Der König des „Weißen Rausches“

Sport / 23.04.2025 • 12:42 Uhr
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Das Siegerpodest v. links Dominik Schwarz, Dieter Bischof und Tobias Kerber.Patrick Säly

Dieter Bischof (31) holt sich das Triple beim Kult-Skirenenn am Arlberg 2025.

St. Anton am Arlberg Der 31-jährige Damülser holte sich bei der 26. Auflage des legendären Kultrennens „Der weiße Rausch“ zum dritten Mal den Sieg – und schrieb damit Geschichte. In einem packenden Duell mit seinem Freund und Teamkollegen Dominik Schranz setzte sich Bischof bei schwierigen Bedingungen durch und durfte am Ende gleich doppelt jubeln: Neben dem Tagessieg sicherte er sich auch den Gesamtsieg der „Weißen Rennen“, bestehend aus dem St. Antoner Rennen und dem Lecher Pendant, dem „Weißen Ring“.

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Ein Traum in Weiß

Strahlender Sonnenschein, schwerer Frühlingsschnee, unzählige Buckel und 555 hoch motivierte Wintersportbegeisterte: Die 26. Auflage des „Weißen Rauschs“ war einmal mehr eine sportliche Grenzerfahrung, ein Spektakel für alle, die Skisport der Extreme lieben. Anders als in den Jahren zuvor startete man diesmal nicht wie gewohnt vom Vallugagrat, sondern vom Mattunjochboden. Diese Entscheidung fällte das OK-Team rund um Peter Mall, denn „die Sicherheit der Athleten steht an erster Stelle“, wie er erklärt. Was gleich blieb, war der knapp 300 Meter lange Anstieg über den berüchtigten „Schmerzensberg“, danach folgte noch die Abfahrt über die Kandahar, die sich als „buckliges Monster“ präsentierte..

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Der Damülser (links) gewann auch die Gesamtwertung der “Weißen Rennen”. Patrick Säly

Besonderer Sieg

Bischof lieferte sich von Start bis zur Ziellinie ein enges Battle mit seinem Freund Dominik Schranz und konnte sich schließlich knapp durchsetzen. Nicht zuletzt, deswegen ist dieser Sieg sehr besonders, wie er erklärt: „Dieser Titel ist schon der speziellste von allen“, sagt Bischof. „Nicht nur, weil ich mir mit Dominik ein großartiges Battle bis zur Ziellinie geliefert habe – auch die Bedingungen waren heuer extrem speziell, vor allem die Kandahar hat noch mehr abverlangt als sonst.“ Rückblickend auf seine Siege in den vergangenen Jahren ergänzt er: „2022 war die Originalstrecke, 2024 hatten wir dichten Nebel. Aber dieses Jahr war es der Zweikampf mit Dominik, der mir besonders in Erinnerung bleiben wird.“

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Der Aufstieg verlangte den Sportlerinnen und Sportlern auch dieses Jahr alles ab. Philipp Schilcher

Dass sich das Rennen zu einem wahren Krimi entwickelte, lag vor allem an seinem Tiroler Kontrahenten. „Es war ein sehr enges Duell. Ich war am Start vorne, dann hat Dominik aufgeholt, aber auf der Kandahar konnte ich mich absetzen. Und am Schluss, über die letzten Buckel, wurde es nochmal richtig eng. Aber ich konnte mich mit letzter Kraft durchsetzen. Das Schönste war, dass Dominik sich sofort mit mir mitgefreut hat – wir sind im Ziel aufeinander gefallen und haben gemeinsam gejubelt“, blickt der Bregenzerwälder zurück.

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Mit großem Einsatz sichert sich Dieter Bischof den dritten Sieg. Stefan Kothner

Prestige und der Blick nach vorn

Mit dem Sieg in St. Anton sicherte sich Bischof gleichzeitig den Gesamtsieg der „Weißen Rennen“, die 2025 erstmals seit 2008 wieder gemeinsam gewertet wurden. „Diese Wertung ist etwas ganz Besonderes. Viele denken, die beiden Rennen seien ähnlich – aber das stimmt einfach nicht. Sie sind komplett unterschiedlich, und es gibt nicht viele, die sich beides antun. Umso schöner, dass ich es geschafft habe.“

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Auch als Ausbildner bei der Bundessport Academy in St. Christoph ist Dieter Bischof aktiv. Privat

Trotz aller Härte sieht Bischof das Rennen auch als gesellschaftliches Highlight: „Es ist einfach ein cooler Saisonabschluss. Man trifft nochmal die ganzen Leute und feiert gemeinsam. Wenn alles passt, bin ich nächstes Jahr wieder dabei – aber so ein Rennen muss man lange vorher planen. Da kannst du nicht einfach am Vortag sagen: ‚Ah ja, morgen fahre ich den Weißen Rausch.‘ Dafür ist es zu hart.“ WAK