
So plant der FC Lustenau den Neuanfang mit dem Frauenteam
Mit “Vorarlberger Herz” ist beim FC Lustenau der Wieder-Aufstieg in die Frauen-Bundesliga geplant.
Lustenau Der FC Lustenau Frauen steht ab Sommer 2025 als eigenständiger Verein in der ÖFB-Frauen 2. Liga auf dem Platz. Nach dem Ende der dreijährigen Spielgemeinschaft mit dem FC Dornbirn und einer ernüchternden Saisonbilanz – elf Niederlagen und lediglich ein Punkt – war der Abstieg unausweichlich. Für den Verein war dies zugleich ein Signal für einen klaren Neuanfang mit eigener Struktur, regionaler Ausrichtung und langfristiger Vision. Die gemeinsame Zeit als „FC Lustenau FC Dornbirn Ladies“ ist damit abgeschlossen. Die neue Strategie setzt auf Regionalität, Identifikation und sportliche Stabilität. Ein kompletter Neustart – bewusst gewählt.

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Fokus auf Vorarlberger Identität
„Wir wollen zurück zu den Wurzeln. Die neue Mannschaft soll eine Vorarlberger Identität verkörpern – das ist unser Fundament für den Wiederaufstieg“, erklärte Onur Özdemir, Sportlicher Leiter und Co-Trainer, im Gespräch mit den Vorarlberger Nachrichten. Der Kader wird künftig fast ausschließlich aus Spielerinnen aus der Region bestehen. Einzige Ausnahme ist bislang die niederländische Torfrau Zoe Steenhuis. Damit verabschiedet sich der Verein von seinem bisherigen internationalen Kurs: Spielerinnen wie Torfrau Leire Rodríguez Lizaralde, Andrea de Miguel Villar, Cat Nolan und Anne Bhagerath gehören nicht mehr zum Team. Letztere fiel bereits im Frühjahr 2025 verletzungsbedingt aus.




Rückholaktion früherer Leistungsträgerinnen
Ein zentrales Element der Neuausrichtung ist die gezielte Rückholaktion von Spielerinnen, die bereits früher eine wichtige Rolle gespielt haben. Auf der Wunschliste des Trainerteams stehen unter anderem Torfrau Lorena Bodeman, Christina Feuerstein, Heike Müller, Zdravka Petrova Parapunova und Tamara Saric. Diese Athletinnen prägten den Frauenfußball in Dornbirn schon in der Vergangenheit – nun sollen sie die Identität in Lustenau mitaufbauen. Auch das Duo Carmen Erhart und Sophie Mosbach, das bereits in der abgelaufenen Saison im Herbstdurchgang aktiv war, steht zur Diskussion. Alle erwähnten Wunschkandidatinnen stehen derzeit in Rankweil unter Vertrag. Die Gespräche dazu sind noch nicht abgeschlossen.
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Die Rückbesinnung auf regionale Wurzeln wird auch von der Vereinsführung mitgetragen. FC-Lustenau-Obmann Julian Regittnig betont: „Dieser Neuanfang ist mehr als ein sportlicher Neustart. Es geht darum, jungen Vorarlberger Spielerinnen eine Plattform zu geben, sich zu entwickeln und zu zeigen, was in ihnen steckt. Unser Ziel ist der Wiederaufstieg, aber genauso wichtig ist es, eine glaubwürdige, nachhaltige Struktur zu schaffen.“
Infrastruktur, Sponsoring und klare Zielsetzung
Der organisatorische Umbau läuft auf Hochtouren. Mit einem hoffentlich bald fixierten, relativ großen Hauptsponsor sollen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abgesichert werden. „Wir sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten zwei Wochen eine Entscheidung präsentieren können, die Gespräche laufen und sind in der Endphase“, so Özdemir.

Auch in puncto Infrastruktur gibt es Veränderungen: Die Mannschaft trainiert ab sofort nicht mehr auf der „Roten Erde“ in Dornbirn, sondern wird auf dem Gelände bei der Sportstätte Wiesenrain die Übungseinheiten absolvieren. Dort könnten auch Heimspiele stattfinden – vorausgesetzt, die Platzbedingungen und Zuschauerkapazitäten werden angepasst. Wahrscheinlich werden die Auftritte vor eigenem Publikum im Stadion „Holz“ über die Bühne gehen.
Das Trainerteam bleibt
An der Seitenlinie bleibt mit Pablo Chinchilla ein vertrautes Gesicht. Unterstützt wird er weiterhin von Onur Özdemir, der die sportliche Gesamtverantwortung trägt. Beide verfolgen die gleiche Philosophie: ein Team mit Herz, Herkunft und Hunger auf Erfolg.

Ob es in der neuen Saison – Start Mitte August – zum Derby gegen RW Rankweil kommt, ist noch offen. Zwar beendeten die Rankweilerinnen die Saison auf einem Abstiegsplatz, doch aufgrund fehlender Aufsteiger aus anderen Landesverbänden könnte der Klassenerhalt möglich sein. Damit wären zwei emotionale Vorarlberger Duelle in Reichweite. Thomas Knobel