Blum schafft Punkte, will aber noch mehr

Auf dem Norisring zeichnete sich Aufwärtstendenz ab – Ziel sind aber Top-Ten-Resultate.
Nürnberg Mit dem dritten Punktgewinn der Saison kehrt Kiano Blum vom vierten Meeting des Porsche Carrera Cups Deutschland zurück. Nach Platz 18 im ersten Lauf, in dem es unter den 29 Teilnehmern kaum Positionsverschiebungen gab, verbesserte sich der 18-jährige Fussacher vom 18. Startplatz auf Rang 13 und schrieb drei weitere Zähler an. Sein Ziel, in die Top Ten zu kommen, ging sich aber knapp nicht aus.

“Der Saisonstart war ziemlich schwierig. Wir konnten uns aber nach dem Auftakt in Imola mit harter Arbeit verbessern”, zieht Kiano eine Zwischenbilanz, “in Spa gab es dann auch Punkte im ersten Lauf, im zweiten drehte mich ein Konkurrent um. Zandvoort war unglücklich, zuerst bekam ich eine Strafe, die aber später von den Stewards wieder zurückgezogen wurde. Es ging sich noch ein Zähler aus. Im zweiten Rennen wurde ich schon beim Start wieder angeschoben. Auf dem Norisring waren die Verbesserungen am Auto schon zu spüren. Das Überholen ist auf dem engen Stadtkurs ein großes Problem. Im ersten Lauf hatten wir einen Radlagerschaden, der kostete Speed – wir wissen noch nicht, warum. Aber der zweite war in Ordnung.”

In der zweiten Saisonhälfte will der junge Vorarlberger aber mehr: “Persönlich fühle ich mich gut in Form, leider sind wir insgesamt noch nicht dort, wo wir uns als Ziel gesetzt haben. Wir könnten durch mehr Tests einiges gutmachen, nur sind Tests auch eine finanzielle Frage. Daher ist jedes Rennwochenende auch ein Test für uns. Allerdings ist jetzt ein Monat Pause bis zum Nürburgring, wo wir schon testen konnten. Daher bin ich leicht zuversichtlich, weil es gut gelaufen ist.”

Blum ist eines von acht von Porsche ausgewählten Talenten, die in einem Pool besonders betreut werden. Er erzählt: “Anfang der Saison hatten wir die Auftaktveranstaltung des Talent Pools mit Fitnesschecks, Kennenlernen usw. Vor den Rennwochenenden gibt es ein Briefing mit unserem Instruktor Wolf Henzler, der die Streckenspezifika erklärt und mit dem wir einige Meetings haben. Wir werden auch im Verhalten gegenüber Medien geschult, da ist der routinierte TV-Journalist und Sprecher Burkhard Bechtel ja ein alter Hase. Wir lernten auch die Geschichte von Porsche kennen.”

Blum blickt schon vorsichtig in Richtung nächstes Jahr: “Mein Ziel in der zweiten Saisonhälfte ist weiter, Top-Ten-Plätze zu erobern. Ich hoffe damit, zum Saisonende eine Einladung oder eine ‚Wild Card‘ für die Sichtung zum neuen Porsche Junior zu bekommen. Das ist eine sehr harte Auslese über mehrere Tage.” Blum wäre also auf den Spuren von Klaus Bachler und Thomas Preining, die mittlerweile Vertrags- bzw. Werksfahrerstatus haben.

Nach dem Schulabschluss ist Kiano während der Saison nun Rennprofi, im Winter Mitarbeiter im Installationsunternehmen seiner Eltern in Höchst. Sein Fitnessprogramm umfasst wöchentlich zehn Stunden – Laufen, Radfahren, Fitnessstudio und Training mit Checks in Linz. Also die Pflicht vor der Kür. gk