Domig will mit Röthis Geschichte schreiben

Der FC Dornbirn kann mit einem Sieg im Finale des Uniqa VFV Cups (Mittwoch, 19 Uhr) alleinige Rekordtitelträger werden.
Hohenems Im 49. Finale des Uniqa VFV-Cups stehen sich in Hohenems mit dem FC Dornbirn und dem SC Röthis zwei noch Regionalliga Teams gegenüber. Sportlich könnten die Voraussetzungen unterschiedlicher kaum sein – Dornbirn liegt als Sechster im oberen Tabellendrittel, Röthis steht am Tabellenende. Trotzdem steigen beide Teams, nach dem am Dienstag fixierten Zwangsabstieg des FCD in die VN.at Eliteliga ab. Für die Spieler und Verantwortlichen des FC Dornbirn gilt es, die Hiobsbotschaft aus den Köpfen zu bekommen und den siebten Cup-Titel einzufahren. Für Röthis geht es um den ersten Titel der Vereinsgeschichte – und für Christoph Domig um eines der bedeutendsten Spiele seiner Laufbahn.

Denn Domig, der heute für Röthis spielt, trug neun Jahre lang das Trikot des FC Dornbirn. Er gewann mit den Rothosen drei Mal den Cup und stieg mit dem Team in die 2. Liga auf. „Natürlich ist das speziell“, weiß aber auch, dass sein Team als Außenseiter ins Spiel geht. Vor sechs Tagen gewann Dornbirn in Röthis in der Meisterschaft mit 3:0. „Der FC Dornbirn ist Favorit. Man muss nur auf die Tabelle und auf das Budget schauen. Aber das ist ein Finale. Wir haben uns einen Plan zurechtgelegt.“
Fußball
49. Uniqa VFV Cup
Finale
SC Röfix Röthis – FC Dornbirn 1913 Mittwoch
Hohenems, Herrenriedstadion, 19 Uhr, SR Manuel Jauk (V) bisherige Ergebnisse: 0:3, 3:3 in dieser Meisterschaft
Mögliche Aufstellungen
SC Röfix Röthis: Ströhle; Berthold, Franz, Bolter, Schöch, Livio Stückler; Florian Domig, Christoph Domig; Sohler, Hartmann; Rexhaj
FC Dornbirn 1913: Morscher; Favali, Pervan, Brzaj, Karaaslan; Desnica, Rusch; Bahiense, Mathis, Mandl (Kovacs); Herbaly

Trotz des sportlichen Rückschlags mit dem Fixabstieg in die Eliteliga blickt Röthis optimistisch nach vorne. Ein Cupsieg würde der gesamten Saison einen völlig neuen Stellenwert geben. Domig sagt: „Es geht nicht nur um uns auf dem Platz – das ganze Dorf steht hinter uns. Diese Unterstützung spüren wir. Wir wollen diesen Titel unbedingt.“

Der SC Röthis geht mit einer nahezu reinen Eigenbaumannschaft ins Endspiel – ein Punkt, auf den Trainer Ali Özkan stolz ist. „Wir haben in diesem Cupjahr mehrfach bewiesen, dass wir auf diesem Niveau bestehen können. Wenn wir über unsere Grenzen gehen, ist alles möglich.“ Auch die Offensive überzeugt: Arbnor Rexhaj traf 13-mal in der Saison – und ist für Röthis ein unverzichtbarer Faktor.
Die Rekordsieger des Uniqa VFV Cup
Cashpoint SCR Altach (6): 2013, 2003, 2002, 1993, 1988, 1987
VfB Hohenems (6): 2024, 2017, 2004, 1996, 1991, 1989
FC Dornbirn 1913 (6): 2019, 2016, 2015, 2014, 2012, 2011
SC Austria Lustenau (4): 1999, 1983, 1980, 1978
SW Bregenz (4): 2022, 2010, 2008, 1992
FC Viktoria Bregenz (3): 2009, 1986, 1985
Gegner FC Dornbirn hat hingegen klare Ambitionen: Mit einem Sieg würde der Klub zum alleinigen Rekordsieger des VFV-Cups aufsteigen. Sechs Mal holten die Rothosen bereits den Titel – ein halbes Dutzend an Cuptriumphen haben auch Altach und Hohenems inne. Es wäre der siebte Streich. Trainer Eric Orie, der den Verein nach vier Jahren verlässt und künftig als Scout für Altach tätig ist, könnte sich mit einem weiteren Titel verabschieden. „Das wäre ein perfekter Abschluss. Wir haben viel investiert, wollen uns jetzt belohnen. Der Cupsieg war schon zu Saisonbeginn unser größtes Ziel.“
Auch Tamas Herbaly, Dornbirns treffsicherer Stürmer mit 27 Toren in der Meisterschaft, will ein letztes Ausrufezeichen setzen. Ihm gegenüber steht mit Rexhaj der offensiv stärkste Spieler der Röthner.

Für Röthis-Abwehrchef Mario Bolter wird es ebenfalls ein Abschied mit Symbolkraft: Sein 200. Spiel für die Vorderländer ist zugleich sein vorletztes. „Ich will mit einem Sieg gehen. Das wäre das i-Tüpfelchen auf meine Zeit hier“, sagt Bolter, der über Jahre hinweg ein Rückhalt in der Defensive war. Der Sieger erhält einen Scheck in Höhe von 3000 Euro, der Verlierer bekommt als Trostpflaster die Hälfte. VN-Thomas Knobel