Domig will mit Röthis Geschichte schreiben

Sport / 03.06.2025 • 16:23 Uhr
Domig will mit Röthis Geschichte schreiben
In den bisherigen Saisonduellen gab es ein 3:3 und einen 3:0 Erfolg für den FC Dornbirn. Stiplovsek

Der FC Dornbirn kann mit einem Sieg im Finale des Uniqa VFV Cups (Mittwoch, 19 Uhr) alleinige Rekordtitelträger werden.

Hohenems Im 49. Finale des Uniqa VFV-Cups stehen sich in Hohenems mit dem FC Dornbirn und dem SC Röthis zwei noch Regionalliga Teams gegenüber. Sportlich könnten die Voraussetzungen unterschiedlicher kaum sein – Dornbirn liegt als Sechster im oberen Tabellendrittel, Röthis steht am Tabellenende. Trotzdem steigen beide Teams, nach dem am Dienstag fixierten Zwangsabstieg des FCD in die VN.at Eliteliga ab. Für die Spieler und Verantwortlichen des FC Dornbirn gilt es, die Hiobsbotschaft aus den Köpfen zu bekommen und den siebten Cup-Titel einzufahren. Für Röthis geht es um den ersten Titel der Vereinsgeschichte – und für Christoph Domig um eines der bedeutendsten Spiele seiner Laufbahn.

Domig will mit Röthis Geschichte schreiben
Die Dornbirner gehen mit einer Hiobsbotschaft in das Finale. Stiplovsek

Denn Domig, der heute für Röthis spielt, trug neun Jahre lang das Trikot des FC Dornbirn. Er gewann mit den Rothosen drei Mal den Cup und stieg mit dem Team in die 2. Liga auf. „Natürlich ist das speziell“, weiß aber auch, dass sein Team als Außenseiter ins Spiel geht. Vor sechs Tagen gewann Dornbirn in Röthis in der Meisterschaft mit 3:0. „Der FC Dornbirn ist Favorit. Man muss nur auf die Tabelle und auf das Budget schauen. Aber das ist ein Finale. Wir haben uns einen Plan zurechtgelegt.“

Fußball

49. Uniqa VFV Cup

Finale

SC Röfix Röthis – FC Dornbirn 1913 Mittwoch

Hohenems, Herrenriedstadion, 19 Uhr, SR Manuel Jauk (V) bisherige Ergebnisse: 0:3, 3:3 in dieser Meisterschaft

Mögliche Aufstellungen

SC Röfix Röthis: Ströhle; Berthold, Franz, Bolter, Schöch, Livio Stückler; Florian Domig, Christoph Domig; Sohler, Hartmann; Rexhaj

FC Dornbirn 1913: Morscher; Favali, Pervan, Brzaj, Karaaslan; Desnica, Rusch; Bahiense, Mathis, Mandl (Kovacs); Herbaly

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Domig trug von 2013 bis 2022 das Dress des Finalgegners. Lerch

Trotz des sportlichen Rückschlags mit dem Fixabstieg in die Eliteliga blickt Röthis optimistisch nach vorne. Ein Cupsieg würde der gesamten Saison einen völlig neuen Stellenwert geben. Domig sagt: „Es geht nicht nur um uns auf dem Platz – das ganze Dorf steht hinter uns. Diese Unterstützung spüren wir. Wir wollen diesen Titel unbedingt.“

Gestern wurde in Viktorsberg geheiratet, morgen soll ein Sieg mit dem SC Röthis her: Mittelfeldregisseur Christoph Domig. harz
Der SC Röthis spürt die Unterstützung des ganzen Dorf. harz

Der SC Röthis geht mit einer nahezu reinen Eigenbaumannschaft ins Endspiel – ein Punkt, auf den Trainer Ali Özkan stolz ist. „Wir haben in diesem Cupjahr mehrfach bewiesen, dass wir auf diesem Niveau bestehen können. Wenn wir über unsere Grenzen gehen, ist alles möglich.“ Auch die Offensive überzeugt: Arbnor Rexhaj traf 13-mal in der Saison – und ist für Röthis ein unverzichtbarer Faktor.

Die Rekordsieger des Uniqa VFV Cup

Cashpoint SCR Altach (6): 2013, 2003, 2002, 1993, 1988, 1987

VfB Hohenems (6): 2024, 2017, 2004, 1996, 1991, 1989

FC Dornbirn 1913 (6): 2019, 2016, 2015, 2014, 2012, 2011

SC Austria Lustenau (4): 1999, 1983, 1980, 1978

SW Bregenz (4): 2022, 2010, 2008, 1992

FC Viktoria Bregenz (3): 2009, 1986, 1985

Gegner FC Dornbirn hat hingegen klare Ambitionen: Mit einem Sieg würde der Klub zum alleinigen Rekordsieger des VFV-Cups aufsteigen. Sechs Mal holten die Rothosen bereits den Titel – ein halbes Dutzend an Cuptriumphen haben auch Altach und Hohenems inne. Es wäre der siebte Streich. Trainer Eric Orie, der den Verein nach vier Jahren verlässt und künftig als Scout für Altach tätig ist, könnte sich mit einem weiteren Titel verabschieden. „Das wäre ein perfekter Abschluss. Wir haben viel investiert, wollen uns jetzt belohnen. Der Cupsieg war schon zu Saisonbeginn unser größtes Ziel.“

Auch Tamas Herbaly, Dornbirns treffsicherer Stürmer mit 27 Toren in der Meisterschaft, will ein letztes Ausrufezeichen setzen. Ihm gegenüber steht mit Rexhaj der offensiv stärkste Spieler der Röthner.

Domig will mit Röthis Geschichte schreiben
Mario Bolter könnte sich mit einem Titel in den Ruhestand verabschieden. Stiplovsek

Für Röthis-Abwehrchef Mario Bolter wird es ebenfalls ein Abschied mit Symbolkraft: Sein 200. Spiel für die Vorderländer ist zugleich sein vorletztes. „Ich will mit einem Sieg gehen. Das wäre das i-Tüpfelchen auf meine Zeit hier“, sagt Bolter, der über Jahre hinweg ein Rückhalt in der Defensive war. Der Sieger erhält einen Scheck in Höhe von 3000 Euro, der Verlierer bekommt als Trostpflaster die Hälfte. VN-Thomas Knobel