
„Ein unvergesslicher Fußballabend“
Ex-Altach-Trainer und Neo-Basel-Coach im VN-Gespräch über eine doppelt emotionale Rückkehr ins Ländle.
Basel Er ist sich treu geblieben, als Mensch und auch als Trainer. “Ich versuche, immer ehrlich zu sein.” Beim Wiedersehen im Alpenhotel Montafon in Schruns, dem Teamhotel des FC Basel während des Trainingslagers, ist die Herzlichkeit von Ludovic Magnin augenscheinlich. In Sachen Arbeit als Fußballtrainer ist im Gespräch schnell jene notwendige Härte zu spüren, die für den Erfolg notwendig ist. Zumal auch für den langjährigen Profi in der deutschen Bundesliga das Cheftraineramt beim 21-fachen Schweizer Meister und Doublesieger der Vorsaison nochmals eine “andere Hausnummer” ist.
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Mit dem FC Zürich holte er 2018 den Cupsieg, dank eines 2:1-Sieges über das von Adi Hütter betreute YB Bern, im Frühjahr 2022 dann die emotionale Berg- und Talfahrt mit dem SCR Altach und zuletzt die drei erfolgreichen Jahre bei seinem “Herzensclub” Lausanne-Sport mit Super-League-Aufstieg und Conference-League-Qualifikation.



Aktuell läuft die Vorbereitung mit dem FC Basel für die am 26. Juli (in St. Gallen) beginnende Saison in der Schweiz. Von den Bedingungen im Montafon ist er begeistert, auch wenn es – auch wegen der Temperaturen – zuweilen “schweißtreibend” ist. Mit VN-Sportchef Christian Adam sprach der 46-Jährige über …



… seine Zeit in Altach: Eine unglaubliche Geschichte und bislang wohl meine härteste Challenge. Das Trainer-Kapitel ist zwar abgeschlossen, aber das Menschliche und die Verbundenheit mit Altach sind geblieben. Ich verfolge noch immer die Spiele, mit Manu (Anm. d. Red.: Manu Hervás, Ex-Cotrainer in Altach und Lausanne) habe ich, wenn möglich, die Spiele in der Kabine mitverfolgt. In Altach haben wir den Klassenerhalt nicht fußballerisch, aber mit unserem Teamspirit geschafft.


… seine Zeit bei Lausanne: Ich habe mit Altach eine unglaubliche Geschichte gehabt und dann kam der Anruf von meinem Herzensverein, mit der Chance, etwas aufbauen zu können. Das war eine Super-Erfahrung. Ich hatte die Möglichkeit, eine Mannschaft aufzubauen, wie ich es mir vorstelle. Da war natürlich etwas Risiko für mich, weil ich bei den Transfers mitgeredet und damit alle Last getragen habe.


… seine Vorstellungen mit dem FC Basel: Als Trainer habe ich in den letzten Jahren sehr unterschiedliche Erfahrungen sammeln können. Zurückblickend kann ich sagen, dass ich vieles sehr gut gemacht habe. Der Wechsel nach Basel ist eine riesige Wertschätzung für meine Arbeit der letzten Jahre.
Sein Credo ist heute noch wie damals in Altach: “Wenn du nicht an deine Mannschaft glaubst, oder an dein Projekt, an deine Herausforderung, dann spüren das alle im Verein. Meine Denkweise ist immer: Was kann ich gewinnen und nicht, was kann ich verlieren.” Allein das Niveau sowie die Ziele haben sich verändert. Mit Basel wartet auf ihn das Champions-League-Play-off. Den Gegner dafür kennt er nach der Auslosung Anfang August. Jetzt freut er sich erst einmal auf das Wiedersehen am Samstag (15 Uhr, Sportplatz Nenzing) mit “guten Bekannten”, auch wenn aus der SCRA-Mannschaft von vor drei Jahren kein Spieler mehr im Kader aufscheint. “Das ist doch ungewöhnlich”, stellt er fest. Denn mit Philipp Netzer, Atdhe Nuhiu ist allein ein Duo in anderer Funktion im Amt – und Tormanntrainer Sebastian Brandner ist zurück. Nicht genug, kehrt Magnin auch ins Schnabelholz zurück. Steigt am 19. Juli in Altach doch der Härtetest für den Ligastart gegen FC Villarreal.

Da werden in ihm Erinnerungen an jenen denkwürdigen Abend am 20. Mai 2022 wach. “Es war unglaublich. Wir haben es genossen, unsere Ziele erreicht zu haben.” Auch das in Bau befindliche Businesscenter ist ihm nicht unbekannt. “Ich habe noch immer ein bisschen Kontakt mit dem Vorstand und Werner Gunz hat mir zuletzt ein paar Fotos geschickt. Das hat mich sehr gefreut.” Und das beruht auf Gegenseitigkeit, denn viele SCRA-Fans werden sich auf ihn freuen.