Ein Selfie vom Prinzen für den Kaiser

Ausstellungs-Eröffnung 75 Jahre Head: eine denkwürdige Sternstunde für das FIS-Skimuseum.
Damüls Als Hubertus Prinz zu Hohenlohe mit dem früheren ÖSV-Alpinchef Udo Albl ein Selfie schoss, um es postwendend mit lieben Grüßen an Kaiser Franz (Klammer) zu schicken und gleichzeitig „Head-Rebels“ für eine exklusive Modeschau in Rennanzüge von Hubertus schlüpften, war die Eröffnung der Ausstellung „75 Jahre Head“ endgültig zur Sternstunde für das FIS-Skimuseum geworden und Bürgermeister Stefan Bischof strahlte mit dem Museumsteam um Christian Lingenhöle und Kurator Christof Thöny, sowie der von Kennelbach-Chef René Harrer und Rennsportleiter Rainer Salzgeber angeführten „Head-Rebels-Familie“ um die Wette.

Ein Prinz zum Anfassen
Obwohl Head für die Eröffnung prominente Rebels-Stars – Patrick Ortlieb, der 1992 mit seinem Olympiasieg eine neue Ära für die Rennsportabteilung von Head einleitete und Sara Hector, 2022 als bislang letzte Olympiasiegerin auf Head-Ski – aufgeboten hatte, stand eine schillernde Persönlichkeit des Skisports im Mittelpunkt: Head-Markenbotschafter Hubertus Prinz zu Hohenlohe – ein Prinz zum Anfassen, der alle Hände voll zu tun hatte, unzählige Selfie-Wünsche seiner Fans zu erfüllen und Erinnerungen an seine Vorarlberg-Zeit aufzufrischen.


Berührendes Wiedersehen
Und Erinnerungen an das Ländle hat Prinz Hohenlohe in der Tat genügend – vor allem aus seiner Schulzeit. Vier Jahre davon verbrachte er an der Stella und in der Mehrerau, wo Pater Nivard sein erster „Skilehrer“ war. Bei der Ausstellungseröffnung gab es ein berührendes Wiedersehen der beiden, die sich noch ganz genau an die Skikurse am Pfänder und die Skiwoche in Damüls erinnerten – nur über die Zeugnisnoten bewahrten sie Stillschweigen.

Nach seinen „Gastspielen“ in Feldkirch und in der Mehrerau („ich war kein Musterschüler und man hat mich in beiden Schulen hinausgeworfen, weil ich mich nicht unterordnen konnte.“) schloss er seine Schullaufbahn in der Steiermark ab. Eine Tante hatte ihn in ihre Familie geholt.

Das „Mehrerau-Schicksal“ teilte Prinz Hubertus mit dem späteren Rennsportleiter Max Renner, der von der Klosterschule, die er von 1965 bis 1968 besuchte, nach Stams „weggelobt“ wurde. Die beiden plauderten eifrig über ihre Mehrerauer Zeit.

Große Freude auch über das Wiedersehen mit dem ersten Head-Olympiasieger Patrick Ortlieb, mit dem Prinz Hubertus eine legendäre Wette abgeschlossen hatte: Er werde den Rückstand auf den Olympiasieger auf der Streif in Kitzbühel unter zehn Sekunden halten – der schnellste Prinz im Skiweltcup gewann, er schwang mit knapp neun Sekunden Rückstand ab.

Gibt es einen siebten Streich?
„Er ist nicht unser erfolgreichster Rennläufer, was Platzierungen angeht“, schmunzelt Rennsportleiter Rainer Salzgeber, „aber er ist ein unglaublich sympathischer Markenbotschafter“.

Prinz Hubertus stand 1982 in Schladming erstmals bei einer Ski-WM am Start – heuer nahm er in Saalbach an seinen 21. Weltmeisterschaften teil und war ab 1984 zudem sechsfacher Olympiateilnehmer.

Wenig verwunderlich, dass die neugierigen Gäste der Eröffnungsfeier eine Frage ganz besonders beschäftigte: Wird es 2026 einen siebenten Olympiaauftritt geben?

In vielen Interviews während der WM 2025 in Saalbach hat Hubertus davon gesprochen, es sei sein letzter Auftritt auf der großen Skibühne. In Damüls klang es jetzt schon ein wenig anders: Solange er Ideen für neue Anzug-Kreationen habe, werde er diese auch umsetzen – und dann wolle er diese Anzüge natürlich auch präsentieren. Die Vermutung liegt nahe, dass dies bei Olympia 2026 in Cortina/Mailand oder der WM 2027 in Crans-Montana sein könnte. STP