So feierte ganz Mellau seine Ski-Stars

Sport / 12.05.2025 • 09:25 Uhr

Prachtwetter und beste Stimmung, auch wenn einer aus dem Kleeblatt fehlte.

Mellau Bei so vielen erfolgreichen Skifahrern in einem kleinen Verein sei es schwierig, einen Termin zu finden, der allen passt, entschuldigte Moderator Andreas Broger die Abwesenheit von Noel Zwischenbrugger, der beim Empfang auf dem Mellauer Dorfplatz leider urlaubsbedingt fehlte. Umso begeisterter wurden die drei anderen SV-Mellau-Spitzenläufer gefeiert: Patrick und Lukas Feurstein sowie Jakob Greber.

So feierte ganz Mellau seine Ski-Stars
Weilt aktuell auf Urlaub: Noel Zwischenbrugger. VN-Stiplovsek
Mellau feierte seine vier Ski-Musketiere: Johannes Kaufmann: „Ich kenne die Burschen so gut wie kaum ein anderer – und deshalb weiß ich, dass wir von ihnen noch einiges erwarten dürfen.“
VSV-Vize Johannes Kaufmann mit Lukas Feurstein, Patrick Feurstein und Jakob Greber. Strauss

Aktuell wohl einzigartig

Die Nachwuchs-Asse des Vereins standen mit ihren Skiern Spalier, als das Trio unter den Klängen des Musikvereins Mellau unter Leitung von Mathilde Dietrich und unter dem Applaus des zahlreichen Publikums einmarschierte.

Mellau feierte seine vier Ski-Musketiere: Die jüngsten Talente des SV Mellau standen mit ihren Skiern Spalier, als ihre Vorbilder Jakob Lukas und Patrick (v. l.) auf dem Mellauer Dorfplatz einmarschierten. STP
Die jüngsten Talente des SV Mellau standen mit ihren Skiern Spalier, als ihre Vorbilder Jakob Lukas und Patrick (v. l.) auf dem Mellauer Dorfplatz einmarschierten. Strauss
Mellau feierte seine vier Ski-Musketiere: Der Musikverein Mellau umrahmte den Empfang musikalisch. Während auf den Skipisten die Mellauer Männer das starke Geschlecht sind, gibt bei der Musik Mathilde Dietrich den Takt vor.
Der Musikverein Mellau umrahmte den Empfang musikalisch. Während auf den Skipisten die Männer das starke Geschlecht sind, gibt bei der Musik Mathilde Dietrich den Takt vor. Strauss

Es sei wohl einzigartig, so Skivereinsobmann Thomas Übelher, dass ein kleiner Verein wie Mellau gleich vier Läufer stellt, die im Welt- und Europacup erfolgreich mitmischen. Dass dabei Lukas Feurstein mit seinem Super-G-Triumph in Sun Valley Ski-Österreich nach einer schwarzen Serie von 40 sieglosen Rennen „erlöste“ und Cousin Patrick wenig später mit dem Staatsmeistertitel im Riesentorlauf nachlegte, war nur noch das berühmte “Tüpfelchen auf dem I” am Ende einer erfolgreichen Saison. Dass es bei der WM in Saalbach nicht nach Wunsch lief, komme nun einmal im Sport vor, räumten die beiden Feurstein-Cousins ein. „Vielleicht“, so Gastgeber Bürgermeister Tobias Bischofberger, „kommt das Rennglück in der bevorstehenden Olympia-Saison zurück und wir dürfen in einem Jahr wieder hier stehen und unsere erfolgreichen Rennläufer feiern.“

Mellau feierte seine vier Ski-Musketiere: Beim Autogramme-schreiben haben die Mellauer Ski-Musketiere schon Routine . . .
Beim Autogramme schreiben haben die Mellauer Ski-Musketiere schon Routine . . . Strauss
Mellau feierte seine vier Ski-Musketiere: Noch sammelte der kleine Linus so wie viele andere fleißig Autogramme – wer weiß, vielleicht wird er in ferner Zukunft selbst Autogramme schreiben . . .
Noch sammelte der kleine Linus so wie viele andere fleißig Autogramme – wer weiß, vielleicht wird er in ferner Zukunft selbst Autogramme schreiben. Strauss

Motiviert in den Olympia-Winter

Dass sie voll motiviert in den Olympiawinter gehen werden, kündigten die drei in ihren kurzen Statements an, und auch die Festredner stießen ins gleiche Horn: „Vorarlberg ist stolz auf euch“, stellte Sport-Landesrätin Martina Rüscher bei der Überreichung von Anerkennungsgeschenken fest. VSV- und SCBW-Vizepräsident Johannes Kaufmann („Ich kenne wie kaum ein anderer die Entwicklung unserer erfolgreichen Läufer, die ich in meiner Funktion im Skiclub von Anfang an begleiten durfte.“) gab sich überzeugt, dass sie das Zeug dazu haben, am Tag X das Rennen ihres Lebens zu liefern.

Mellau feierte seine vier Ski-Musketiere: Jakob zu seiner Skizukunft: „Mir schaffand dra, denn wird ma scho säha, was ussa kut . . .“ Patrick zur WM: „Es hat mich schon geärgert, dass ich es ausgerechnet beim wichtigsten Rennen der Saison nicht auf den Punkt gebracht habe.“ Lukas zum Sieg in Sun Valley: „Auf dem roten Stuhl des Führenden war ich nervöser als in der ganzen Saison.“
Mellau feierte seine Ski-Musketiere, auch wenn einer urlaubsbedingt fehlte. Strauss

Der Apfel fällt nicht weit . . .

Neben Talent, Ehrgeiz und Trainingsfleiß der Läufer sei die behutsame Führung und Begleitung durch Funktionäre und vor allem Trainer Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Karriere – so gesehen hätten Skiverein, SC Bregenzerwald und VSV gute Arbeit geleistet, ergänzte Johannes Kaufmann. Unverzichtbare „Zutat“ zum Erfolg sei aber auch die Unterstützung durch das Elternhaus – und diesbezüglich bestätigt sich auch das Sprichwort vom Apfel, der nicht weit vom Stamm fällt: Jakob Grebers Vater Christian (Sieger der Bormio-Abfahrt 2001 und Olympia-Sechster in der Abfahrt 2002) gab einen Einblick, welchen Anteil das Elternhaus am Erfolg hat.

Mellau feierte seine vier Ski-Musketiere: „Familienfoto“ mit den erfolgreichen Skiassen: Wernfried Feurstein, Vater von Patrick und Onkel von Lukas und Christian Greber, Vater von Jakob.  
„Familienfoto“ mit den erfolgreichen Skiassen: Wernfried Feurstein, Vater von Patrick und Onkel von Lukas sowie Christian Greber, Vater von Jakob.  Strauss

Und Wernfried Feurstein, Vater von Patrick und Onkel von Lukas, bestätigt ein anderes Sprichwort, wonach „man halt nicht nur Stück’r (Anm. d. Red.: Grundstücke) erbt“, denn er war in seiner Jugend ebenfalls als Skirennläufer unterwegs. Nicht ganz so erfolgreich wie „die Jungen“, aber zu Spitzenplätzen bei Rennen im Land zur Qualifikation für die Teilnahme an ÖSV-Titelkämpfen reichte es allemal.

Mellau feierte seine vier Ski-Musketiere: Mit den Vorbildern „im Rücken“ setzte sich SV-Obmann Thomas Übelher mit dem nächsten Talent, Leo Bereuter, zum Fotoshooting aufs Podium.
Mit den Vorbildern „im Rücken“ setzte sich SV-Obmann Thomas Übelher mit dem nächsten Talent, Leo Bereuter, zum Fotoshooting aufs Podium. Strauss

Der nächste Rohdiamant

Unter den vielen Jugendlichen, die eifrig Autogramme ihrer Vorbilder sammelten, war im Publikum auch ein weiteres Nachwuchstalent des Mellauer Skivereins, das durchaus das Zeug dazu hat, den Feursteins & Greber nachzufolgen: Leo Bereuter, Absolvent der Skimittelschule im Montafon, Schüler der vierten Klasse im Skigymnasium Stams, der sich schon in den VSV-Nachwuchskader gefahren hat. Peter Strauß

So feierte ganz Mellau seine Ski-Stars
Richten den Blick schon Richtung Olympische Winterspiele 2026: Lukas Feurstein, Noel Zwischenbrugger, Jakob Greber und Patrick Feurstein (von links). VN-Stiplovsek