Neue Rolle für Badminton-Ass Meusburger

Der Wolfurter Kilian Meusburger (24) leitet seit Jänner die Geschicke im Para-Badminton im Verband.
Von Konstantin Waibel
Wolfurt Seit Anfang dieses Jahres hat der 24-jährige Kilian Meusburger die neu geschaffene Position des Sportkoordinators für Para-Badminton im Österreichischen Badminton-Verband (ÖBV) übernommen. Als aktiver Spieler und Trainer bringt Meusburger bereits viel Erfahrung mit, mit dem Ziel, den Para-Badminton-Sport in Österreich zu fördern und weiter auszubauen.

“Wir stehen erst am Anfang”
„Es war eine einzigartige Gelegenheit“, so Meusburger über seine Entscheidung, die Funktion des Sportkoordinators zu übernehmen. Der Vorarlberger hatte zuvor bereits Erfahrungen im Para-Badminton gesammelt, als er in Wien eine Trainingsgruppe für Rollstuhlfahrer und stehend beeinträchtigte Sportler leitete. „Ich wusste, wie viel Entwicklungspotenzial dort steckt“, erklärt Meusburger. Die Herausforderung, in einem noch jungen Bereich etwas Neues zu gestalten, reizte ihn besonders: „Wir stehen erst am Anfang, aber genau das hat mich motiviert.“

„Ich war mir lange unsicher, ob das der richtige Schritt in meinem Alter ist.“
Kilian Meusburger
Sportkoordinator Para-Badminton
Die größte Herausforderung in den ersten Wochen war für den jungen Studenten, sich an die Funktionärsrolle zu gewöhnen und von der Denkweise eines Sportlers Abschied zu nehmen. „Es war eine Umstellung, mehr als Funktionär und weniger als Sportler zu denken. Aber gleichzeitig hilft es mir, mich in die Spieler hineinzuversetzen und ihre Bedürfnisse zu verstehen“, erklärt der Aktive des UBSC Wolfurt.

Derzeit gibt es nur eine Spielerin im österreichischen Para-Badminton-Kader, fünf weitere Sportler sind im Leistungszentrum aktiv und nehmen an internationalen Turnieren teil, allerdings noch keiner aus dem Ländle. Trotzdem ist Meusburger zuversichtlich: „Ich bin überzeugt, dass der Kader in den kommenden Jahren wachsen wird“, betont er. Besonders stolz ist er auf die erstmalige Austragung der österreichischen Meisterschaften im Para-Badminton in Innsbruck am 21. Juni, im Rahmen der Austrian-Sports-Finals. „Aktuell sind wir in zwei Rollstuhlklassen und einer stehenden Klasse vertreten, aber langfristig möchten wir in allen Kategorien konkurrenzfähig sein“, erklärt Meusburger.
Im Hintergrund
Ein großer Teil von Meusburgers Arbeit besteht darin, Fördergelder zu verwalten, um mehr Ressourcen für den Para-Badminton-Sport bereitzustellen. „Ich stelle Förderanträge und versuche, mehr Mittel zu bekommen, um diese gezielt in den Ausbau und die Entwicklung des Sports zu investieren“, beschreibt er eine seiner wichtigsten Aufgaben. Zudem koordiniert er Trainingslager und Turniere und arbeitet eng mit den regionalen Leistungszentren in der Südstadt und in Graz zusammen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. „Ich bin eher im Hintergrund tätig – organisiere Veranstaltungen, entlaste den Trainerstab und bringe mein Know-how als Spieler mit ein“, betont der Sportkoordinator.

Aus Langeweile wird Leidenschaft
Das Ländle-Ass begann seine sportliche Karriere im Alter von sechs Jahren. „Ich habe mit meinen Eltern im Garten aus Langeweile Federball gespielt und war sofort begeistert und wollte beim Verein in Wolfurt anfangen“, blickt er zurück. Nach der Matura am Sportgymnasium in Dornbirn trat er 2020 seinen Grundwehrdienst beim Sportheer in Wien an und war zwei Jahre lang Teil des Badminton-Nationalteams. Diese Zeit markierte auch den Beginn seiner Verbindung zum Para-Badminton, als er die Leitung einer Trainingsgruppe für beeinträchtigte Sportler übernahm.

Als Person beschreibt er sich als ehrgeizig und bodenständig. „Ich will immer mein Bestes geben, aber dabei immer ich selbst bleiben“, erklärt der 24-Jährige. Besonders wichtig war ihm die Unterstützung seiner Familie bei der Entscheidung, die Rolle des Sportkoordinators zu übernehmen. „Ich habe viel mit ihnen darüber geredet, weil ich mir unsicher war, ob es der richtige Schritt für mich ist. Sie haben mich bestärkt und auch sie sind gespannt auf das, was kommt“, meint Meusburger abschließend.