Das Team der Stunde in der VN.at Eliteliga

Sport / 25.04.2025 • 15:17 Uhr
Das Team der Stunde in der VN.at Eliteliga
Mustafa Kücük und Co sind aktull auf dem Vormarsch.Stiplovsek 

Als Neuling in der VN.at Eliteliga mischt der SV Ludesch den Vorarlberger Amateurfußball auf.

Ludesch In der Saison 2014/2015 schaffte der SV Ludesch als Drittplatzierter der zweiten Landesklasse den Aufstieg in die erste Landesklasse. Damals ein Achtungserfolg für einen kleinen Verein mit begrenzten finanziellen Mitteln. Heute, zehn Jahre später, ist aus dem „Kleinen“ ein ernstzunehmender Player im Vorarlberger Amateurfußball geworden. In der laufenden Saison der VN.at Eliteliga liegt das Team nach 18 Spieltagen auf einem beachtlichen achten Tabellenplatz – neun Punkte vor einem Abstiegsplatz.

Teamgeist und Dreamteam als Erfolgsfaktor

Ein Phänomen, das viele staunen lässt. Doch was steckt hinter dem Höhenflug des SV Ludesch? Die Antwort gibt Erfolgstrainer Müslüm Atav: „Niemand hat es uns zugetraut, so eine Mega-Saison abzuliefern. Trotz beschränkten finanziellen Mitteln haben wir es geschafft. Vor allem mit vielen Super-Trainingseinheiten. Wir haben großen Wert auf den Spaß-Faktor gelegt. Und der Zusammenhalt im Team ist extrem stark. Natürlich kommt die Mischung von mindestens sieben, jungen, talentierten Eigenbauspielern plus vier Routiniers in der Startformation uns zugute.“

SV Ludesch

Niemand hat es uns zugetraut, so eine MegaSaison abzuliefern. Trotz beschränkten finanziellen Mitteln haben wir es geschafft.”

Müslüm Atav
Trainer Ludesch

Sportlich überzeugt Ludesch mit einer kompakten Defensive, einem überragenden Tormann Antonio Romic und der richtigen Balance im Spiel nach vorne. In der Offensive sorgen Tugay Uslu und Adem Kum regelmäßig für Torjubel, Gefahr und Nadelstiche – ein Duo, das sich optimal ergänzt und schwer auszurechnen ist. Im Training sind regelmäßig bis zu 21 Kaderspieler anwesend – ein Wert, von dem viele Vereine nur träumen können. Das Trainerteam, bestehend aus Müslüm Atav und Co-Trainer Johannes Sturn, hat es geschafft, eine starke Chemie in die Mannschaft zu bringen. „Wir sind ein Mega-Team“, sagt Atav über die enge Zusammenarbeit mit seinem Co-Trainer.

Müslüm Atav und Johannes Sturn
Johannes Sturn (links) und Müslüm Atav rechts sind das Dreamteam in Ludesch. Knobel

Verstärkungen geplant

Doch der Erfolg steht vor einer Bewährungsprobe: Im Sommer steht dem Klub ein großer Umbruch bevor. Gleich sieben Spieler werden Ludesch nicht mehr zur Verfügung stehen. Mustafa Küzük, Richard Metzler, Martin Sparr, Niyazi Ünver und Peter Vinzenz sind nur fünf davon. Damit der erfolgreiche Weg fortgesetzt werden kann, braucht es punktuelle Verstärkungen – vor allem im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten. Geplant sind bis zu vier Neuzugänge: Zwei für die Offensive und zwei für die Defensive. „Wir wollen junge, hungrige Talente in den Sportplatz Allmein holen“, erklärt Co-Trainer Johannes Sturm. Klar ist aber auch: Das Budget des Vereins lässt keine großen Sprünge zu. „Wir sind nun eine gute Adresse im Oberland. Attraktiv, aber nicht die Geldgeber, die für viele Spieler im Vordergrund stehen.“

Trainer-Frage ungeklärt

Müslüm Atav, der als Aktiver von 2005 bis 2008 für den SCR Altach als Profifußballer spielte und später unter anderem bei Hohenems, Höchst und Göfis als Torjäger brillierte, will seine Trainerlaufbahn weiter vorantreiben. Aktuell besitzt er eine gültige UEFA-B-Lizenz, die ihn für den Amateurbereich qualifiziert. Für die nächsthöhere Lizenz wurde seine Bewerbung zuletzt abgelehnt – doch Atav bleibt dran: „Ich werde mich wieder bewerben. Mein Ziel ist es, irgendwann auch in einer noch höheren Liga als Trainer zu arbeiten.“

SV Ludesch
Müslüm Atav (links) spielte in seiner Zeit beim SCR Altach mit dem aktuellen Sportdirektor des Bundesligisten zusammen. Knobel

Auch Co-Trainer Johannes Sturn, 35 Jahre jung, will in den nächsten Jahren einen größeren Schritt machen. „Ich möchte wie mein Vater Hannes in die Trainerarbeit hineinwachsen.“ Ludesch hat sich mit harter Arbeit, Teamgeist und kluger Kaderplanung still und leise zu einer festen Größe im Vorarlberger Amateurfußball entwickelt. Ob das perfekte Trainergespann in Ludesch auch im Sommer weiterarbeiten wird, steht noch in den Sternen. Atav hat klar betont, dass es eine weitere Zusammenarbeit mit dem Klub nur dann gibt, wenn die Wunschspieler nach Ludesch gelotst werden. Für Johannes Sturn, dessen Stammklub ist es eine Herzensangelegenheit den erfolgreichen Weg weiter fortzusetzen. VN-TK