
Schonfrist ist vorbei: Jetzt muss Altach liefern
Allein gut zu spielen wird für das große Ziel Klassenerhalt nicht reichen.
Altach Der Auftakt in die Qualifikationsrunde ist ergebnistechnisch misslungen, und doch überraschte der Cashpoint SCR Altach mit seiner Leistung. Allein diese Erkenntnis wird im Kampf um den Klassenerhalt zu wenig sein – bitte nachfragen bei der SV Ried oder der Admira. Die beiden Klubs waren in den Saisons 2021/22 und 2022/23 trotz teilweise sehr guter Spiele am Ende abgestiegen. Die Lage ist also ernst, wenngleich der Sportdirektor versucht, demonstrativ Ruhe auszustrahlen: „Ich bin 40 Jahre im Profifußball dabei, will natürlich nicht absteigen, das ist klar, aber Druck verspüre ich deshalb keinen.“
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Beunruhigendes Zahlenspiel
Die aktuellen Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache. Zum insgesamt neunten Mal (23 Spiele) blieb die Mannschaft ohne Torerfolg. Schlimmer noch ist der Blick auf die interne Tabelle der Teams in der Qualigruppe bislang. Da liegt Altach mit nur sieben Zählern klar an letzter Stelle. Bislang gelang nur ein Sieg – 2:1 in Linz gegen den LASK – gegen die direkten Konkurrenten, bei vier Remis und sechs Niederlagen. Der GAK und die WSG Tirol, am Samstag 0:0 im direkten Duell, liegen in dieser fiktiven Tabelle schon vier Punkte vor den Rheindörflern.
Die Effektivität sowie die teilweise haarsträubenden Fehler in der Defensive sind eine hochexplosive Mischung. Nicht zuletzt trauerte Stürmer Lukas Fridrikas seinen vergebenen Möglichkeiten vom Freitag nach.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
„Im Endeffekt muss ich den Ball besser querlegen, dann schießen wir zwei bis drei Tore und gewinnen das Spiel oder holen zumindest einen Punkt. Es tut mir weh für die Mannschaft, dass ich unkonzentriert war. Aber auf der Leistung können wir definitiv aufbauen“, nahm sich der 27-jährige Stürmer nach dem Schlusspfiff kein Blatt vor den Mund. Wohl wissend, dass er in seinem 20. Bundesligaspiel für die Rheindörfler zu viele Chancen ungenutzt ließ. Da hilft auch wenig, dass die Integration von Fridrikas in das Spielsystem immer besser funktioniert und der Angreifer auch körperlich stabiler wirkt.

Jetzt müssen Taten folgen
Gefühlt, so Fridrikas im Abgang, sei der LASK nach der Pause „gar nicht mehr rausgekommen“. Die Tatsache schmerzt natürlich, andererseits ist es erst das zweite Mal, dass die Altacher mit einer Niederlage in die Qualifikationsrunde gestartet sind. 2020/21 war es, als man im ersten Match auswärts bei der Wiener Austria ebenfalls mit 0:2 verlor. Am Ende sollte man mit drei Siegen, vier Remis und drei Niederlagen in den zehn Quali-Spielen sicher die Klasse halten. Der Trainer damals? Damir Canadi. Und der vertraute in erster Linie auf eine sehr defensive Spielweise.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Das hat sich unter dem aktuellen Cheftrainer Fabio Ingolitsch komplett gedreht. Und so darf der 32-Jährige mit Fug und Recht behaupten, dass „wir als Altach gegen den LASK kaum besser Fußball spielen können“. Doch es bleibt die bittere Erkenntnis: „Der Gegner hat uns zweimal in sehr guten Phasen eiskalt erwischt.“ Momente wie diese ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison. Auf der einen Seite kassiert man zu leicht Gegentore, und andererseits fehlt die Kaltschnäuzigkeit im gegnerischen Strafraum. Dennoch gibt sich Ingolitsch optimistisch: „Wir hätten mit einem Sieg nicht die Klasse gesichert und sind mit der Niederlage schon gar nicht abgestiegen. Wenn wir jede Woche so Fußball spielen, dann ist es nur eine Frage der Zeit, dass wir Punkte holen, dass wir Siege holen und dann den einen oder anderen überholen.“