Geschichtsträchtiges „Holz“

Die Heimstätte des FC Lustenau feiert 100-jähriges Bestehen und blickt auf geschichtsträchtige Ereignisse zurück.
Lustenau: Das Jahr 1925: In Österreich wird der Schilling eingeführt, F. Scott Fitzgerald schrieb „Der große Gatsby“ und in Lustenau wurde das Stadion an der Holzstraße eröffnet. Letzteres ist wohl für viele Lustenauer das bedeutendste dieser Ereignisse. Zwar erlebte der FC Lustenau in den folgenden 100 Jahren viele Höhen und Tiefen, doch der im Volksmund „Holz“ genannte Fußballplatz prägte die Gemeinde in den folgenden Jahren stark.

Geschichtsträchtige Jahre
Die Historie begann 1925 als der FC Lustenau sein Stadion an der Schützengartenstraße aufgrund der wirtschaftlichen Lage in den 1920er Jahren an die Gemeinde abgeben musste und einen neuen Standort suchte. Unter der Leitung von Anton Bösch wurden für 20.000 Schilling zwei Grundstücke mit Hilfe von Spenden der Anhänger zwischen Mähdle und Holzstraße erworben und das neue Stadion noch im selben Jahr eröffnet. Das Eröffnungsspiel gegen die Blue Stars Zürich musste jedoch aufgrund schlechter Rasenqualität abgebrochen werden, ein Problem, das schon vor 100 Jahren aktuell war. Die Tribünen, damals noch Naturtribünen, waren jedoch oft gut gefüllt. Anfang der 1930er fanden bis zu 7.000 Zuschauer den Weg ins Stadion an der Holzstraße.

Auch deshalb gab es Bemühungen, dort, wo sich heute das Reichshofstadion befindet, eine große Sportanlage zu errichten. Große Erweiterungen der Infrastruktur gab es jedoch erst 20 Jahre später, als 1951 die bis heute bestehende Holztribüne gebaut wurde. 1957 erlebte das Stadion mit einem Spiel gegen den damals hocherfolgreichen Wiener SC seinen Höhepunkt der Nachkriegszeit: 6.000 Besucher strömten ins „Holz“.

In den folgenden Jahren durchlebte der FC Lustenau sowohl gute als auch schlechte Zeiten, doch das Stadion an der Holzstraße blieb, mit nur wenigen Veränderungen, eine feste Konstante. Erst zu Beginn der 2000er Jahre führte sportlicher Erfolg zu Modifikationen, diese reichten jedoch nicht aus, sodass man für die Zeit in der 2. Liga ins Reichshofstadion umziehen musste. Die finanziellen Belastungen jener erfolgreichen, jedoch auch kostspieligen Jahre zwangen den Verein, Hypotheken auf das Stadion aufzunehmen. Als diese nicht mehr bedient werden konnten, kam es nach über 80 Jahren zum ersten Wechsel der Besitzer, doch den FC Lustenau zog es nach dem Abstieg wieder an die Holzstraße.
100 Jahre Stadion an der Holzstraße
Freitag, 11. Juli – Jubiläumsabend
Wir starten stilvoll ins Festwochenende: Abendgarderobe, Livemusik, kulinarische Highlights & ganz viel Gänsehaut. (Nur mit Reservierung möglich)
Samstag, 12. Juli – Fußball, Emotion & große Stadionparty
13:30 Uhr – Legendenspiel: FC Lustenau 1907 Legenden vs. FC Dornbirn Legenden
15:30 Uhr – Jubiläumsspiel gegen Blue Stars Zürich – Revival des Eröffnungsspiels von 1925
18:00 Uhr – Stadionparty mit DJ ROSSJJ – direkt am Spielfeld, mitten im Herzen von Lustenau
Sonntag, 13. Juli – Gemeinsamkeit & Heimatgefühl
10:00 Uhr – Platzmesse am Spielfeld
10:30 Uhr – Frühschoppen mit den Rheindorfer Musikanten
Spiel & Spaß für Kinder – für die nächste Generation Fußballträumer
Spuren der Zeit
Nach einem Jahrhundert zeigt das Alter seine Spuren – besonders die bekannten Rasenprobleme machen dem Stadion weiterhin zu schaffen. Trotzdem ist das „Holz“ nach wie vor ein wichtiger Treffpunkt für Freude, Schmerz und Hoffnung. „Es ist wichtiger, wo man spielt, als wie man spielt“, bringt Wolfgang Scheffknecht, Archivar des FC Lustenau, die enge Verbundenheit der Fans mit dem Stadion auf den Punkt. Die Zukunft des Stadions ist ungewiss, Renovierungen sind unumgänglich, doch vorerst sollte man die lange und ehrwürdige Geschichte des „Holz“ in vollen Zügen genießen. VN-Alexander Moosbrugger