
Bizau sorgt für faustdicke Überraschung
Pokaltraum lebt bei den Bregenzerwäldern, aber auch Traumfinale FC Dornbirn vs VfB Hohenems ist noch möglich.
Schwarzach Noch nie hat ein Team aus dem Bregenzerwald den Vorarlberger Cup gewinnen können. Vielleicht ändert sich dieses Jahr diese Serie: Gemeinsam mit dem VfB Hohenems und dem FC Dornbirn steht der Zweitplatzierte der Vorarlbergliga im Halbfinale des Uniqa VFV Cup. Das stark ersatzgeschwächte Bizau überraschte mit einem 1:0-Auswärtssieg beim Regionalligisten FC Lauterach – ein Treffer, der bereits jetzt zu den schönsten Toren des Wettbewerbs zählt.
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In der 36. Minute zimmerte Spielertrainer Lukas Katnik einen sehenswerten Fallrückzieher aus acht Metern ins Netz. Der ehemalige Profi traf mit perfekter Technik und sorgte damit für die Entscheidung. „Eine megakämpferische Leistung unserer stark ersatzgeschwächten Mannschaft war der Schlüssel“, so Katnik nach dem Schlusspfiff im Gespräch mit den „VN“. Auch Torhüter Maximilian Lang erwischte einen Sahnetag und blieb ohne Gegentor. Bereits in der ersten Hälfte war Bizau dem zweiten Tor näher: Katnik (23.) und René Wirth (42.) ließen Großchancen aus. Bester Akteur auf dem Spielfeld war Bizau-Legionär Kauan Brustolin.

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Mit dem Halbfinaleinzug lebt nicht nur der Bizauer Pokaltraum, sondern auch die Hoffnung auf ein echtes Schlagerspiel. „Wir würden uns ein Heimspiel gegen Dornbirn wünschen“, so Katnik – nicht zuletzt aus emotionalen Gründen: Lang, Katnik und Franco Joppi plus Tormanntrainer Andreas Morscher trugen viele Jahre das Trikot der Rothosen und gewannen den Cup gleich vier Mal. Auch Bizau-Verteidiger Simon Thurner hat bereits einen Pokalsieg mit Bregenz in der Tasche. Beim FC Lauterach ohne Özkan Demir überwog hingegen die Enttäuschung. Erst in der zweiten Halbzeit kamen die Hofsteiger durch Valentin Matkovic (69.) und Magid Suleiman (71./79.) zu drei guten Möglichkeiten, doch der Ball wollte nicht ins Tor.

VFV Uniqa Cup
Viertelfinale
Licht&Wärme Elektrotechnik RW Rankweil – VfB Hohenems 0:1 (0:0)
Rankweil, Gastrastadion, 350 Zuschauer, SR Jan Medwed
Tor: 51. 0:1 Noel Bösch
Intemann FC Lauterach – Kaufmann Bausysteme FC Bizau 0:1 (0:1)
Lauterach, Bruno Pezzey-Stadion, 350 Zuschauer, SR Biljana Iskin
Tor: 36. 0:1 Lukas Katnik (Fallrückzieher)
Gelb-Rote Karte: 90./+2 Fabio Erath (Lauterach/wiederholtes Foulspiel)
FC Mohren Dornbirn 1913 – SV frigo Ludesch 5:0 (1:0)
Dornbirn, Sparkasse Arena-Birkenwiese, 300 Zuschauer, SR Daniel Bode
Torfolge: 28. 1:0 Herbaly (Elfer), 50. 2:0 Favali, 73. 3:0 Mathis, 76. 4:0 Herbaly, 82. 5:0 Herbaly
SC Admira Dornbirn – SC Röfix Röthis Donnerstag
Dornbirn, Sportanlage Rohrbach, 14.30 Uhr, SR Matthias Gächter
Weitere Termine:
Halbfinale: 14./15. Mai 2025 (Auslosung, 5. Mai, 13 Uhr, VN-Sportredaktion)
Finale: 4. Juni 2025, Hohenems, Herrenriedstadion

Der VfB Hohenems sicherte sich durch ein 1:0 gegen den FC RW Rankweil das Halbfinalticket. In der Neuauflage des Vorjahresfinale erzielte Innenverteidiger Noel Bösch kurz nach Seitenwechsel den entscheidenden Treffer (51.). Der Titelverteidiger bleibt somit im Rennen um den erneuten Pokalsieg.

Keine Mühe hatte der FC Dornbirn trotz des Fehlens von Standardtorhüter Raphael Morscher: Gegen Eliteliga-Klub Ludesch setzten sich die Rothosen souverän mit 5:0 durch. Goalgetter Tamas Herbaly glänzte dabei als dreifacher Torschütze. Die weiteren Treffer steuerten Batalha, Favali und Noa Mathis bei.

Das Traumfinale zwischen den beiden stärksten Amateurmannschaften Vorarlbergs, Dornbirn und Hohenems ist weiterhin möglich. Doch der FC Bizau hat bewiesen: Auch Außenseiter können Geschichte schreiben.

Letztes Ticket wird heute vergeben
Heute nun fällt die Entscheidung um den letzten Halbfinalplatz: In Dornbirn trifft der Tabellenzweite der VN.at Eliteliga, Admira Dornbirn, auf den SC Röthis, der derzeit am Tabellenende der Regionalliga West steht. „So weit sind wir schon viele Jahre nicht mehr gekommen“, sagt Admiras Langzeitcoach Herwig Klocker. Seine Mannschaft sei zwar „keine klassische Pokalmannschaft“, doch wenn man schon so weit gekommen sei, wolle man den Weg nun auch weitergehen. Die Admira Dornbirn konnte den Pokal zuletzt im Jahr 1979 gewinnen – es ist also bereits 46 Jahre her, dass die Messestädter den Pokal in die Höhe stemmen konnten. Verzichten muss die Admira im heutigen Spiel allerdings auf mehrere wichtige Spieler: Elijah Thurnher, Kilian Madlener, Felix Moosmann und Laurin Moll stehen nicht zur Verfügung. Der SC Röthis stand 1998 im Endspiel und musste sich damals knapp mit 1:2 gegen den FC Hard geschlagen geben. Thomas Knobel