute noch wie ein Tagtraum für den Junglehrer.

Er erreichte das Semifinale bei Starmania, feierte die Release-Party seines ersten Albums in Hamburg und trat auf der Hauptbühne beim Szene Open Air auf. Doch das ist nur der Anfang. „Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen, weil man mit Musik so viele Menschen auf einmal berühren kann“, sagt Küng. Für die Zukunft träumt der junge Musiker davon, auf großen Bühnen zu spielen und von der Musik zu leben. Aber auch eine Karriere im Fußballgeschäft ist für den Tormann denkbar, wenn auch in einer etwas anderen Rolle: “Derzeit absolviere ich den ersten Teil meiner Tormanntrainer-Ausbildung und kann mir durchaus vorstellen, das irgendwann auch professionell zu betreiben“, so der FCL-Kapitän abschließend.
Trainer und sportlicher Leiter weg
Paukenschlag an der Holzstraße! Kurz vor dem Start in das Frühjahr der Eliteliga trennt sich der FC Lustenau mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Rainer Spiegel und dem Sportlichen Leiter Roland Masnikosa. Als Grund wurde von Vereinsseite Auffassungsunterschiede zwischen einem Großteil der Mannschaft und dem Trainerteam angegeben. Matthias Riedmann und Gerd Küng führen das Team interemistisch ins Frühjahr. WAK