
Die Unruhe ist zurück
Rückschlag statt Befreiungsschlag. Altach verliert in Hartberg 0:2 und gerät verstärkt unter Druck.
Hartberg Rückschlag statt Befreiungsschlag. Eine Halbzeit ganz okay und dann ein Auftreten, eine Leistung, die viele Fragezeichen hinterließ. Beim Trainer, beim Sportdirektor, bei den Clubverantwortlichen. Jetzt heißt es wieder zurück an den Start – als Tabellenschlusslicht liegt der Druck des Siegens müssen wieder bei den Altachern. 0:2 hieß es am Ende in Hartberg aus Sicht der Rheindörfler. Wie schon im vergangenen Herbst, als danach der Trainer (Anm. d. Red.: Joachim Standfest) entlassen musste.
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Klares Bekenntnis
Das achte Spiel in Folge ohne Sieg gegen Hartberg sorgt in Altach ausgerechnet vor den beiden entscheidenden Heimspielen gegen Klagenfurt und den GAK nicht gerade für Ruhe. Dabei ließ Sportdirektor Roland Kirchler nach dem Spiel absolut keine Trainerdiskussion aufkommen. Wohlwissend, dass nun geliefert werden muss. “Es kann nicht sein, dass Spieler erst nach einer Brandrede vom Sportchef oder vom Trainer den Ernst der Lage erkennen”, polterte der Tiroler in Richtung Mannschaft. Denn:

Die Geschichte der ersten Hälfte ist schnell erzählt. Mit dem einsetzenden Dauerregen verloren viele Akteure den Halt. Vielleicht suchte Altach deshalb die Variante mit den langen Bällen. Doch die Kopfhoheit der Steirer war zu ausprägend, als das Kapital daraus geschlagen werden konnte. Am Ende war es Dejan Stojanovic, der mit einer Klasseabwehr den Altachern das 0:0 zur Pause hielt. Dominik Prokop hatte nach einem Pass von Demir den Abschluss gesucht (45.). Schon nach 21 Minuten hatte sich der 31-jährige Schlussmann ausgezeichnet.

Von Altach war wenig zu sehen. Zwar wachte die Mannschaft nach schläfrigem Beginn auf, doch es musste Hartbergs Jusin Omeregie herhalten, um erstmals für Gefahr zu sorgen. Denn bei dessen Kopfball-Rückgabe musste Goalie Raphael Sallinger einschreiten (15.). Wenige Sekunden später war es Lukas Gugganig, der nach dem von Kameri ausgeführten Eckball per Kopf den Hartberger Torhüter prüfte. Dazwischen lag viel Leerlauf. Weil das Kurzpassspiel nicht funktionierte und die langen Bälle von den Steirern entweder geklärt oder auf dem nassen Untergrund unerreichbar wurden.
Admiral Bundesliga
29. Spieltag
TSV Hartberg vs Cashpoint SCR Altach 2:0 (0:0)
Hartberg, Profertil Arena, 2963 Zuschauer, SR Christopher Jäger (S)
Torfolge: 55. 1:0 Lukaw Gugganig (Eigentor), 85. 2:0 Mijic (Foulelfmeter)
Gelbe Karten: 45./+ 1 Diarra (Hartberg), 61. Ouédraogo (Altach/beide Foulspiel), 64. Bähre (Altach/SR-Kritik), 79. Sandro Ingolitsch (Altach/Foulspiel), 82. Gorgon (Altach/SR-Kritik)
TSV Hartberg (5-3-2) Sallinger – Kovacevic, Heil (90./+ 3 Karamatic), Komposch, Omoregie, Demir – Diarra (62. Kainz), Markus, Prokop (90./+ 3 Drew)– Hoffmann (90. Havel), Mijic
Cashpoint SCR Altach (4-4-2) Stojanovic – Sandro Ingolitsch, Lukas Gugganig (75. Koller), Zech, Ouédraogo – Bähre, Kaiba (63. Demaku), Gorgon, Kameri (75. Jäger) – Fridrikas (63. Mustapha), Diawara (89. Gebauer)
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So passte es in die Dramaturgie der Partie, dass ein Eigentor für zusätzliche Spannung sorgte. Ein Freistoß der Hartberger konnte von Altach trotz sieben Mann im Strafraum nicht weg verteidigt werden. Schlimmer noch, beförderte Lukas Gugganig den Ball in Stürmermanier per Kopf ins eigene Tor (55.). Ein Treffer, der Wirkung zeigte. Denn nun dominierten die Hausherren ganz klar, während Altach versuchte, den Schock aus den Gliedern zu bekommen.

Ball an die Querlatte
Nur vier Minuten nach dem Gegentreffer hatten die Altacher alles Glück der Welt, als ein Schuss von Patrik Mijic nur die Querlatte streifte (59.). Grund genug, um auf der Bank zu reagieren. Mit einem Doppeltausch, Demaku für Kaiba und Mustapha für Fridrikas, versuchte Altachs Coach frischen Wind in die durch den permanenten Regen unterkühlte Hartberger Arena zu bringen.

Nicht zum ersten Mal in der Saison brachten sich die Rheindörfler in einem Spiel selbst unter Druck. Nun musste vermehrt das Risiko genommen werden, was den Hausherren natürlich vermehrt Räume öffnete. Zumal die Präzision in den Zuspielen ebenso fehlte, wie Chancen-bringender Spielwitz. Zudem war bei Hartberg von Müdigkeit angesichts des Cupfinales vor drei Tagen nichts zu spüren. Im Gegenteil: Die Steirer wirkten teilweise frischer und in der Offensive zielorientierter.
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Und so kam es, wie es kommen musste: Ein erneut von Mike Bähre verschuldeter Foulelfmeter – zuletzt beim GAK – nach einem Eckball, verwertete der Gefoulte selbst zum 2:0 für Hartberg. Und so sorgte der Ex-Dornbirner Mijic für den Endstand (85.) in einem Spiel, das an den Rheindörflern vorbeilief und in dem die Mannschaft vor allem in ihren Offensiv-Aktionen teilweise hilflos wirkte.