
Deshalb setzt Altach-Sportchef Netzer auf Cheftrainer Fabio Ingolitsch
“Bin ein absoluter Teamplayer”, sagt Philipp Netzer anlässlich seiner Vorstellung als SCRA-Sportchef.
Altach Das Wort “Neubeginn” wurde in der jüngsten Vergangenheit beim Bundesligisten SCR Altach mit Sicherheit überstrapaziert. Zuweilen erinnert man sich an den Satz “the same procedure as every year” aus dem weihnachtlichen TV-Comedy-Sketch “Dinner for one”. Und doch ist vieles an diesem 3. Juni 2025 anders und lässt die SCRA-Fans auf eine sportlich erfolgreichere Zukunft hoffen. Mit Philipp Netzer tritt einer aus ihrem Club in die Fußstapfen eines Sportchefs, einer, den sie schon als Spieler geliebt haben. “Ich bin ein absoluter Teamplayer”, hört sich seine Ansage wie eine interne Erfolgsformel an.
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Der 39-jährige Lochauer hat seine Zeit als Spieler beim SCR Altach noch nicht vergessen. Der Linksfuß hat sich im Schnabelholz ins Blickfeld gespielt und fühlt sich nun nach dreijähriger “Lehre” bereit, abseits des Platzes den nächsten Schritt zu machen. Seit wenigen Tagen als Sportchef im Amt, war sein erster Ansprechpartner sogleich Cheftrainer Fabio Ingolitsch. “Sehr positiv”, will Netzer keine Details über den Gesprächsinhalt preisgeben, aber mit aller Deutlichkeit hält er fest: “Wir als Verein haben vollstes Vertrauen in die Arbeit des Trainers.” Und: “Ja, wir gehen mit Fabio Ingolitsch als Cheftrainer in die neue Saison.”

In der Trainerfrage lässt Netzer also keine Fragezeichen aufkommen. Diese gibt es hingegen noch in der Besetzung der vakanten Posten im Trainerstab. Als Nachfolger für Tormanntrainer Ramazan Özcan ist Martin Kobras (38) die Wunschlösung. Als langjähriger Wegbegleiter von Netzer würde er in das neue SCRA-Bild passen. Dem Ex-Torhüter fehlt jedoch die erforderliche Trainerlizenz, weshalb man im Club nach einer Lösung sucht, ehe Kobras kommendes Jahr den Trainerkurs belegen kann. Zudem gilt es, Athletiktrainer Dario Müller (30), der den Papamonat in Anspruch nimmt, zu ersetzen, wie auch Videoanalyst Ahmet Cil (39), der in die Türkei wechselte..

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Ein gutes Zusammenspiel
“Wir begegnen uns auf Augenhöhe”, sagt Netzer, angesprochen auf die Zusammenarbeit mit Eric Orie. Seit 1998 lebt und arbeitet der gebürtige Niederländer in Vorarlberg und ist nicht nur für SCRA-Geschäftsführer Christoph Längle ein “richtiger Vorarlberger”. Und Netzer ist sich sicher: “Wir als Club werden von seinem Fachwissen und seiner Erfahrung profitieren.” Zusammen mit Orie steht er für die Hoffnung, endlich wieder Kontinuität in den Sportlichen Bereich des Vereins zu bringen. Dessen ist sich der neue Sportchef durchaus bewusst. “Es ist eine große Challenge. Doch ich stelle mich dieser Herausforderung sehr gerne”, sagt er mit innerer Überzeugung – und keiner Spur an Nervosität.
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Der Zeitpunkt ist gekommen
Eines betont der ehemalige Profi zudem: “Der Verein steht über allem.” Und das schließt er die Arbeit der sportlichen Führung mit ein. “Es geht nicht um einzelne Personen, sondern darum. dass wir es schaffen, die Entwicklung des Clubs wieder voranzutreiben. In den vergangenen Jahren durchlief er im Verein mehrere Stationen, konnte somit quasi hinter die Kulissen blicken. Dennoch ist er weiter nahe an den Mannschaften gewesen, ob bei den Juniors als Cotrainer oder bei den Profis im Team mit den Sportchefs. Sein Vorteil? Netzer weiß aus eigener Erfahrung noch zu gut, wie Spieler denken. Er kann ihre Anliegen durchaus verstehen, wird sie ernst nehmen, ohne zu vergessen, dass er nun auch das Gesamte nie aus den Augen verlieren darf.” Er selbst fühlt sich jedenfalls bereit für die Aufgabe und möchte jetzt vor allem eines: “So richtig ins Tun kommen.”

Entwicklung beobachtet
Einer, der die Persönlichkeitsentwicklung von Philipp Netzer sehr genau mitverfolgt hat, ist Christoph Längle. “Wir kennen ihn, er kennt uns”, so der Geschäftsführer, der am Pfingtswochenende seinen 55. Geburtstag begeht. “Er identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem SCR Altach und mit der Aufgabe, die auf ihn wartet. Netzer lebt den Verein.”
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Für Längle zeigt sich mit der Installierung des Duos Netzer/Orie „eine klare Strategie des Vereins, die hoffentlich erfolgreich, nachhaltig und langfristig ist“. Dass die Kaderplanung für die neue Saison eine Herausforderung darstellt, ist sich Netzer bewusst. Gilt es doch, an der Torgefährlichkeit massiv zu drehen, vermehrt junge Spieler heranzuführen und ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln – vor allem in Heimspielen.